Nachlässe so hoch wie lange nicht

Auf diese Autos gibt es die höchsten Rabatte

09.10.2025 – 07:36 UhrLesedauer: 3 Min.

Rabatte im AutohausVergrößern des Bildes

Rabatte auf Neuwagen: Sie haben im September ein hohes Niveau erreicht. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)

Die Rabatte auf Neuwagen in Deutschland klettern auf den höchsten Stand seit vier Jahren – und Elektroautos führen das Feld erstmals an. Das steckt dahinter.

Rabatte auf Neuwagen haben in Deutschland im September 2025 ein Niveau erreicht, das es seit mehr als vier Jahren nicht mehr gegeben hat. Nach Berechnungen des CAR-Instituts in Bochum lagen die durchschnittlichen Nachlässe bei 18,0 Prozent – ein Wert, der zuletzt im Sommer 2019 erreicht wurde.

Auffällig dabei: Elektroautos wurden erstmals stärker rabattiert als Verbrenner. Demnach erhielten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) im Durchschnitt einen Preisnachlass von 18,4 Prozent. Bei Plug-in-Hybriden lag der Rabatt bei 18,2 Prozent, bei reinen Verbrennern bei 17,9 Prozent. Die Daten beruhen auf Transaktionspreisen, also den real bezahlten Summen nach Abzug von Rabatten, nicht auf den offiziellen Listenpreisen.

Eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung spielt der Analyse zufolge der chinesische Hersteller BYD. Das Unternehmen, das ausschließlich E-Autos und Plug-in-Modelle verkauft, hat in den vergangenen Monaten deutliche Absatzprobleme verzeichnet – sowohl im Heimatmarkt China als auch international. Die ursprünglich für 2025 geplante Zahl von 5,5 Millionen verkauften Fahrzeugen wurde auf 4,6 Millionen reduziert. Auch die Produktion wurde im Sommer bereits zurückgefahren.

In Deutschland versucht BYD, mit aggressiven Rabatten Bekanntheit und Marktanteile zu gewinnen. Über 60 Prozent der Neuzulassungen in den ersten acht Monaten des Jahres entfielen auf sogenannte Eigenzulassungen, also Fahrzeuge, die zunächst auf Händler oder Vermieter angemeldet werden und später rabattiert an Kunden verkauft werden müssen. Dieses Vorgehen erhöht den Druck auf die Neuwagenpreise zusätzlich, andere Hersteller müssen nachziehen.

Die Top-20-Verbrenner im September (aus Übersichtsgründen wurde die genaue Ausstattung weggelassen). Rabatt-Rekordhalter ist hier der Opel Astra, der rund ein Drittel günstiger verkauft wurde.

Bei den 20 untersuchten E-Autos stechen vor allem Cupra Born (29,4 Prozent Nachlass), Kia EV3 (27,7 Prozent) und der BMW i5 (26,2 Prozent Rabatt) hervor:

Auch bei den Plug-in-Hybriden gibt es Rabatte bis zu 23,5 Prozent:

Gleichzeitig hat sich der Preisabstand zwischen Elektroautos und Verbrennern im September deutlich verringert und ist so gering wie nie. Laut CAR-Institut lag der durchschnittliche Transaktionspreis eines Elektroautos bei 35.042 Euro – ein neuer Tiefstand. Ein vergleichbarer Verbrenner kam auf 32.852 Euro. Der Unterschied von 2.190 Euro ist der niedrigste, der bislang gemessen wurde. Ein Grund ist auch, dass die Preise von Benzinern und Dieseln aufgrund von Regularien und hohen Investitionskosten der Autohersteller stark gestiegen sind.