
AUDIO: Wolfsburgs Stina Johannes: „Bitte mehr davon!“ (2 Min)
Stand: 08.10.2025 23:58 Uhr
Den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg ist ein Top-Start in die Champions League gelungen. Die „Wölfinnen“ setzten sich am Mittwoch zu Hause mit 4:0 (2:0) gegen Paris Saint-Germain durch. Extrem herausfordernd geht es weiter: In der Bundesliga ist am Sonnabend Meister FC Bayern München der Gegner.
Anders als die Münchnerinnen, die am Abend zuvor mit 1:7 beim FC Barcelona untergingen, hat sich der VfL in der Tabelle der Champions League dank des Heimsieges in der Spitzengruppe platziert. Wie bei den Männern gibt es keine Vierergruppen mehr, sondern eine Gesamttabelle mit allen Teams – bei den Frauen sind es 18.
Die besten vier Mannschaften nach sechs Spieltagen stehen direkt im Viertelfinale, weitere vier Clubs müssen sich über Play-off-Spiele qualifizieren. Am kommenden Mittwoch gastieren die Wolfsburgerinnen bei Valerenga IF aus Norwegen. Die weiteren Gegner sind Olympique Lyon, Manchester United, Real Madrid und Chelsea.
„Dass wir am Ende so dominant sind, so eiskalt vor dem Tor die Chancen machen und hinten alles gut wegverteidigen, das ist natürlich überragend“, sagte VfL-Torhüterin Stina Johannes im Interview mit dem NDR. „So können wir auf jeden Fall starten. Wir merken einfach von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel, dass wir immer besser werden. Es macht sehr viel Spaß gerade.“
Lange genießen können die VfL-Frauen ihren – zu hoch ausgefallenen – Sieg gegen Paris nicht. Am Sonnabend (15 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) kommt es in der heimischen Arena in der Bundesliga zum Gipfeltreffen mit Titelverteidiger Bayern München – der Tabellenführer empfängt den Verfolger.
PSG sorgt per Eigentor für Wolfsburgs Führung
Lerch hatte am Mittwochabend im Vergleich zum 8:0-Kantersieg in der Bundesliga gegen die SGS Essen seine Startelf auf drei Positionen verändert. Anstelle von Justine Kielland, Vivien Endemann und Kessya Bussy (alle Ersatzbank) waren Svenja Huth, Cora Zicai und Lineth Beerensteyn von Beginn an dabei.
Bereits nach sieben Minuten durften die „Wölfinnen“ die Führung feiern – dank gütiger Mithilfe der Gäste. Nach einer Ecke von VfL-Verteidigerin Janou Levels kam Alexandra Popp am ersten Pfosten zum Kopfball. PSG-Spielerin Jackie Groenen versuchte noch, im Fünf-Meter-Raum die Situation zu klären. Dies misslang aber gründlich: Sie bugsierte, bedrängt von Caitlin Dijkstra, die Kugel ins eigene Tor.

Fußball-Champions-League der Frauen: Alle Ergebnisse und die aktuelle Tabelle der Gruppenphase.
Es hätte schon bald darauf noch besser kommen können. Nach einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe der Pariserin Eva Gaetino bot sich Zicai eine Top-Chance. Sie agierte aber zu umständlich, legte dann noch auf Beerensteyn ab, die schließlich an PSG-Torhüterin Mary Earps scheiterte (15.). Popp hatte per Kopfball – erneut nach einer Ecke von Levels – eine weitere gute Gelegenheit (27.).
Aber: Der französische Vizemeister legte danach deutlich zu und kam jetzt auch zu guten Möglichkeiten. Joe Echegini scheiterte mit einem Schuss aus 18 Metern an Wolfsburgs Torfrau Johannes (31.). Noch besser war nur eine Minute später die Chance für Merveille Kanjinga.
Peddemors erhöht auf 2:0 für den VfL
Als es schon danach aussah, als würde Paris in Kürze für den Ausgleich sorgen, schlugen die „Wölfinnen“ eiskalt zu. Huth schüttelte auf der rechten Außenbahn mit einem beherzten Antritt zunächst ihre Gegenspielerin ab und bewies dann viel Übersicht. Sie spielte den Ball herrlich zurück in den Laufweg von Ella Peddemors, die überlegt zum 2:0 traf (42.). Mit der Führung ging es dann auch in die Pause.
Johannes ein starker Rückhalt – Popp und Minge treffen
Zehn Minuten nach Wiederbeginn drehten die Gäste bedenklich auf. Bei einem Schuss von Kanjinga nach 55 Minuten war es ganz knapp. Johannes wäre der Ball beinahe durch die Beine gerutscht, sie ließ sich aber im letzten Moment noch auf diesen fallen und verhinderte so das Anschlusstor. Und nur zwei Minuten später sorgte Elimbi Gilbert für große Gefahr.
VfL Wolfsburg: Johannes – Wedemeyer (63. Linder), Dijkstra, Küver, Levels – Minge, Peddemors (90.+1 Pujols), Huth (90.+2 Bjelde), Popp, Zicai (63. Bussy) – Beerensteyn (83. Kielland)
Paris Saint-Germain: Earps – de Almeida, Mbock, Gaetino, Olga – Ajibade (90.+1 Graziani), Echegini (79. Echegini), Groenen (79. Diakite), Karchaoui, Kanjinga (85. Morissaint) – Leuchter (46. Elimbi Gilbert)
Tore: 1:0 Groenen (Eigentor, 7.), 2:0 Peddemors (42.), 3:0 Popp (90.), 4:0 Minge (Handelfmeter, 90.+5)
Nach einer Chance für Beerensteyn (62.) war es erneut die agile Pariserin Kanjinga, die an Johannes scheiterte (73.). Danach kam aber nicht mehr viel von den Französinnen. Dafür aber noch von den VfL-Frauen. Die kamen wieder besser ins Spiel und erhöhten sogar noch deutlich. Popp sorgte für das 3:0 (90.) und Janina Minge nach VAR-Hinweis per Handelfmeter sogar noch auf 4:0 (90.+5).

Die „Wölfinnen“ gewannen mit 8:0 beim Tabellenschlusslicht, sind in der Bundesliga weiterhin ungeschlagen und nun auch Tabellenführer.