Heikendorf. Die Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf soll einen Neubau bekommen. Die Begründung: Der Altbau ist sanierungsbedürftig und die Schule braucht mehr Platz. Mit einem Anstieg auf circa 1100 Schülerinnen und Schüler sei aufgrund der G9-Umstellung im Schuljahr 2026/27 zu rechnen, heißt es im Bericht zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung des Projekts.

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Der Kreis Plön will für den Ersatzneubau ein Grundstück im Neubaugebiet Krischansbarg erwerben. Ein Raumkonzept wurde bereits entwickelt: Es sieht Klassenräume mit einer Größe von 70 Quadratmetern, eine Clusterstruktur nach Jahrgangsstufen, gut ausgestattete Fachräume, eine zentrale Aula sowie eine leistungsfähige digitale Infrastruktur vor.

Weitere Kosten für den Schul-Neubau in Heikendorf kommen dazu

Die geschätzten Kosten für das Projekt belaufen sich laut Wirtschaftlichkeitsuntersuchung auf etwa 90 Millionen Euro für Planung, Bau und Finanzierung. Hinzu kommen – je nach Umsetzungsmodell – rund 29 bis 32 Millionen Euro für Betrieb und Instandsetzung sowie 4,3 bis 4,5 Millionen Euro für Transaktionskosten, Sicherheiten und Verwaltungsaufwand.

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Der Kreistag Plön stimmte kürzlich darüber ab, wie die Umsetzung ablaufen soll. Die Wahl ist auf das sogenannte Totalunternehmermodell (TU) gefallen.

Das bedeutet, dass ein einzelnes Unternehmen die Verantwortung für den gesamten Umbau übernimmt. Bei diesem Modell ist der Kreis Plön für Leistungen beim Betrieb des Neubaus wie zum Beispiel die Reinigung und Pflege der Gebäude verantwortlich.

Die Betrachtung unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten müsste zum Vorschlag des ÖPP-Modells führen, zumal der Kreis sich in einer sehr angespannten Haushaltssituation befindet.

Beschlussvorlage für den Kreistag

Die Alternative dazu wäre die Umsetzung über eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) gewesen – also eine Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und einem privaten Unternehmen. Beide Varianten sind dem Kreis Plön zufolge günstiger als die Einzelvergabe aller Leistungen. Das ÖPP-Modell hätte der Beschlussvorlage zufolge circa 7 Millionen Euro eingespart, das TU-Modell etwa 4 Millionen Euro.

Darum wurde nicht das günstigste Modell gewählt

Somit wäre das ÖPP-Modell finanziell betrachtet die wirtschaftlichste Option gewesen. Der Kreis Plön führt jedoch die folgenden Gründe an, um die Entscheidung für das TU-Modell zu begründen:

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  • Das ÖPP-Modell könnte einen Verlust der pädagogischen und organisatorischen Autonomie bedeuten. Schulträger oder Schule könnten bei dieser Variante nicht mehr eigenständig über die Nutzung oder kleine Umbauten entscheiden. „Zeitgemäße Anforderungen an die pädagogische Wissensvermittlung setzen immer wieder Veränderungen in der Raumlandschaft von Schulen voraus“, heißt es.
  • Das pädagogische Konzept der Heinrich-Heine-Schule, das Talentförderung durch Arbeitsgemeinschaften, Wahlpflichtfächer, Projekte und Wettbewerbe vorsieht, wäre mit dem ÖPP-Modell nicht beziehungsweise nur schwer umsetzbar, so der Kreis Plön. Dies betreffe insbesondere die Umsetzung geänderter Profile und individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.
  • Flexibilität für die außerschulischen Nutzer wie Vereine oder Musikschule wäre nicht mehr gegeben.
  • Laufzeiten von 25 Jahren würden eine Anpassung an neue pädagogische Konzepte oder Schülerzahlen ausschließen.

„Die Betrachtung unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten müsste zum Vorschlag des ÖPP-Modells führen, zumal der Kreis sich in einer sehr angespannten Haushaltssituation befindet“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die Argumente der größeren Flexibilität im Schulbetrieb und somit die Bedarfe der Nutzer würde aus Sicht der Verwaltung aber für das TU-Modell gesehen. Daher hätten sich auch die Vertreter der Schule für diese Variante ausgesprochen.

KN