Sind wir noch eine Fußball-Macht?
Die deutsche Nationalmannschaft steht nach dem Fehlstart (0:2 in der Slowakei und 3:1 gegen Nordirland) in der WM-Quali unter Druck. Ein (überzeugender) Sieg gegen Fußball-Zwerg Luxemburg (Platz 96 der Fifa-Weltrangliste) ist am Freitag (20.45 Uhr/ARD) Pflicht.
Doch Ex-DFB-Direktor Oliver Bierhoff (57) schlägt mit Blick auf das DFB-Team in der WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer) Qualitäts-Alarm!
„Was ich mitbekommen habe …“: DFB-Star war total enttäuscht von Nagelsmann
Quelle: BILD09.10.2025
Der EM-Held von 1996 (erzielte im Finale das „Golden Goal“ beim 2:1 gegen Tschechien) sagt gegenüber WELT: „Insgesamt muss man festhalten, dass weniger Qualität vorhanden ist, als wir glauben zu haben. Aber das war auch schon 2016 der Fall. Um das zu erkennen, muss man kein Experte sein. Man muss einfach sehen, in welchen Vereinen die Spieler unter Vertrag stehen und wie viele internationale Spiele jeder von ihnen schon absolviert hat.“
Bierhoff erklärt: „Es ist ein Unterschied, ob du mal sechs Monate gut in der Bundesliga performst, was kein Kriterium für internationale Klasse ist, oder ob du regelmäßig auf dem internationalen Parkett gefordert bist.“
Über die Ursachen für die zuletzt schwankenden Auftritte der Nationalmannschaft sagt Bierhoff: „Dadurch, dass es in den vergangenen Monaten viele Wechsel auf der einen oder anderen Position gegeben hat, – natürlich vereinzelt auch verletzungsbedingt – ist es schwer, sich als Mannschaft einzuspielen und damit zu finden.“
Dabei sieht er das DFB-Team momentan nicht so gut aufgestellt, wie beim WM-Triumph 2014 in Brasilien: „Wenn Spieler wie Wirtz, Musiala, Havertz, Tah oder Schlotterbeck mal ausfallen, gibt es zwar Spieler in der Hinterhand. Doch wenn ich das mal mit der Mannschaft von 2014 vergleiche, fehlt es uns heute an viel mehr Persönlichkeiten und eben auch an Qualität.“
Trotzdem blickt Bierhoff optimistisch auf die WM im kommenden Sommer: „Es bleibt aber die Hoffnung, dass der eine oder andere Spieler sich weiter steigert und entwickelt. Nick Woltemade beispielsweise. Er hatte nicht den besten Einstand in der Nationalmannschaft, dafür aber einen guten Start in England. Zudem wird es wichtig, dass alle Spieler fit sind.“