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Wenn Sie glücklich sein möchten, achten Sie auf Ihre Gedanken. Falsche und negative Grübeleien können das Leben unnötig schwer machen.
Kassel – Laut einer kanadischen Studie haben Menschen täglich etwa 6.000 Gedanken – ein Großteil davon ist unwichtig oder verzerrt. Diese mentalen Verzerrungen können uns systematisch unglücklich machen und im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen und Angstzuständen führen.
Die meisten unserer Gedanken sind unwichtig. Manche davon können uns außerdem unglücklich machen. © YAY Images/IMAGO
Der Psychologe Dr. Scott Greenaway berichtet von drei besonders schädliche Denkweisen, die Menschen in diese Falle tappen lassen, wie InStyle berichte. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Bewusstsein lassen sich diese destruktiven Gedankenmuster durchbrechen.
1. Schwarz-Weiß-Denken: Wenn das Leben nur extreme Kategorien kennt
Die erste schädliche Denkweise ist das „Alles-oder-nichts“-Denken. Menschen neigen dazu, Situationen in extreme Kategorien einzuordnen: Entweder ist etwas perfekt oder schrecklich, entweder läuft alles gut oder alles schlecht. Dabei übersehen wir die verschiedenen Abstufungen, die das Leben tatsächlich ausmachen.
Psychologie-Experten empfehlen stattdessen eine differenziertere Betrachtung: Bewerten Sie Situationen auf einer Skala von null bis zehn. Diese Methode macht Probleme realistischer und lässt sie weniger beunruhigend erscheinen.
2. Negative Interpretationen ohne Fakten
Die zweite destruktive Gewohnheit besteht darin, negative Deutungen ohne jede Faktenbasis zu entwickeln. Wenn jemand nicht sofort antwortet, denken wir, die Person hasst uns. Ein mürrischer Gesichtsausdruck wird als persönlicher Angriff gedeutet. Für diese Annahmen haben wir meist keine Beweise.
Die Psychologie zeigt jedoch: Solange niemand explizit ein Problem äußert, besteht auch keines. Vielleicht ist die Person einfach beschäftigt oder in Gedanken gerade ganz woanders. Diese Erkenntnis kann Menschen von unnötigen Sorgen befreien.
3. Katastrophisierung: Aus Kleinigkeiten werden Weltuntergänge
Das dritte problematische Muster zeigt sich in der maßlosen Übertreibung gewöhnlicher Schwierigkeiten. Wenn etwas nicht nach Plan läuft, malen wir sofort den Teufel an die Wand und machen aus einer Mücke einen Elefanten. Fachleute raten Betroffenen, Situationen wie eine außenstehende Person zu betrachten und somit Distanz zu seinen Gedanken herzustellen.
Anstatt sich beispielsweise über den Feierabendverkehr zu aufzurgen, könnte man die Zeit als gewonnene Zeit für sich betrachten. Schalten Sie Ihre Lieblingsplaylist an und singen Sie laut mit. Diese Umdeutung wirkt therapeutisch und macht Menschen deutlich entspannter.
Psychische Gesundheit stärken: Zehn Tipps, die Balsam für die Psyche sindFotostrecke ansehenWie Gedankenspiralen entstehen und was dagegen hilft
Wissenschaftler bezeichnen es als „Repetitives Negatives Denken“ (RND), wenn sich Gedankenspiralen unkontrollierbar drehen. Dr. Julia Funk von der LMU München erklärt laut der Apotheken Umschau, dass dieser Kreislauf bidirektional funktioniert: Negative Stimmung führt zu Grübeln, aber Grübeln verstärkt auch die negative Stimmung.
Die Psychologie bietet allerdings konkrete Hilfen: Ein „Grübel-Fenster“ von 15 Minuten täglich kann beispielsweise helfen, die Kontrolle zurückzugewinnen. Fachleute empfehlen auch Achtsamkeitsübungen und die bewusste Unterbrechung von Gedankenspiralen durch ein lautes „STOPP!“.
Der wichtigste Grundsatz: Nicht alles glauben, was wir denken
Ein wichtiger Grundsatz dabei: Glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Diese Erkenntnis aus der kanadischen Forschung zeigt, wie wichtig es ist, unsere Gedanken kritisch zu hinterfragen. (Quellen: InStyle, Apotheken Umschau) (jbr)
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