Stand: 09.10.2025 23:04 Uhr

Die Füchse Berlin bleiben in der Handball Champions League ungeschlagen, müssen sich dafür aber ordentlich strecken.

Die Füchse Berlin haben in ihrem vierten Champions-League-Spiel den vierten Sieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau gewann am Donnerstagabend ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten Dinamo Bukarest auf dramatische Art und Weise mit 32:31. Erst ein Siebenmeter von Tobias Grøndahl in letzter Sekunde ließ die Berliner jubeln.

Frederik Simak (Lemgo) im Spiel gegen Kiel (Quelle: IMAGO / Eibner)

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Gidsel führt gute Füchse-Offensive an

Der erste Jubel brandete am Donnerstag bereits auf, da hatte das Spiel in der Max-Schmeling-Halle noch gar nicht begonnen. Mathias Gidsel wurde auf dem Parkett als bester rechter Rückraumspieler der vergangenen Champions-League-Saison und als deren MVP geehrt. Der Däne bekam zwei Trophäen in seine goldenen Hände gedrückt, ließ sich von denen aber nicht lange aufhalten. Ein paar Fotos, ein Winken in Richtung der Ränge – dann ging es los.
 
Fast schon naturgemäß war es anschließend Gidsel höchstselbst, der das Spiel – gemeinsam mit Torwart Dejan Milosavljev – früh prägte. Milosavljev parierte hinten zweimal stark, Gidsel traf vorne zweimal sicher. Nach dreieinhalb Minuten führten die Gastgeber mit 3:0. Erst nach knapp fünf gespielten Minuten trafen die Gäste aus Bukarest zum ersten Mal.
 
Auch in der Folge zeigten die Füchse offensiv ein exzellentes, weil wahnsinnig variables Spiel. Die Berliner bewegten den Ball immer wieder gut über die gesamte Breite des Parketts und bescherten so allen voran ihrem Rechtsaußen Hakun West av Teigum gute Würfe. Aber auch aus dem Rückraum und vom Kreis versetzten die Gastgeber der Defensive ihrer rumänischen Gäste immer wieder Nadelstiche in Form von Toren.

Tobias Grondahl, Füchse Berlin

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Die Defensive der Füchse wackelt bedenklich

Und dennoch blickte Füchse-Trainer Nicolej Krickau an der Seitenlinie zumeist eher grimmig drein. Mehr noch: Der Däne sah sich Mitte der ersten Halbzeit nicht nur gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, sondern wurde in dieser auch ungewohnt laut. Hintergrund waren die großen Defensivprobleme seines Teams.
 
Allen voran Yoav Lumbroso wirbelte im rumänischen Rückraum immer wieder wirkungsvoll. Der nur 1,72 Meter große Israeli schlängelte sich mit schnellen und gut sortierten Füßen ein ums andere Mal ins Zentrum der Berliner Defensive. Von dort aus kreierte er mit guter Übersicht immer wieder gute Abschlüsse für seine Mitspieler. Das Ergebnis war ein 16:18-Rückstand der ungeschlagenen Berliner gegen die noch sieglosen Bukarester zur Halbzeitpause.

Auf Traumstart folgt Tor-Armut

Zum Start der zweiten Halbzeit wirkte es anschließend, als hätte Füchse-Trainer Krickau seine Mannschaft in der Kabine erneut mit lauten Worten wachgerüttelt. Drei Tore erzielten die Berliner in den ersten 130 Sekunden nach Wiederanpfiff und gingen so mit 19:18 in Führung – unter anderem dank Gidsel, der gedankenschnell einen Anwurf der Gäste abfing und den Ball ins leere Tor beförderte.

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Einzig aufbauen konnten die Berliner auf diesen Traumstart nicht. Zwar steigerten sie sich – angetrieben von dem eingewechselten und stark haltenden Lasse Ludwig im Tor – defensiv spürbar. Sie bekamen nun allerdings offensiv ungewohnte Probleme. Symptomatisch hierfür: drei Siebenmeter, die die Füchse bis zur 50. Minute bekamen und allesamt verwarfen.
 
Allen voran Linksaußen Tim Freihöfer erwischte einen gebrauchten Tag, war damit aber in der zweiten Halbzeit keinesfalls allein. Auch der erfahrene Lasse Andersson blieb ungewohnt blass und selbst der eigentlich nahezu unfehlbare Gidsel verzweifelte zwischenzeitlich am Stück für Stück über sich hinauswachsenden Ionut Iancu im Tor von Bukarest. Knapp fünf Minuten vor dem Ende stand es beim 28:28 unentschieden.

Grøndahl sorgt für Sieg in letzter Sekunde

In der Schlussphase waberte das Spiel dann weiter hin und her. Die Berliner legten mehrfach vor, aber Bukarest konterte mehrfach. Dann wurde Mijajlo Marsenic in den Schlusssekunden beim Wurf gefoult – und weil sein Gegenspieler dabei im Kreis stand, gab es Siebenmeter. Tobias Grøndahl trat an, traf zum Sieg und entfachte den Jubel in der Max-Schmeling-Halle.

Füchse treffen im DHB-Pokal auf Eisenach

Am Abend wurde außerdem die nächste Runde des DHB-Pokals ausgelost. Nachdem sich die Füchse Anfang Oktober mit einem Sieg über die HSG Wetzlar für das Achtelfinale qualifiziert hatten, treffen sie dort nun in eigener Halle auf den ThSV Eisenach.
 
Ausgetragen wird die Partie in der Berliner Max-Schmeling-Halle entweder am Mittwoch, den 5. November oder einen Tag später am Donnerstag, den 6. November. Eine genaue Terminierung steht noch aus.

Sendung: rbb24, 09.10.2025, 20:45 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg