Hamburg – Dieser Auftritt hat nun Konsequenzen!
Die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft macht kurzen Prozess – und schmeißt den Abgeordneten Robert Risch hochkant raus. Ein Parteiausschluss soll laut Hamburgs AfD-Chef Dirk Nockemann (67) folgen.
Der Grund ist ein brisantes Treffen in Russland, an dem auch eine skandalträchtige Ex-Abgeordnete teilnahm!
Neofaschisten-Treffen sorgt für Rausschmiss
Vor wenigen Tagen war Risch aufgeflogen: Auswertung von Fotos durch den US-Auslandssender Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) zeigten ihn auf einer Veranstaltung im St. Petersburger Mariinski-Palast.
Rauswurf nach Russen-Reise: Robert Risch (54)
Foto: AfD Fraktion Hamburg
RFE/RL zufolge fand dort die Gründungskonferenz einer „Internationalen Liga von Globalisierungsgegnern“ namens Paladine statt. An dem Treffen sollen rechtsextreme Politiker aus Frankreich, Deutschland, Italien, Mexiko, Spanien und Südafrika teilgenommen haben.
AfD nennt Treffen „antidemokratisch“
Sogar die AfD sagt, die Konferenz, auf der Risch öffentlich als Redner auftrat, habe „eine antidemokratische Ausrichtung“ gehabt, die mit den demokratischen Werten und Grundsätzen der AfD unvereinbar seien.
Risch habe Partei und Fraktion getäuscht, indem er seine Abwesenheit als privat deklariert habe, um dann ohne Kenntnis und Billigung seiner Kollegen für einen öffentlichen Auftritt nach Russland zu reisen.
Olga Petersen (43) verlor im Dezember 2024 ihre Mandate in Hamburg
Foto: Olga Petersen/Instagram
Risch sagt, Reise war privat
Risch betonte in einer Stellungnahme, er sei bei einer privaten Reise von einer langjährigen Freundin in St. Petersburg gefragt worden, ob er sie zu einer Veranstaltung begleiten möchte. Kenntnis über das Programm und die teilnehmenden Personen habe er nicht gehabt.
Überraschend habe er die Gelegenheit bekommen, etwas zu sagen. Dabei habe er „zu den Ausführungen der anderen Redner dieser Veranstaltung keine Kommentare abgegeben“ und sich stattdessen für die „Notwendigkeit eines Friedens in Europa“ ausgesprochen und vor allem seine „Sorge im Hinblick auf eine Ausweitung des Krieges in Europa geäußert“, so Risch.
Man könne ihm nicht unterstellen, dass er die Meinungen der Anwesenden bei der Veranstaltung teile, nur weil er mit ihnen in einem Raum gesessen habe.
Mehr zum ThemaAuch Skandal-Abgeordnete nahm teil
Rischs „langjährige Freundin“ ist die Hamburgerin Olga Petersen, die im vergangenen Jahr bundesweit Bekanntheit erlangte.
Der Grund: Die im sibirischen Omsk geborene Ex-Abgeordnete war in einer Nacht- und Nebelaktion im Sommer 2024 mit ihren Kindern nach Russland abgehauen. Monate später schloss die Bürgerschaftskanzlei sie deshalb aus – sie wohnte nicht mehr in Hamburg.