Zu Beginn der Herbstferien in Nordrhein-Westfalen rechnet der ADAC in NRW mit vielen Staus auf den Autobahnen. Im Kreis Viersen sind dabei vor allem die Autobahnen, die in die Niederlande führen, betroffen, also die A61 Richtung Venlo und die A52 in Richtung Roermond. Viel befahren wird auch die A57 in Richtung Kleve. Auch auf den Gegenrichtungen sei mit viel Verkehr zu rechnen, warnt der ADAC.
Besonders hoch ist die Staugefahr am Freitagnachmittag zwischen 14 und 18 Uhr, wenn Berufspendler, Urlauber und Ausflügler aufeinandertreffen. Wer dennoch schon am Freitag starten muss, sollte laut ADAC spätestens am frühen Vormittag losfahren oder erst am Abend aufbrechen, um nicht in den größten Andrang zu geraten. Deutlich weniger Verkehr erwartet der ADAC auf den NRW-Autobahnen am Samstag und Sonntag. „Die Stoßzeiten meiden, also antizyklisch fahren, bleibt der beste Tipp. Wer zudem noch einen Zeitpuffer und regelmäßige Pausen einplant, kommt deutlich entspannter ans Ziel“, rät ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold.
Ziele des Reiseverkehrs sind in den Herbstferien vor allem die Wandergebiete der Mittelgebirge und Alpen sowie die Küsten von Nord- und Ostsee, bei schönem Wetter auch die Naherholungsgebiete im Umkreis der großen Städte. Staumagneten bleiben die bundesweit rund 1200 Autobahnbaustellen, davon mehr als 800 in Nordrhein-Westfalen. Auch in Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Saarland beginnen die Herbstferien. Hessen, Sachsen und Thüringen starten in die zweite Woche. Ferien haben jetzt auch die Schüler in den südlichen Landesteilen der Niederlande.
In NRW bleiben die Autobahnen im Großraum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet Stau-Hotspots. Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohen Staus und stockender Verkehr.
Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC übrigens nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft und für massenweise Zusatzverkehr nicht ausgelegt. In Ortschaften bilden sich an Ampeln und Kreisverkehren lange Rückstaus. Durch Echtzeitinformationen empfehlen die Navigationssysteme immer wieder Alternativrouten abseits der Autobahn, teilweise auch mitten durch Großstädte. Oft beträgt der prognostizierte Zeitgewinn aber nur wenige Minuten und die Lage auf der Alternativstrecke verschlechtert sich innerhalb kürzester Zeit. In der Regel mache es daher erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren, empfiehlt der ADAC.
Tanken: Der ADAC empfiehlt, spätestens am Abend vor der Abreise zu tanken. Die günstigsten Tageszeiten sind laut ADAC von 19 bis 20 und 21 bis 22 Uhr. Verbraucher sollten zudem mithilfe von Apps die Spritpreise vergleichen. Wer während der Fahrt nachtanken muss, dem rät der ADAC, die Autobahn zu verlassen und den Autohof oder die nächstgelegene Tankstelle nach der Ausfahrt anzusteuern. So lassen sich gemäß einer ADAC-Stichprobe teilweise mehr als 40 Cent pro Liter sparen. Wenn die Reise ins Ausland geht, empfiehlt der ADAC in NRW, auch die Spritpreise jenseits der Grenze zu vergleichen.
Stauberater: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag und Samstag auch die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Kontrollen bei der Rückfahrt: Autofahrer müssen mit Verzögerungen an den Grenzen rechnen. Kontrollen – zumindest stichprobenartige – gehören an mehreren deutschen Grenzen zum Alltag. Schwerpunkt der Kontrollen von deutscher Seite ist seit Jahren die Einreise aus Österreich. Aber auch an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien, Frankreich und der Schweiz wird verstärkt kontrolliert. An den Grenzübergängen zu den Niederlanden und Belgien kann es punktuell ebenfalls zu Wartezeiten kommen.
Baustellen: Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.
Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.