Vor fast genau zwei Monaten hat es am Berufskolleg in Witten gebrannt. Richtigerweise müsste es heißen „auf“ der Berufsschule. Denn betroffen war das Dach des roten Hauptgebäudes A – das als letztes von mehreren Komplexen gerade für den Brandschutz fit gemacht werden sollte. Inzwischen weiß der Kreis als Schulträger, wie hoch der Schaden ist. Die Sanierungsarbeiten sollen in Kürze beginnen.

Es war ein Sonntagnachmittag, der 10. August, als Alarm geschlagen wurde. Eine dunkle Rauchwolke stieg an der Husemannstraße auf. Sie war bis Wetter zu sehen. Aus dem Dach schlugen Flammen.

Feuer auf Berufskolleg in Witten ging von Photovoltaikanlage aus

Das Feuer ging offensichtlich von der Photovoltaikanlage (PV) aus. Was damals schon vermutet wurde, bestätigen die Gutachter. „Die Ursache ist auf einen nicht näher einzugrenzenden elektrotechnischen Defekt an den PV-Modulen zurückzuführen“, teilt Kreissprecher Ingo Niemann aktuell auf Anfrage mit. Beschädigt wurden seinen Angaben zufolge insbesondere die Dachdämmung, Dachabdichtung und Fassade.

Dachstuhlbrand auf dem Berufskolleg in Witten

Ein Defekt an den Modulen der Photovoltaikanlage soll die Ursache für den Großbrand an der Husemannstraße gewesen sein.
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Wegen der vor dem Feuer schon begonnenen Brandschutzsanierung stand das Gebäude bereits leer, es fand dort also kein Unterricht statt. „Es war zum Zeitpunkt des Brandereignisses medienfrei“, erklärt der Kreis – auf die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen Brand und laufenden Sanierungsmaßnahmen gebe. Niemann spricht von einem „Zufallsgeschehen“.

Bis Ende des Jahres hätten die aufwändigen Sanierungsarbeiten eigentlich abgeschlossen sein sollen. Insgesamt werden an dem Wittener Berufskolleg mehr als 40 Millionen Euro verbaut. Welche Auswirkungen der Brand nun auf diesen Zeitplan hat, sei noch nicht bekannt, heißt es.

Brand Berufskolleg Witten

Die schwarze Wolke war bis Wetter zu sehen: Hier der Blick vom Evangelischen Krankenhaus auf das Ärztehaus an der Pferdebachstraße und die dahinter aufsteigende Rauchsäule.
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Versicherung zahlt Schaden von rund einer Viertelmillion

Mit der Instandsetzung des stark beschädigten Dachs soll offenbar jetzt im Herbst begonnen werden. „Es sind zusätzliche Trocknungsarbeiten erforderlich und die beschädigten Bauteile müssen erneuert werden“, so der Kreis. Inzwischen sei das Gerüst „zur Nutzung freigegeben“ worden. Sprecher Ingo Niemann: „Die Demontage der beschädigten Bauteile erfolgt zeitnah.“ Insgesamt wird der Brandschaden auf 250.000 Euro geschätzt. Hier springt die Versicherung ein.