Bon voyage (zu deutsch: gute Reise) hieß es für Schülerinnen und Schüler des Ueckermünder Greifen-Gymnasiums, als sie ihre Reise ins französische Gueret antraten. Eine zwanzigstündige Fahrt in die Mitte Frankreichs lag vor den 20 Gymnasiasten und den beiden Lehrern Franziska Lenz und Konrad Schemmel.

Abschied mit Wehmut und Tränen

Es sollte sich lohnen. Denn zehn Tage später verließen die meisten mit Tränen und Wehmut ihre französischen Austauschpartner. Im Gepäck hatten sie unvergessliche Erlebnisse und Erinnerungen.

Schüler des Greifen-Gymnasiums versuchten sich beim Teppichweben in Aubusson.

Schüler des Greifen-Gymnasiums versuchten sich beim Teppichweben in Aubusson. (Foto: Greifen-Gymnasium)

Bereits vor zehn Jahren hatte die Französischlehrerin Franziska Lenz die Idee, eine französische Partnerschule zu suchen. Das Online-Dating sollte lange dauern, aber dann meldete sich Marielle Arnould, die auf der Suche nach einer Partnerschule in Mecklenburg-Vorpommern war. Sie hatte in Greifswald als Assistenzlehrerin und später in Malchin als Französischlehrerin gearbeitet und damit schöne Erinnerungen an den Norden.

Schüler sollten über den Tellerrand schauen

Auch wenn die Organisation eines Austausches etwas nervenaufreibend und langwierig war, sollte es sich für die Ueckermünder Reisegruppe auszahlen. „Für mich war es wichtig, dass die Schüler Frankreich nicht nur im Unterricht, sondern auch im wahren Leben kennenlernen, die Sprache ausprobieren und einfach über den Tellerrand schauen“, so Franziska Lenz.

Zuerst demonstrierte der Profi, wie Teppiche gewebt werden.

Zuerst demonstrierte der Profi, wie Teppiche gewebt werden. (Foto: Greifen-Gymnasium)

Nach zehn Tagen konnte sie mit Sicherheit sagen, dass das für den Großteil der Schüler funktioniert hat. „Die Schüler sind über sich hinausgewachsen. Sie mussten sich trauen, mit wildfremden Gastfamilien in Kontakt zu treten und sich auf neue Lebensweisen einzustellen, was für die meisten sehr spannend war.“

„Mit der Zeit wurde es immer leichter“

Ihre Schüler bestätigen die Einschätzung. „Meine Gastfamilie war super nett. Am Anfang war die Sprachbarriere etwas kompliziert, aber mit der Zeit wurde es immer leichter“, beschreibt Bonita die zehn Tage. Auch Mitschülerin Merle hat neue Freundschaften geschlossen und ist persönlich gewachsen, wie sie erzählt.

Zehntklässlerin Anna erlebte die Tage vorwiegend im Lycee Pierre Bourdan, denn sie wohnte mit ihrer Austauschpartnerin im Internat und verbrachte nur das Wochenende in der Gastfamilie. Sie freut sich über neue Freundschaften, die hoffentlich den Ländergrenzen standhalten.

Die deutsch-französische Schülergruppe in Gueret in Frankreich.

Die deutsch-französische Schülergruppe in Gueret in Frankreich. (Foto: Greifen-Gymnasium)

Die Tage an der französischen Schule seien lang gewesen, erzählen die Schüler. Gemeinsam besuchten die deutschen und französischen Schüler den Unterricht oder lernten landestypische Dinge wie Teppichweben, Diamantschleifen oder Filzen kennen. Sie spielten Petanque (ähnlich Boule), erkundeten die Kleinstadt in den Ausläufern des Zentralmassivs, einem Gebirge in Frankreich.

Hilfe aus dem Vorpommern-Fonds

Franziska Lenz hofft auf eine sehr lange und erfüllende Partnerschaft mit dem Lycee in Gueret. Insbesondere freute sie sich über die finanzielle Unterstützung des Vorpommern-Fonds, der die Reise mit knapp 5000 Euro gefördert hat. Auch das deutsch-französische Jugendwerk hatte Hilfe zugesagt. Damit ist alles angerichtet für den Gegenbesuch der Franzosen Ende Mai. Auch sie erwartet in der Haff-Stadt ein aufregendes Programm und ein Aufenthalt in den deutschen Gastfamilien.