Gaza-Waffenruhe wird überwacht
USA schicken 200 Soldaten in den Nahen Osten
10.10.2025, 08:24 Uhr
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Die israelische Regierung und die Hamas einigen sich auf die erste Phase eines mehrstufigen Friedensplans. Darin wird auch eine Waffenruhe vereinbart. Deren Einhaltung soll bald durch die USA kontrolliert werden. Auch Donald Trump selbst will in den Nahen Osten reisen.
200 US-Soldaten sollen nach Angaben von Regierungsvertretern im Nahen Osten stationiert werden, um die Einhaltung der Waffenruhe im Gazastreifen zu überwachen. Der Leiter des US-Zentralkommandos Centcom, Admiral Brad Cooper, werde zu Beginn 200 Kräfte haben, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Donnerstagabend zu Journalisten. Seine Aufgabe werde es sein, „zu überwachen, zu beobachten und sicherzustellen, dass es keine Verstöße gibt“.
Auch Militärvertreter aus Ägypten, Katar und der Türkei sowie möglicherweise aus den Vereinigten Arabischen Emiraten würden in das Team eingebunden, fuhr der Regierungsvertreter fort. Ein weiterer Regierungsvertreter sagte, dass eine Entsendung von US-Soldaten in den Gazastreifen nicht geplant sei.
Zudem kündigte US-Präsident Donald Trump an, am Sonntag in den Nahen Osten reisen zu wollen und möglicherweise an einer Unterzeichnungszeremonie in Ägypten teilzunehmen. Der Sprecher des israelischen Parlaments, Amir Ohana, lud ihn auch ein, vor dem Parlament zu sprechen – es wäre die erste derartige Rede eines US-Präsidenten seit 2008.
Herzog sagt alle Termine ab
Das Büro von Trumps israelischem Amtskollegen Isaac Herzog gab bekannt, dass wegen eines möglichen Besuchs von Trump alle Termine am Sonntag abgesagt worden seien. Trump erklärte, er hoffe, die Einigung führe zu „dauerhaftem Frieden“ in der Region. Das Gaza-Abkommen gilt als diplomatischer Erfolg für den republikanischen Präsidenten.
Am Donnerstagabend startete in Paris eine Nahost-Konferenz, zu der nach Angaben aus diplomatischen Kreisen US-Außenminister Marco Rubio erwartet wurde. Auch Bundesaußenminister Johann Wadephul war in Paris und sprach von einem „Tag der Freude“. Die Zweistaatenlösung bleibe das Ziel, bis dahin gebe es aber noch viele Etappen zu absolvieren.
Israel und die islamistische Hamas hatten sich zuvor nach tagelangen indirekten Gesprächen in Ägypten auf die Umsetzung der ersten Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Gazastreifen geeinigt. Die Einigung sieht die Freilassung israelischer Geiseln, die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen, einen schrittweisen Rückzug der israelischen Armee im Gazastreifen sowie Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet vor.