Im Geheimtest trat der MSV Duisburg am Mittag im Sportpark Kekrebos in Swolgen gegen den niederländischen Zweitligisten VVV Venlo an. Nach zehn Spieltagen sammelten die Holländer zwölf Punkte und stehen damit in der Tabelle auf dem elften Rang. Damit nutzte MSV-Coach Dietmar Hirsch die Länderspielpause, um mit seiner Mannschaft weiter im Rhythmus zu bleiben, bevor es in der kommenden Woche im Niederrheinpokal-Achtelfinale gegen den KFC Uerdingen geht. Krankheitsbedingt blieb Verteidiger Joshua Bitter in Duisburg. Ihn plagt eine leichte Erkältung.
Auf dem Feld entschied sich der Übungsleiter für Julius Paris im Tor. Die Viererkette davor bestand aus Niklas Jessen, Tobias Fleckstein, Ben Schlicke und Mert Göckan, im Mittelfeld spielten Patrick Sussek, Gabriel Sadlek, Steffen Meuer, Conor Noß sowie Max Dittgen. Einzige Sturmspitze war Tim Heike. Venlo kam gleich gut in die Partie und legte einen echten Blitzstart hin. Es waren kaum mehr als zwei Minuten absolviert, als Joep Kluskens zum 1:0 versenkte. In der Folge erhöhten die Zebras den Druck und versuchten, ihr hohes Pressing zu etablieren, konnten zunächst aber keine Torchancen herausspielen. VVV hielt zu jeder Zeit voll dagegen und nahm das Spiel augenscheinlich sehr ernst.
Zum ersten Mal musste Venlos Keeper nach 23 Minuten eingreifen, als er einen Distanzschuss von Dittgen aus 18 Metern über die Latte lenkte. Die anschließende Ecke nutze Noß für den Ausgleich. Aus der zweiten Reihe zog er ab und überwand den chancenlosen Youri Schoonderwaldt. Gewohnt auf der linken Seite wirbelte Sussek, der oft nur per Foul gestoppt werden konnte. In der 34. Minute hätte es einen Elfmeter für Duisburg und eine Rote Karte für Venlo geben müssen, als Sussek im Strafraum mit einer offenen Sohle am Abschluss gehindert wurde. Die Pfeife des Unparteiischen blieb indes stumm. Die anschließende Ecke sorgte zumindest für weitere Torgefahr. Dittgen brachte das Spielgerät hoch in den Venloer Strafraum. In guter Position stehend rutsche Sadlek die Kugel aber über den Scheitel (36.). Mit einer frechen Freistoß-Variante endete schließlich der erste Durchgang. Zuvor war einmal mehr Sussek rustik zu Fall gebracht worden. Dittgen versuchte es kurz auf die Torwartecke, traf aber nur das Außennetz.
Hohe Intensität auch nach der Pause
Nach der Pause standen bei den Zebras fünf neue Spieler auf dem Rasen. Rasim Bulic ersetzte Fleckstein in der Innenverteidigung, die linke Außenbahn übernahm Simon Symalla vom hart angegangen Sussek, auf der Sechs übernahm Jesse Tugbenyo von Meuer, in der Zentrale ersetzte Christian Viet Noß und in der Sturmspitze agierte fortan Andy Visser für Heike. Es ging auch gleich intensiv weiter. Tugbenyo kam im Strafraum knapp zu spät und stoppte seinen Gegenspieler auf Kosten eines Elfmeters. Den verwandelte Philip Heise, Paris war mit der Fußspitze noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (52.). Im weiteren Verlauf konnte sich Paris noch einige Male auszeichnen.
Bis zur 60. Minute wechselte Venlo insgesamt zehnfach, was dem Spielfluss aber kaum einen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil – Venlo steigerte sich stetig und setzte die MSV-Defensive kräftig unter Druck. Duisburg kam nur noch zu gelegentlichen Entlastungsangriffen, gefährlich vor das Tor kamen sie kaum noch. Zum Ausgleich sollte es aber noch reichen. Symalla spielte auf Visser, der kompromisslos vollstreckte. Ohne weitere Höhepunkte endete das Spiel pünktlich nach 90 Minuten. Bis dahin hatte sich im Dorf bereits rumgesprochen, dass hier zwei namhafte Vereine auf dem Rasen stehen und es fanden sich letztlich rund 30 Zuschauer beim geheimen Testspiel ein.
MSV: Julias Paris – Niklas Jessen, Tobias Fleckstein (46. Rasim Bulic), Ben Schlicke, Mert Göckan – Patrick Sussek (46. Simon Symalla), Gabriel Sadlek, Steffen Meuer (46. Jesse Tugbenyo), Conor Noß (46. Christian Viet), Max Dittgen – Tim Heike (46. Andy Visser)