An einer Stelle zeigten die Aufnahmen eine auffällige Struktur: eine rotierende Gasscheibe, in der sieben heiße, dichte „Klumpen“ zu erkennen waren. „Diese Kondensationen sind im Mittel rund 298 astronomische Einheiten von ihrem nächsten Nachbarn entfernt“, berichten Li und seine Kollegen. Dies passe zu den Modellen der gruppenweisen Sternbildung durch Fragmentierung einer instabilen Akkretionsscheibe.

Ein werdendes Siebenfach-Sternsystem

Das Entscheidende jedoch: Verhalten und Masse der Sieben Verdichtungen sprechen dafür, dass es sich dabei um Protosterne handelt – junge, noch im Wachsen begriffenen Sterne. Die Astronomen haben demnach ein junges Siebenfach-Sternsystem entdeckt. Die sieben Jungsterne sind gravitativ miteinander verbunden und in eine rotierende, rund 885 astronomische Einheiten große Gas- und Staubscheibe eingebettet, wie die Astronomen ermittelten.

Das neu entdeckte Siebenfach-System wirft damit auch neues Licht darauf, wie solche großen Mehrfach-Sternsysteme entstehen. Denn die sieben Protosterne stützen das Modell der nachträglichen Fragmentierung: Sie wurden in einer rotierenden protostellaren Scheibe gebildet, die noch immer instabil ist, wie die Beobachtungen nahelegen. Die Schwerkraft der Protosterne zerrt an der Scheibe und droht, sie weiter zu fragmentieren.

Bestätigung für fragmentierende Scheiben

Zusammengenommen liefern die Beobachtungen den Beweis, dass auch größere Mehrsysteme durch Fragmentierung einer solchen rotierenden Gasscheibe entstehen können. „Unsere Beobachtungen zeigen erstmals eindeutig, dass eine zerbrechende, instabile Gasscheibe tatsächlich mehrere Sterne gleichzeitig hervorbringen kann“, sagt Koautor Rolf Kuiper von der der Universität Duisburg-Essen.

Dies bestätigt gängige Modelle und gibt Astronomen nun die Chance, diese Mehrfachstern-Geburt näher zu erforschen. „Damit können wir einen Mechanismus bestätigen, der zuvor nur in Theorien vermutet wurde.“ (Nature Astronomy, 2025; doi: 10.1038/s41550-025-02682-9)

Quelle: Universität Duisburg-Essen







9. Oktober 2025

– Nadja Podbregar