Robert Risch im Kandidat*innen-Check.

AUDIO: Hamburger AfD-Fraktion schließt Robert Risch aus (1 Min)

Stand: 08.10.2025 13:00 Uhr

Im Fall ihres Abgeordneten Robert Risch zieht die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft Konsequenzen: Wie NDR 90,3 exklusiv erfuhr, hat die Fraktion Risch heute in einer Sondersitzung ausgeschlossen.

Die Entscheidung fiel kurz vor Beginn der heutigen Bürgerschaftssitzung. Robert Risch ist damit ab sofort nur noch ein fraktionsloser Abgeordneter im Hamburger Rathaus. Anlass für den Ausschluss ist eine internationale Konferenz von Rechtsextremisten im russischen St. Petersburg im vergangenen Monat. Dort soll Risch öffentlich als Redner aufgetreten sein, heißt es in einem schriftlichen Statement der AfD-Fraktion.

Treffen „mit Grundsätzen der AfD“ nicht vereinbar

Die Teilnahme an dieser Konferenz sei mit den demokratischen Werten und Grundsätzen der AfD nicht vereinbar, wie es hieß. Angelastet wird Risch zudem, dass er Partei und Fraktion nicht vorab über seine Reise informiert habe. „Wir sind schwer enttäuscht über das Verhalten unseres ehemaligen Fraktionskollegen“, sagt Partei- und Fraktionschef Dirk Nockemann NDR 90,3.

Bereits am Montag habe der AfD-Landesvorstand einstimmig auch ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Risch auf den Weg gebracht. In der vergangenen Wahlperiode hatte die AfD bereits Olga Petersen aus der Fraktion ausgeschlossen. Auch in ihrem Fall ging es um politische Kontakte nach Russland.

Russland-Reise war laut Risch privat

Laut Risch sei die Reise nach St. Petersburg hingegen privater Natur gewesen. Er sei dort spontan gefragt worden, ob er an der Veranstaltung teilnehmen wolle, sagte Risch NDR 90,3. In seiner kurzen Rede habe er dann über seine Sorge gesprochen, dass sich der Krieg in Europa ausweiten könnte.

Man könne ihm nicht unterstellen, dass er die Meinung der übrigen Teilnehmer teile, nur weil er im gleichen Raum gewesen sei, so Risch. Distanzieren wollte sich Risch von dem Treffen der Rechtsextremisten allerdings nicht.

Verfassungsschutz: AfD ist gesichert rechtsextremistisch.

Der AfD-Bürgerschaftsabgeordnete Risch steht wegen der Teilnahme an dem Treffen in St. Petersburg unter Druck. CDU, SPD und Linke fordern Konsequenzen.