Ein wenig anders als ihre Vorgänger wird sie aussehen, so viel steht schon fest. Genauer gesagt: Nicht ganz so groß wie die bisherigen Exemplare am Traditionslokal „Zum Kuhhirten“ auf dem Stadtwerder sowie am Quartierszentrum Huckelriede kommt die dritte Infotafel über den SV Werder Bremen im Stadtgebiet daher. Und das hängt unmittelbar mit ihrem Standort zusammen, denn ab dem kommenden Wochenende wird im Bürgerpark auf ein ganz bestimmtes Stück Vereinsgeschichte hingewiesen – und da dieses Gelände dem Denkmalschutz unterliegt, muss das neue Objekt den dortigen Bestimmungen entsprechen. Folglich ist die dieses Mal nur etwa DIN A4 große Infotafel an exakt jenes Design angelehnt, das auch die anderen Schilder im Park prägt. Aber: Warum eigentlich hat sich die Faninitiative „Gründungsort Werder Bremen“, die einmal mehr die Aufstellung initiiert hat, diesen speziellen Platz ausgesucht?
Natürlich soll erneut auf ein Stück grün-weiße Geschichte hingewiesen werden, die abseits von Osterdeich und Weserstadion nicht unmittelbar von der breiten Öffentlichkeit mit dem Verein in Verbindung gebracht wird. Und am 10. September 1899 fand im Bürgerpark Historisches statt, knapp sieben Monate nach der Gründung des damaligen FV Werder: Gegen eine Mannschaft des „Allgemeinen Bremer Sportclubs von 1898“ wurde dort auf einer Wiese das erste echte Fußballspiel ausgetragen. Exakt 18 Zuschauer sollen laut geschichtlicher Aufzeichnungen mit dabei gewesen sein – wohl auch, weil an jenem Sonntag bereits um 8 Uhr der Ball rollte. Mit Toren wurden die Beobachter auch nicht gerade verwöhnt, am Ende verlor Werder mit 0:1. Trotzdem kein Grund, um dieses Ereignis in Vergessenheit geraten zu lassen, finden die Organisatoren. „Die Unterstützung von allen Seiten war wieder hervorragend“, erklärt Arne Jahns als Teil der Faninitiative. „Wir sind froh, eine Lösung wegen des Denkmalschutzes gefunden zu haben und freuen uns sehr auf die Einweihung.“
Auch dieses Mal war im Vorfeld wieder zu Spenden aufgerufen worden, mehr als 2600 Euro wurden dabei an finanzieller Unterstützung zusammengetragen. Und weil die aktuelle Variante eben kleiner ausfällt als ursprünglich gedacht, bleiben sogar Gelder übrig, die in die Verwirklichung einer vierten Infotafel in Bremen fließen sollen. Was genau als nächstes geplant ist, ließen die Initiatoren noch im Verborgenen. Wie auch eine weitere Besonderheit der aktuellen Tafel: Über einen QR-Code gelangen die Betrachter vor Ort wie gewohnt auf eine Internetseite mit vielen zusätzlichen Informationen, per Audiodatei wird abermals die Stimme einer Werder-Legende erklingen und spannende Details beisteuern. Wer allerdings auf die bisherigen Größen Dieter Eilts und Hans Schulz folgt, verrieten die Macher noch nicht.