Die SGS Essen hat die Reißleine gezogen und sich am Mittwochabend nach einem katastrophalen Saisonstart von Trainer Robert Augustin sowie Sportdirektor Thomas Gerstner getrennt. Die Entscheidung sei nach einer ausführlichen Analyse von der Vereinsführung gefällt worden, so die SGS.

Mit nur einem Punkt und einem Torverhältnis von 1:17 steht das Bundesliga-Urgestein aus Essen nach fünf Spieltagen am Tabellenende. Der Abstieg in die Zweitklassigkeit droht mehr denn je – auch, wenn der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz nur zwei Punkte beträgt. Denn auch der 1. FC Nürnberg und Carl Zeiss Jena sind noch sieglos. Nur zwei Mannschaften steigen am Ende der Saison ab.

SGS Essen wirft Trainer raus: Die Fans finden die Entscheidung überwiegend richtig

Für die SGS Essen ist es ein besonderer Schritt, hat der Klub es in den vergangenen Jahren doch tunlichst vermieden, sich vom Coach mitten in der Saison zu trennen. Die Fans sind in den sozialen Medien aber überwiegend der Meinung, dass es nicht mehr anders ging.

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So schreibt User „oppachonk“ auf Instagram: „Leider überfällig, da es in den letzten Spielen (das Pokalspiel gegen einen Drittligisten ausgeklammert) wirklich an allem gefehlt hat. Wünsche Gerstner und Augustin für die Zukunft natürlich alles Gute.“ User „derjochen2704“ ergänzt: „Verständlich. In dem Spiel von Essen fehlt es momentan an Allem! Sehr schade, wenn dieser Club absteigen müsste.“ und „rrsamu2209“ meint: „Überfällig. Jetzt aber ran, Mädels. Ihr habt schon bewiesen, dass ihr es könnt.“

SGS Essen: War das Konzept des Trainerteams zu mutig?

Auf Facebook herrscht eine ähnliche Stimmung. Dort schreibt „Christian Kanders: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Probleme waren einfach zu groß, um sie weg zu ignorieren. Hoffentlich kommt jetzt jemand, der weiß, wie man die Spielerinnen anspricht und ihr Potential ausschöpfen kann.“

Andreas Beilmann findet: „Ich bin immer skeptisch bezüglich vorschneller Entlassungen, aber in diesem Fall halte ich das für die richtige Entscheidung. Das Konzept des Trainerteams war mutig, aber hat sich mit dieser Mannschaft als nicht umsetzbar erwiesen. Die Mannschaft ist so verunsichert, da kann ich nicht so ein Pressing spielen und dann auch noch hinten rauskombinieren wollen. Es kann nur besser werden.“

User Ker Elt sieht den Fehler indes nicht bei der Sportlichen Führung. Er schreibt: „Für die Qualität der Spielerinnen können die beiden nichts. Man kann aus schwach bis mäßig nicht überragend machen. Letzte Saison war auch schon grenzwertig.“

Wer wird Nachfolgerin von Robert Augustin bei der SGS Essen? Fans nennen ihre Wünsche

Auch für die Nachfolgelösung – Interimstrainerin Jessica Wissmann besitzt nicht die nötige Trainerinnenlizenz – haben die Fans sich bereits Gedanken gemacht. Neben dem Namen Thomas Wörle, der früher die Frauen des FC Bayern München trainierte, er er in den Männerbereich zur SSV Ulm wechselte, nun aber vereinslos ist, wird auch Ex-Nationalspielerin Kim Kulig mehrmals genannt, die im September nach nur zwei Pflichtspielen bei den Frauen des FC Basel als Trainerin entlassen wurde.

Kim Kulig

Eine mögliche Kandidatin für die SGS Essen? Kim Kulig war zuletzt Trainerin des FC Basel.
© Philipp von Ditfurth/dpa | Philipp von Ditfurth

Weitere Kandidaten sind für die Fans Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, Ex-Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot oder auch Irene Fuhrmann, die bis Ende 2024 das Nationalteam Österreichs trainierte.