Chema Andres sollte beim VfB eigentlich zunächst im Schatten arrivierter Kräfte reifen. Doch Plan A wurde verworfen, weil er schon jetzt zu gut ist.

Dass er selbst so schnell Leidtragender der hohen Qualität des neuen Youngsters werden würde, hätte Atakan Karazor sicherlich nicht gedacht, als er Anfang August schon nach den ersten Eindrücken von Chema Andres schwärmte: „Ein sehr ballsicherer Junge, das passt zu unserem Spielstil“, sagte der Kapitän des VfB und betonte, dass Angelo Stiller und er sich freuen würden, „wenn wir da auf unserer Position jemanden haben, der uns als Back-Up und Konkurrenz dient.“

Dass Chema aber schon auf Anhieb viel mehr als nur ein Back-Up ist, hatte man beim VfB nicht erwartet, als man das große Talent im Sommer für drei Millionen Euro Ablöse von Real Madrid loseiste. Plan A sah eigentlich vor, den 20-Jährigen in seinem ersten Jahr erst einmal weiterzuentwickeln und an das neue Niveau in der Bundesliga heranzuführen, ihn eben im Schatten von Karazor und Stiller wachsen zu lassen. Damit er Letzteren, der bekanntlich bei so manchem europäischen Topklub auf dem Zettel steht, möglicherweise ab der nächsten Saison im Stuttgarter Mittelfeldzentrum beerben kann.