Im Kampf um die militärische Vorherrschaft im Pazifik macht Chinas Marine immer mehr Fortschritte. Herzstück ist dabei der Flugzeugträger „Fujian“. Bereits vor drei Jahren vom Stapel gelaufen, befindet sich das 316 Meter lange Schiff aktuell in der Erprobungsphase und soll Ende des Jahres vollständig einsetzbar sein.

Und mit ihm zieht Chinas Marine technologisch mit den USA gleich. Wie CNN unter Berufung auf chinesische Staatsmedien berichtet, erfolgten auf der „Fujian“ nun erstmals Starts mithilfe eines elektromagnetischen Katapults (EMALS). Videos zeigen, wie der Tarnkappenjet J-35, das modernisierte Kampfflugzeug J-15T sowie das Frühwarnflugzeug KJ-600 von Deck des Schiffes starten. Die genauen Details des Systems lässt China dabei allerdings im Dunkeln.

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US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford in der Nordsee vor Norwegen

Flugzeugträger „Fujian“: Chinas Marine zieht technologisch mit den USA gleich

Mit dem EMALS verfügt die „Fujian“ über die modernste Starttechnik für Flugzeugträger. Das System erlaubt Flugzeugstarts mit schwereren Waffen- und Treibstofflasten. Chinas Flieger können so weiter fliegen und aus höherer Reichweite operieren, als das von den bisherigen Trägern „Liaoning“ und „Shandong“ möglich war.

Das EMALS-System nutzt bisher nur der US-Flugzeugträger USS „Gerald R. Ford“. Ältere Modelle gebrauchen mit Dampf betriebene Katapulte, um die Flugzeuge zu beschleunigen, oder haben spezielle Startrampen.

Das Besondere: China hat diese Technologie selbst innerhalb weniger Jahre entwickelt und liegt mit der Indienststellung der „Fujian“ im Zeitplan, während die „Gerald R. Ford“ bei ihrem Stapellauf 2022 in Zeitverzug war und lange Zeit Probleme mit ihrem EMALS sowie den Flugzeugaufzügen an Bord hatte. Anders als die „Fujian“ wird die „Gerald R. Ford“ jedoch mit einem Atomreaktor betrieben und hat so eine im Prinzip unbegrenzte Reichweite.

US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford in der Nordsee vor Norwegen

So reagieren die USA auf den neuen Flugzeugträger

In den USA registriert man Chinas Technologiesprung mit großer Aufmerksamkeit: Laut dem Analysten und ehemaligen Navy-Kapitän Carl Schuster kann China mit der „Fujian“ auch fernab der eigenen Küsten operieren und so auch den USA im Pazifik weiter Konkurrenz machen.

Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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„China ist die am schnellsten wachsende Militär- und Atommacht der Welt. Die USA verfügen über das größte Militär und das größte Atomwaffenarsenal der Welt“, betonte auch der US-Kongressabgeordnete Adam Smith und forderte mehr Dialog, um „Fehlkalkulationen“ und „Missverständnisse“ zu vermeiden: „Wir haben das bei unseren Schiffen, unseren Flugzeugen, ihren Schiffen und ihren Flugzeugen gesehen, die sich viel zu nahe gekommen sind. Wir müssen uns intensiver darüber unterhalten, wie wir diese Konflikte entschärfen können“, sagte er und forderte die USA und China auf, den Dialog über Atomwaffen zu intensivieren.

Zusammen mit weiteren Kongressabgeordneten befand sich Smith Ende September auf Delegationsreise in China, wo sie unter anderem Premierminister Li Qiang, Vizepremier He Lifeng und Verteidigungsminister Dong Jun trafen. Dong soll dabei die Amerikaner aufgefordert haben, „störende Faktoren zu entfernen“ und für bessere militärische Beziehungen zu sorgen, berichten chinesische Staatsmedien.

Taiwanese reservists gather to shout slogans after a pre-combat training during Taiwan's annual Han Kuang military exercise in Taoyuan on July 11, 2025. (Photo by I-Hwa Cheng / AFP)

China provoziert britische Kriegsschiffe in der Nähe von Taiwan

In jedem Fall macht China schon jetzt seine Ansprüche im indopazifischen Raum deutlich: Anfang September provozierten chinesische Flugzeuge und Schiffe die britische HMS „Richmond“ bei der Durchfahrt durch die Straße von Taiwan mit einem simulierten Angriff. Taiwan wird von China als Teil seines Territoriums gesehen – schon länger gibt es Befürchtungen, dass China die Insel militärisch annektieren könnte.