Jetzt wird durchgegriffen! Europa schlägt sich auf die Seite der Wurst: Vegetarische oder vegane Alternativen dürfen möglicherweise Begriffe wie Wurst oder Schnitzel künftig nicht mehr im Namen tragen. Die Bundespolizei greift in diesem Fall aber nicht ein – ihr werden durch einen neuen Gesetzentwurf jedoch mehr Befugnisse im Bereich Gefahrenabwehr zuteil. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 8. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Veganes Wurstverbot in Europa?

Es klingt wie ein schlechter Scherz, doch das EU-Parlament streitet tatsächlich um die „Veggie-Wurst“. Auf Antrag der konservativen Französin Céline Imart aus der EVP-Fraktion sollen Begriffe wie Wurst, Steak und Schnitzel für vegane und vegetarische Alternativen künftig verboten werden. Es bestünde „ein echtes Verwechslungsrisiko“, zitiert Tagesschau.de die Antragstellerin.

Tatsächlich folgte die Mehrheit der EU-Abgeordneten dieser Argumentation: 355 stimmten für und 247 gegen eine entsprechende Gesetzesänderung. 30 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Die meisten deutschen Unions-Abgeordneten hatten dagegen gestimmt. Bevor „Veggie-Wurst“ illegal wird, müssen nun aber noch die 27 EU-Staaten zustimmen.

Bundespolizeigesetz soll reformiert werden

Nach 30 Jahren soll das Bundespolizeigesetz nun eine umfangreiche Reform erhalten. Einen entsprechenden Entwurf hat das Bundeskabinett verabschiedet. Die Bundespolizei wird dadurch mehr Befugnisse im Bereich der Gefahrenabwehr erhalten. Bundesinnenminister Dobrindt nannte die Gesetzesvorlage einen „großen Wurf“, wie Deutschlandfunk.de berichtet.

Ganz neu ist dabei das Thema Drohnen. Einerseits soll die Bundespolizei fortan an Flughäfen oder bei der Bahn-Infrastruktur für die Abwehr der Drohnen zuständig sein. Andererseits soll sie beispielsweise bei Demonstrationen auch selbst Drohen einsetzen dürfen.

Im Zusammenhang mit Extremismus und Schleuserkriminalität dürfen die Beamten nun Telefone abhören sowie Standort- und andere Nutzerdaten erheben. Neu im Gesetzentwurf ist auch das Aufenthaltsverbot. Im Gegensatz zum bekannten Platzverweis soll ein Aufenthaltsverbot gegen Personen bis zu einer Dauer von drei Monaten ausgesprochen werden können. Außerdem werden „stichprobenartige und anlasslose Kontrollen“ in Waffen- und Messerverbotszonen auf Bahnhöfen oder in Zügen ermöglicht.

Leipzig-MOSAIK: Die Abrafaxe begleiten Johann Sebastian Bach

Die Neue Bachgesellschaft gibt anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens in Zusammenarbeit mit dem MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag ein Sonderheft der berühmten Abrafaxe-Reihe zu Johann Sebastian Bach in Leipzig heraus. Darin erleben die Abrafaxe erstmals ein musikalisches Abenteuer und begleiten den Komponisten und Thomaskantor Johann Sebastian Bach eine Woche lang in seinem Arbeits- und Lebensalltag. Das Sonderheft konnte durch Spenden und die Förderung durch mehrere Stiftungen realisiert werden. Heute wurde es in Leipzig präsentiert.

„Bachs Musik baut Brücken zwischen Generationen, Kulturen und Lebenswelten“, erklärt Christfried Brödel, Vorsitzender der Neuen Bachgesellschaft e.V. „Seine Musik wird auf der ganzen Welt aufgeführt. In Europa ist sie seit langem bekannt; in anderen Erdteilen lernen viele, insbesondere junge Menschen sie kennen und begeistern sich dafür. Um dieses unschätzbare Kulturgut bei uns nicht nur den Fans klassischer Musik, sondern auch vielen anderen nahezubringen, hatten wir die Idee, ein MOSAIK-Sonderheft über Bach herauszubringen.“

Beim MOSAIK-Verlag fand diese Idee großen Anklang. Offiziell erscheinen wird das Heft mit dem Titel „Buben, Dame, König, Bach!“ morgen, am Mittwoch, 9. Oktober.

Die Bachs am Küchentisch. Grafik: MOSAIK – Die Abrafaxe 2025Die Abrafaxe bei den Bachs am Küchentisch. Grafik: MOSAIK – Die Abrafaxe 2025

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Petition zu einem Straßen-Nicht-Beschluss: Welche Pläne hat die Stadt mit der Markthallenstraße?

Oktober: Ein ganzer Familien-Lese-Tag zum Literarischen Herbst in Halle 5

Bahn-Pläne für ICE-Halte in Riesa: Wie ernst nimmt Sachsens CDU die Versprechen für die ländlichen Räume?

Am Meerschwein übt das Kind den Tod: Nora Gomringers aufwühlender Abschied von ihrer Mutter Nortrud

Was sonst noch wichtig war:

Eine Schülerin einer Paderborner Berufsschule ist heute mit einem Messer attackiert und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 25-jährigen Mitschüler, der inzwischen verhaftet wurde.

Im Jahr 2024 waren in Deutschland mit 11,5 Milliarden Fahrgästen rund zwei Prozent weniger Fahrgäste im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vor-Corona-Jahr 2019, vermeldet heute das Statistische Bundesamt.

Nach einem Machtkampf in der rechtsgerichteten Werteunion, hat der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen sein Amt als Vorsitzender niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten.

Was morgen wichtig wird:

Mit seinem Lichtfest erinnert Leipzig auch in diesem Jahr am 9. Oktober an die Montagsdemonstrationen im Herbst 1989, die den Sturz des SED-Regimes zur Folge hatten und den Weg zur Deutschen Wiedervereinigung ebneten. Zwischen 17 und 21:30 Uhr stehen mehrere Veranstaltungen auf dem Programm.

Den Auftakt der Gedenkveranstaltungen bilden das Friedensgebet (17 Uhr) und die Rede zur Demokratie von Nino Haratischwili (18:15 Uhr) in der Nikolaikirche. Das Lichtfest Leipzig (ab 19 Uhr) schließt mit einem Lichtweg zum Wilhelm-Leuschner-Platz an, entlang des Neumarkts und im Schillerpark. Im Schillerpark steht die traditionelle Kerzen-89, die im Laufe des Abends von den Lichtfestgästen mit Tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wird.

Auf diesem Weg verbinden fünf Lichtprojekte ost- und westdeutscher Kunstschaffender den Nikolaikirchhof und den Wilhelm-Leuschner-Platz miteinander. Dort wird schließlich feierlich der Grundstein für das Freiheits- und Einheitsdenkmal gelegt (ab 20 Uhr). Zu Gast dabei ist unter anderem der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Rund um die Feierlichkeiten ist in Leipzigs Innenstadt zwischen 18 und 23 Uhr mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen.