Ob das klappt? Das Leipziger vorleser.net, wo man seit 22 Jahren kostenlos Hörbücher herunterladen kann, versucht sich an einem neuen Angebot für die Hörer/-innen: Mit einem Relaunch präsentiert sich die Plattform zur Frankfurter Buchmesse nicht nur in neuem Design, sondern auch mit einer technologischen Neuheit – der MIC-Suche. Ein KI-gestützes Angebot, das den Lesern erleichtern soll, das passende Hörspiel für ihre jeweilige Stimmung zu finden. Aber: Wer würde das ausgerechnet der KI überlassen?

„Die intuitive MIC-Suche führt zu Inhalten, die zur momentanen Stimmung oder Situation der suchenden Person passen – nicht nur zu einem Suchbegriff“, versucht Johannes Ackner, Geschäftsführer von BUCHFUNK und Initiator von vorleser.net zu erklären, wie das neue Angebot funktioniert.

MIC stehe dabei für Mood, Intent und Context – also Stimmung, Absicht und Situation – und beschreibe eine völlig neue, KI-basierte Art Hörinhalte zu entdecken. Statt nach Titeln oder Genres zu suchen, können Nutzerinnen und Nutzer jetzt angeben, wie sie sich fühlen oder für welche Situation sie ein Hörbuch suchen – etwa „motivierende Worte für den Kaffee am Morgen“ oder „etwas Nachdenkliches für stille Stunden“, beschreibt Ackner diesen neuen Zugang zur Hörspiel-Auswahl.

Die MIC-Suche analysiert dafür sowohl den vorgelesenen Text der Hörbücher, als auch Stimmklang und Ausdrucksweise der Sprecher/-innen und erstellt daraus Profile, die die individuellen Suchergebnisse ermöglichen.

Die neue Technologie wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts entwickelt, an dem neben BUCHFUNK Informatiker der Uni Leipzig und die Leipziger Digitalagentur ifabrik GmbH beteiligt waren. Ziel war es, gesprochenes Wort mithilfe von Künstlicher Intelligenz emotional und kontextbezogen erschließbar zu machen.