Ideenwerkstatt und Sonderausstellung: Zschopau will Einheit erlebbar machen
Kultur Neue Ausstellung vereint Geschichten einheimischer Bürger aus der Wendezeit und Eindrücke von Schülern

Von Andreas Bauer

08.10.2025, 18:45 Uhr


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Zschopau. 

Mit einer umfangreichen Festveranstaltung am Tag der deutschen Einheit ist das Thema Wiedervereinigung in Zschopau längst noch nicht abgehakt. Unter dem Titel „35 Jahre im Spiegel der Region – Einheit durch junge Augen und alte Geschichten“ wird sich demnächst eine interaktive Ausstellung auf Schloss Wildeck damit befassen. „Vom 23. Oktober bis Ende Januar sollen dabei die Erlebnisse und Erfahrungen von Menschen aus der Region eine wichtige Rolle spielen“, erklärt Museumsleiterin Elisabeth Gundlach.

Besucher sollen selbst mitwirken

Selbst nach dem Beginn der Ausstellung sollen Besucher ihre eigenen Eindrücke noch einfließen lassen, indem sie auf Zetteln zum Beispiel angeben, wie sie vom Mauerfall erfahren haben oder wofür sie ihr Begrüßungsgeld ausgegeben haben.

Für junge Menschen unvorstellbar, für die Älteren Realität

Gerade für die junge Generation ist das sehr interessant, weil sie all das nicht selbst erlebt hat“, sagt Elisabeth Gundlach, die sich mit ihren 27 Jahren selbst zu dieser jungen und neugierigen Generation zählt. „Reisen ist für mich selbstverständlich. Schwer nachvollziehbar, dass das einmal ganz anders war“, nennt die Museumsleiterin ein weiteres Beispiel.

Schüler werden zu Künstlern

Um die Ausstellung mit lokalen Geschichten zu bereichern, wurde bereits am Tag der deutschen Einheit in einer Ideenwerkstatt der Austausch mit Bürgern gesucht. „Viele halten ihre Geschichten nicht für erzählenswert, aber das alles ist sehr interessant“, versucht Elisabeth Gundlach zur Teilnahme am Projekt zu ermuntern. Vertreter der jüngeren Generation haben dies durch Projekte an ihren Schulen bereits getan. „An der Nexö-Oberschule gab es dazu einen Graffiti-Workshop, und die Schüler der Bebel-Schule haben bei einem Vortrag der Konrad-Adenauer-Stiftung viel über die Ballonflucht aus der DDR erfahren“, berichtet Stadt-Mitarbeiterin Judith Hauße. Außerdem fertigten einige Gymnasiasten Foto-Collagen an, die am 3. Oktober im Bürgersaal zu sehen waren. Einige sollen auch Bestandteil der neuen Ausstellung im Schloss sein.