Alles schon zu spät? Krieg bereits unausweichlich? Der renommierte Militärhistoriker Sönke Neitzel hat bei Sandra Maischberger (59) mit einer furchterregenden Botschaft schockiert: „Putin hat in gewisser Reise den Rubikon überschritten!“
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Heißt: Es gibt kein Zurück mehr. Der Rubikon, der bei Ravenna in die Adria mündet, bildete in der Antike die Nordgrenze Italiens. Mit seiner Überquerung machte Cäsar 49 v.Chr. klar: Sein Ziel waren nicht mehr irgendwelche Gebietsgewinne, sein Ziel war jetzt Rom selbst, und nur Tage später marschierte er dort auch ein.
Neitzels schlimme Befürchtung: „Es kann die nächsten drei Jahre zu eine militärischen Auseinandersetzung mit Truppen zwischen Russland und der Nato kommen. Und es kann gut sein, dass unsere Truppen in Litauen kämpfen müssen. Nächstes Jahr, übernächstes Jahr, in drei Jahren, wer will das sagen, aber die Gefahr ist da.“
Denn, so die alarmierende Analyse des Experten: „Die (auch aus Putins Sicht wenig kriegsbegeisterte) Trump-Administration spielt eine große Rolle. Die extremen Kosten für die russische Aufrüstung spielen eine große Rolle. Und natürlich auch, dass wir langsam besser werden. Die Frage wird sein: Wenn Putin dazu entschlossen ist – in der Nato sagen das viele, und ich würde das auch sagen -, wird er so lange warten, bis wir sagen können, auch die Bundeswehr hat jetzt genug Drohnen? Nein, wahrscheinlich nicht.“
Aktueller Auslöser für Alarmruf die Experten: die Drohnen jetzt auch über Deutschland. Neitzels dramatische Warnung: „Wir sind nicht mehr im Frieden. Wir sind aber auch nicht in einem erklärten Krieg. Wir sind irgendwas dazwischen. Was die Nato als Szenario durchspielt, ist die Schwächung des Westens in einem hybriden Krieg, die Schaffung von Unsicherheit mit dem Ziel, die Nato und die EU zu zerstören und damit die Kontrolle über die osteuropäischen Länder wiederzubekommen. Und dann einen uneinigen Westen herauszufordern, indem man Soldaten schickt, nach Spitzbergen oder irgendwohin.“
Neitzels Forderung: „Dieser Staat muss für Sicherheit sorgen. Es kann nicht sein, dass über unseren Flughäfen und Kasernen Drohnen herumfliegen. Unser Problem ist, dass wir eine Sicherheitsstruktur haben, die aus den 1950er Jahren kommt. Wir müssen sehr viel mehr Geld in die Drohnenabwehr investieren. Insofern müssen wir fast dankbar sein für diese Drohnen, weil das jetzt die Dringlichkeit verdeutlicht, dass wir endlich ins Handeln kommen.“
Aber, so Neitzel kritisch: „Ein Grundproblem der Bundeswehr ist, dass sie in Strukturen ist, die völlig verkrustet sind, und mehr als 50 Prozent des Personals nicht im Kernauftrag arbeiten. Die sitzen am Schreibtisch und verwalten und würden nicht kämpfen. In einem Ernstfall würden 120.000 Soldatinnen und Soldaten 60.000 beim Kämpfen zusehen.“