Einer der beiden neuen Amurtiger in der Wilhelma – jetzt ganz nah am Zaun der Anlage zu sehen. Foto: Iris Frey
Sie zählen zur größten Katzenart der Welt, die Amurtiger. Seit 23. und 24. Juni sind Amazar und Noia in der Wilhelma und beeindrucken jetzt die Besucher hautnah.
Mitte Juli war die neue 5000 Quadratmeter große Tigeranlage im Norden der Wilhelma unweit des Asiatischen Schaubauernhofs eingeweiht worden. Da zeigten sich die neuen Bewohner noch sehr zurückhaltend und waren kaum zu sehen. Das hat sich nun geändert, wie ein Besuch zeigt. Und da staunen die Besucher der Wilhelma an diesem sonnigen Vormittag nicht schlecht, als sie an die Außenanlage unter den großen kommen und auf die gestreiften Raubkatzen treffen. Sie zücken ihre Handys und Fotos, als sie die mächtige Raubkatze am Zaun entdecken. Auch die Schülergruppe ist ganz fasziniert von dem Tier.
Durch die bodentiefen Glasscheiben ist der sibirische Tiger gut zu sehen. Foto: Iris Frey
Waren die sibirischen Tiger anfangs noch kaum zu sehen, schreitet nun die eine Raubkatze sicher und bewusst, aber lautlos am Zaun entlang. Bislang bewohnen das Männchen Amazar und das Weibchen Noia die Anlage. Während der eine Tiger ruhig und beeindruckend sich Auge in Auge den Besuchern hinter dem Sicherheitszaun stellt, ist die andere Raubkatze draußen im anderen, abgetrennten Bereich weiter oben. Sie ist ganz entspannt und schläft. Und auch das hautnah – direkt am Zaun gut sichtbar.
Die andere große Raubkatze schläft in der Herbstsonne nah am Zaun. Foto: Iris Frey
Ganz entspannt zeigt ein Vater seinem kleinen Kind auf dem Arm das riesige Tier, das da in aller Ruhe an einer Hecke im oberen Bereich der Anlage schläft und die Herbstsonnenstrahlen genießt. Ein paar Meter weiter sitzt eine Besucherin auf einer Bank. Auch sie hat die schlafende Raubkatze schon entdeckt und freut sich über das besondere Erlebnis.
Die Tiere können bis zu 300 Kilo schwer und 2,90 Meter lang werden. Hinter dem Zaun sehen sie schon sehr mächtig, beeindruckend und groß aus. Dabei sind sie noch jung: Amazar aus den Niederlanden ist am 15. Juni 2023 geboren und Noia aus Frankreich am 24. September 2023. Da die Tiere, die ursprünglich im äußersten Südosten von Sibirien leben und im Nordosten Chinas sowie im Norden von Nordkorea, sehr bedroht sind in ihrer Art, steht an der neuen Amurtiger-Anlage auch der Wunsch des Zoos auf Nachwuchs auf einer Tafel.
Wunsch nach Nachwuchs bei den Amurtigern der Wilhelma an der Infowand. Foto: Iris Frey
Nach Angaben der Wilhelma leben vermutlich nur noch rund 750 Tiere in der freien Natur und etwa genauso viele in Zoos. In der Wilhelma ist für möglichen Nachwuchs alles vorbereitet. Im neu gebauten Stall, in dem die Tiere wie sie mögen raus- und reingehen können, gibt es auch eine Wurfbox.