Besondere Auszeichnung für die Friedhofsverwaltung Gelsenkirchen: Sie wurde am Dienstag vom Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur (VFFK) mit dem „Memento Preis 2025“ ausgezeichnet. Dieser wird seit 2021 jährlich vergeben und ehrt Personen und Institutionen, die sich „bewusst und wirksam für die Friedhofskultur in Deutschland engagieren“.
Satzungsänderungen brachten deutliche Verbesserungen für die Hinterbliebenen
Ausgezeichnet wurde die hiesige Friedhofsverwaltung, weil „sie einen ebenso konsequenten wie zukunftsweisenden Kurs in der kommunalen Friedhofsentwicklung eingeschlagen“ habe, begründete die Jury ihre Entscheidung. So können Hinterbliebene durch eine vollzogene Änderung in der Friedhofssatzung beim Nutzungsrecht für ein Wahlgrab im Vergleich zu früher in spürbarer Höhe Kosten einsparen. Zudem könnten Grabstätten, wenn deren Nutzungsrechte abgelaufen seien, künftig durch die Verwandten auch danach noch gebührenfrei weitergepflegt werden – allerdings nur dann, wenn keine andere Nutzung vorgesehen ist.
Bei der Preisverleihung zugegen waren (v. l.) Mathias Schüttke, Dr. Matthias Holzmann (beide Gelsendienste), Georg Ramm (Vorstand des VFFK), Andreas Mäsing und Malte Suttmeyer (beide FGG).
© gkfoto | Gerd Kaemper
Laut Andreas Mäsing, dem Vorsitzenden der Friedhofsgärtner Gelsenkirchen (FGG), gelten diese Verbesserungen im Kundenservice auf allen sieben städtischen Friedhöfen im Stadtgebiet. „Uns ist es besonders wichtig, dass die Friedhöfe lebendige und schöne Orte bleiben. Das ist aber nur möglich, wenn sie auch von den Menschen genutzt und gepflegt werden.“ Wenn niemand mehr einen Friedhof besuche, dann sei auch dieser tot.
Angehörige und Stadtgesellschaft waren stets mit eingebunden
Die hiesige Friedhofsverwaltung habe „durch klare inhaltliche Akzente überzeugt“, lobte Mäsing. Dazu gehören besagte modifizierte Regelwerke, die sichtbare Verbesserungen in Service und Gestaltung gebracht hätten. Und durch offene Kommunikations- und Beteiligungsprozesse seien Angehörige, Gewerke und Stadtgesellschaft bei diesem Prozess jederzeit mit eingebunden gewesen.
Eine gläserne Trophäe: der „Memento Preis 2025“.
© gkfoto | Gerd Kaemper
Der VFFK hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Schutzwürdigkeit der deutschen Friedhöfe in den Vordergrund zu rücken. „Gerade in Deutschland besitzt die Friedhofskultur eine weitreichende kulturhistorische Bedeutung – sichtbar nicht zuletzt durch die Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco“, ließ der Verein verlauten.
Neben einer Urkunde und viel Lob gab es auch eine Trophäe
Bei der offiziellen Zeremonie, die beim Sitz der FGG in Resse durchgeführt wurde, nahmen Dr. Matthias Holzmann und Mathias Schüttke den „Memento“-Preis stellvertretend für die Gelsendienste entgegen. Neben einer Urkunde und vielen lobenden Erwähnungen gab es auch noch eine gläserne Trophäe.
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Bundesweit haben Friedhofsverwaltungen inzwischen mit einem massiven Kostendruck zu kämpfen. Die ständig steigende Zahl der Urnenbestattungen führt nicht nur zu immer größeren Freiflächen auf den Friedhöfen, sondern auch noch zu sinkenden Einnahmen aus den Grabnutzungsrechten. „Diese Entwicklung bedroht vielerorts nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch die gestalterische und soziale Qualität der Friedhöfe“, warnt Mäsing.