Im Fall der alten Pappeln im Süden Göggingens hat sich nun auch Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) eingeschaltet. Weber will die Fällgenehmigung für die Baumreihe noch einmal „sehr gründlich prüfen lassen“. Das geht aus einem Schriftverkehr mit der Bürgerinitiative „Erhalt der Pappeln am Mühlholz in Göggingen“ hervor, der unserer Redaktion vorliegt. Wie berichtet, will die verantwortliche Hessing-Stiftung die hochgewachsenen Pappeln Am Mühlholz und in der Mühlstraße altersbedingt fällen. Ursprünglich waren es 53 Bäume, nun stehen noch 20. Die Bürgerinitiative kämpft um deren Erhalt. Zuletzt verschärfte sich der Ton.

Bei einem Vor-Ort-Termin Mitte September konfrontierten Stephan Meyer und Bernhard Dußmann von der Bürgerinitiative sowie rund 40 aufgebrachte Anwohner Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) und die Hessing-Stiftung mit schwerwiegenden Vorwürfen (wir berichteten). Hessing wolle sich die teuren Baumpflegemaßnahmen sparen und fälle deshalb die alten Pappeln, so der einhellige Tenor. Meyer verwies zudem auf den einstigen Bebauungsplan des Hessing-Kinderzentrums. Darin sei der Erhalt der landschaftsprägenden Baumreihe explizit vermerkt worden, so Meyer. Die Vorgabe sei für den Eigentümer der Hessing-Stiftung bindend. Zuletzt ging die Bürgerinitiative auf OB Weber zu und forderte von ihr eine Erklärung, dass eine Fällung der verbliebenen 20 Bäume in der Mühlstraße unterbleiben müsse, ansonsten werde man einen Eilantrag am Verwaltungsgericht Augsburg einreichen.

Augsburger Oberbürgermeisterin will die Fällungen nochmal prüfen lassen

Weber erklärte daraufhin, dass sie die betroffenen Dienststellen gebeten habe, die Fällgenehmigungen noch einmal unter besonderer Berücksichtigung der Hinweise der Bürgerinitiative sehr gründlich prüfen zu lassen. Es handele sich dabei um eine rechtlich und fachlich komplexe Frage, so Weber. Die sorgfältige Prüfung werde einige Zeit in Anspruch nehmen, dies sei ihr aber wichtig, um eine sachgerechte Entscheidung sicherzustellen.

Weber hielt laut eigenen Aussagen Rücksprache mit der zuständigen Hessing-Stiftung. Bis zum Abschluss der Prüfung werde es demnach keine weiteren Fällungen geben. „Damit ist gewährleistet, dass keine Entscheidung über die Zukunft der Pappeln fällt, ohne dass zuvor eine vollständige Bewertung vorliegt“, erklärte Weber. „Mir ist bewusst, dass die Pappeln für viele Menschen in Göggingen nicht nur Bäume sind, sondern eine besondere Bedeutung haben“, fuhr die Oberbürgermeisterin fort. „Deshalb möchte ich Ihnen zusichern: Wir gehen mit der Angelegenheit sorgfältig, verantwortungsvoll und mit dem gebotenen Respekt vor den unterschiedlichen Interessen um.“

  • Jonas Klimm

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