Zwei Jungen (16 und 17 Jahre alt) und ein 17-jähriges Mädchen sollen im Frühjahr einen Mann überfallen und getötet haben – für 20 Euro Beute.

Ein Justizbeamter im Gerichtsgebäude© Kerstin Kokoska / Funke Foto Services

  • Opfer hatte gerade Geld von der Bank abgehoben
  • Verdächtige von der Kamera eines Kiosk aufgenommen

Drei Jugendliche aus Gelsenkirchen stehen ab heute wegen Mordes vor dem Essener Landgericht. Den Angeklagten, 16 und 17 Jahre alt, wird vorgeworfen, Anfang April einen 44-Jährigen Mann getötet zu haben. Tatort war die Paulinenstraße in Schalke.

Das Opfer hatte vorher 20 Euro in einer Bank abgehoben – die mutmaßlichen Täter waren laut Anklage von 500 Euro ausgegangen. Weil der 44-Jährige sich bei dem Überfall wehrte, sollen die Jugendlichen ihn mit einem Messer so schwer verletzt haben, dass er später im Krankenhaus starb.

Große Öffentlichkeitsfahndung nach den Tätern

In der Nähe des Tatorts in Gelsenkirchen-Schalke hatte eine Kamera in einem Kiosk zwei der Angeklagten aufgenommen. Die Polizei hatte das Video veröffentlicht und danach Hinweise aus der Bevölkerung bekommen. Auch die Tatwaffe mit entsprechenden DNA-Spuren wurde gefunden. Mitte April dann der Zugriff in Gelsenkirchen mit zwei Festnahmen, ein paar Wochen später eine weitere. Auch Fälle von Raub, gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung sollen auf das Konto der Angeklagten gehen.

Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage bis Mitte Dezember angesetzt. Verhandelt wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bei einer Verurteilung erwarten die drei Gelsenkirchener nach Jugendstrafrecht bis zu zehn Jahren Gefängnis.