Einmal Johann Sebastian Bach bei seiner täglichen Arbeit über die Schulter blicken zu dürfen – das haben sich gewiss schon viele gewünscht. Die Abrafaxe, selbst Kultfiguren, dürfen dieses Privileg nun im neuen Mosaik-Comic genießen. Das Sonderheft mit dem Titel „Buben, Dame, König Bach!“ ist ab Donnerstag erhältlich.

Abrafaxe treffen Johann Sebastian Bach

Die Begegnung zwischen den Abrafaxen und Bach findet nicht zufällig in diesem Jahr statt. Vor 125 gründetete sich in Leipzig die Neue Bachgesellschaft, auf deren Anregung der Comic entstand. Im Jubiläums-Jahr habe man nach einem neuen Ansatz gesucht, um junge Leute wieder für Bach zu begeistern, sagte der Direktor des Leipziger Bach-Archivs Peter Wollny dem MDR. So sei die Idee eines Comics entstanden. Das Mosaik-Heft solle mit seiner ganz eigenen Tradition aber auch die „Junggebliebenen“ ansprechen.

Kreativ-Stress im Hause Bach

Die Grundidee für die Geschichte trug Wollny selbst an den Mosaik-Verlag heran, wo diese dann von professionellen Textern und Zeichnern ausgestaltet wurde. Eine besondere Rolle spielen darin die Thomaner in Leipzig. Denn bis heute pflegten sie die Bachsche Tradition und führten jeden Sonntag eine Kantate auf, so Wollny.

Was Bach zu seiner Zeit geleistet habe, findet der Chef des Bach-Archivs absolut staunenswert: „Jeden Sonntag nach dem Gottesdienst beginnen, sich eine neue Komposition zu überlegen, die innerhalb von drei oder vier Tagen fertig zu komponieren, Stimmen von älteren Schülern ausschreiben zu lassen, das Ganze zu proben und dann am Sonntag darauf aufzuführen und das über mehrere Jahre hinweg.“

Man kann sich leicht vorstellen, dass es mitunter sehr hektisch zuging, und das schien mir eine gute Geschichte für ein Comic-Heft zu sein.

Peter Wollny, über Bachs Arbeitsalltag

Man könne sich leicht vorstellen, sagt Wollny im MDR-Gespräch, dass es auch sehr hektisch zuging bei Bach zu Hause: „Und das schien mir eine gute Geschichte für ein Comic-Heft zu sein.“ Im Comic schauen nun die Abrafaxe dem Komponisten eine Woche lang in seinem Kreativ-Stress über die Schulter.

In der Meisterschule der Mosaik-Künstler

Doch auch Wollny und seine Mitarbeiter der Neuen Bachgesellschaft durften jemandem beim kreativen Prozess über die Schultern schauen, nämlich den Machern den Comics in Berlin. Man habe von Anfang an eng zusammengearbeitet und das Buch in mehreren Stadien begleitet: „Bis zum Schluss waren wir eigentlich in Diskussionen, haben mit Korrektur gelesen und geguckt, dass wirklich alles Hand und Fuß hat und trotzdem nicht trocken wissenschaftlich rüberkommt.“

Das fertige Heft habe er nun aufmerksam und mit Spaß gelesen, verkündet Peter Wollny freudig – und zwar: wie eine ganz neue Geschichte.

Quelle: MDR KLASSIK (Wolfang Schilling), Neue Bachgesellschaft e.V.
Redaktionelle Bearbeitung: lm