16:11 Uhr | Grundstein noch verhüllt

Was lange währt, wird ab heute Abend endlich in die Tat umgesetzt: 2007 beschloss der Bundestag, neben Berlin solle auch Leipzig ein Einheitsdenkmal bekommen. Das sollte schon zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution 2014 fertig sein. Doch das Projekt ging schief. Im zweiten Anlauf im Frühjahr 2025 setzte sich der Entwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ durch. Dafür wird heute 20 Uhr ein temporäres Kunstwerk enthüllt. Das Denkmal an sich soll 2029 eingeweiht werden. Außer weißen Skulpturen ist auf dem Leuschner-Platz auch eine begrünte Fläche geplant. Während der Bau in Leipzig konkret wird, ist er für das Berliner Freiheitsdenkmals weiter unklar.

15:58 Uhr | Diese Verkehrseinschränkungen gelten am Abend

In der Innenstadt ist heute von 18 bis 23 Uhr mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen, informiert die Stadt. Die Einschränkungen werden bis 1 Uhr nachts nach und nach wieder aufgehoben. Am Neumarkt sind in dem Zeitraum Ein- und Ausfahrten an einigen Parkplätzen und Tiefgaragen nicht möglich. Die Stadt empfiehlt bei Anreise mit dem Auto, die ausgewiesenen P&R-Plätze zu nutzen.

Auch bei der Abreise der Festgäste könne es kurzzeitig Sperrungen im Bereich Nikolaikirchhof und rings um den Wilhelm-Leuschner-Platz geben. Die Buslinie 89 fährt zwischen 16 Uhr und Mitternacht nicht durch die Innenstadt. Sie wird in Richtung Hauptbahnhof über den Goerdelerring sowie in Richtung Connewitzer Kreuz über den Augustusplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz umgeleitet.

15:32 Uhr | Besucherin: „Könnte bis heute in Tränen ausbrechen“

Den Herbst 1989 hat die Besucherin aus Westdeutschland als „emotional sehr, sehr stark in Erinnerung, weil das alles gar nicht denkbar war und dann kam alles zusammen. Ich könnte bis heute in Tränen ausbrechen.“ Heute könne man sich gar nicht mehr vorstellen, wie das alles gewesen sei. Schade findet sie es, „dass der Osten so diffamiert wird, dass alle nur noch AfD wählen“. Dabei könne „man vielleicht vom Osten auch was lernen, weil die Menschen schon viele Veränderungen erlebt haben“.

15:11 Uhr | Leipziger Stadt-Original freut sich aufs Lichtfest

„Das sieht supergut aus“, freut sich Hans-Joachim Höher. Das Leipziger Original, er arbeitete 60 Jahre lang in Kinos und war der legendäre Eisverkäufer u.a. im Regina-Palast und Capitol, will sich das Lichtfest „unbedingt sehen“. Die Generalprobe hatte ihm schon gut gefallen. Er findet es wichtig, dass an die Ereignisse wird, bei denen er selbst mit dabei war.

Ihn ärgert aber, dass das Einheitsdenkmal erst 36 Jahre nach dem Herbst 1989 gebaut wird: „Es hätte längst kommen müssen, stattdessen wurde es immer wieder verschoben. Das ist bedauerlich.“

14:46 Uhr | Städtischer Feiertag für Leipzig

Für Leipzig ist der 9. Oktober ein städtischer Feiertag, zwar nicht arbeitsfrei, schränkt Pressesprecher Matthias Hasberg ein, aber ein Feiertag, „um an die 70.000, 80.000, 90.000 mutigen Menschen zu erinnern, die auf die Straße gegangen sind und damit die Initialzündung gegeben haben für den Fall der Mauer einen Monat später“.

Für die Messestadt sei der 9. Oktober 1989 „identitätsstiftend“. Und: „Eine Friedliche Revolution, bei der Menschen friedlich ihrem Protest Ausdruck gegeben haben und am Ende ein politisches System weggefegt haben.“

Das ist eines der glücklichsten Daten in der deutschen Geschichte überhaupt.

Matthias Hasberg
Pressesprecher der Stadt Leipzig

14:25 Uhr | Generalprobe am Vorabend weckt Erinnerungen

Am Mittwochabend sind die Kunstinstallationen und Abläufe fürs große Lichtfest heute geübt worden. Reporter Lukas Meister war für MDR SACHSEN dabei und emotional sehr berührt: