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Im alten Schuhgeschäft Sichler in Grassau sind plötzlich Bilder zu finden. © Eder
Bilder statt Schuhe sind in Grassau in den Schaufenstern eines Geschäfts zu sehen. Dahinter verbirgt sich eine spezielle Geschichte.
Grassau – Vorübergehender Leerstand kann auch wunderbar künstlerisch genutzt werden, das zeigen derzeit zwei Rottauerinnen und eine Grassauerin, die ihre Aquarelle in den Schaufenstern des ehemaligen Schuhgeschäfts Sichler präsentieren. Eine schöne Idee, um Schaufenster zu beleben.
Idee stammt von Rosemarie Sichler
Die Idee stammt von der Ladeninhaberin Rosemarie Sichler. Sie wandte sich an eine der Künstlerinnen, an Monika Noichl und fragte, ob sie Interesse daran hätten, kostenlos hier ein paar ihrer Werke auszustellen. Die Idee kam bei Monika Noichl gut an und sie konnte ihre Freundinnen und Malerkolleginnen Theresa Sailer und Margit Hilger mit ins Boot beziehungsweise ins Schaufenster holen. Die Hobbykünstlerinnen trafen sich, inspizierten die Räumlichkeiten im Herzen der Marktgemeinde, im direkten Zentrum und arrangierten einen Teil ihrer Aquarelle in den Schaufenstern.
Die drei Damen kennen sich gut. Während Margit Hilger und Theresa Sailer nun bereits seit 30 Jahren malen und schon früh ihrem Hobby nachkamen, war es Monika Noichl die erst elf Jahre später mit dem Malen begann. „Früher habe ich gerne gemalt. Doch dann war kaum Zeit und erst durch Theresa habe ich wieder begonnen zu malen“, erzählt Monika Noichl. Margit Hilger fügt hinzu, dass Monika Noichl dafür am meisten malt. „Das ist für mich wie Meditation“, so Monika Noichl.
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Dass sich die drei Frauen verstehen, sieht man sofort und so erzählen sie, dass auch gemeinsam gemalt wird, dann ganz ruhig, jede vertieft in ihr Werk und nur kurz bei Fragen zum Schaffensprozess wird sich ausgetauscht. Schon mehrfach stellten die drei Damen in Grassau und Rottau aber auch in Traunstein und Übersee aus. Die Aquarelle der drei Künstlerinnen versprühen viel Lebensfreude.
Die Landschaftsmotive zeigen Wald und Wiese, Baumalleen, Bachläufe, zudem Hütten und kleine Bauernsacherln. Zudem werden zarte Blumenbilder gezeigt. Stolz präsentiert sich auch ein Hirsch auf einem Bild. Nur wenig werde vorgezeichnet und vorher genau überlegt, wo der Pinsel angesetzt wird, schließlich verzeiht ein Aquarell nichts. Ein Schlendern entlang der Schaufenster und Betrachten der Bilder ist schön und niemand braucht in ein leeres Schaufenster blicken. Diese Schaufenster-Galerien würden sich auch für andere Läden übergangsweise eignen und hätten einen doppelten Effekt, einen schönen Anblick und eine sinnvolle Nutzung der Ausstellungsfläche.
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