Frankfurt – Glitzer, Tüll, Traumkleid – für viele Paare sollte die Hochzeit der schönste Tag im Leben sein. Doch was wirklich hinter der weißen Kulisse steckt, enthüllt jetzt die Hochzeitsexpertin Meike Buschening-Kaffenberger („Zwischen Tüll und Tränen“). Sie sagt: „Heute geht es mehr um Likes als um Liebe!“

Bestes Beispiel, die Promi-Hochzeit des Jahres – als der Milliardär Jeff Bezos die Journalistin Lauren Sánchez im Juni in Venedig heiratete. Kosten: angeblich 50 Mio. Dollar. Buschening-Kaffenberger: „Wer kann, der kann, er hat ja das Geld. Aber andere eben nicht. Es wird uns vorgegaukelt, dass jeder so heiraten muss und dass es das Nonplusultra ist.“

Seit 20 Jahren im Geschäft: Hochzeitsprofi Meike Buschening-Kaffenberger (54, „Zwischen Tüll und Tränen“) erzählt in ihrem ersten Buch, wie hart ihre Branche ist und wie wir langsam die Liebe aus den Augen verlieren

Seit 20 Jahren im Geschäft: Hochzeitsprofi Meike Buschening-Kaffenberger (54, „Zwischen Tüll und Tränen“, 2017 bis 2022) spricht in BILD über die Härte ihrer Branche. Sie glaubt, dass wir langsam die Liebe aus den Augen verlieren. Deshalb hat sie jetzt ein Buch geschrieben

Foto: Sven Moschitz

Meike Buschening-Kaffenberger arbeitet seit mehr als 20 Jahren in der Welt der Hochzeiten – und rechnet jetzt knallhart ab – in ihrem Buch „Die Hochzeitsmafia“ (Verlag Hansanord) macht sie ihrem Ärger Luft. Brautpaare seien längst nicht mehr die strahlenden Hauptfiguren ihres großen Tages. Sondern? Sie zu BILD: „Projektleiter im Ausnahmezustand. Früher heirateten Paare aus Liebe. Heute ist es ein Projekt, eine Show, ein Statussymbol.“

Auch sie feierten eine märchenhafte Traumhochzeit: Am 27. September sagten Selena Gomez (33) und Benny Blanco (37) JA zueinander. Gepostete Fotos zeigen das Paar beim Probedinner am Abend vor der Hochzeit

Auch sie feierten eine märchenhafte Traumhochzeit: Am 27. September sagten Selena Gomez (33) und Benny Blanco (37) Ja zueinander. Gepostete Fotos zeigen das Paar beim Probedinner am Abend vor der Hochzeit

Foto: Petra Collins @selenagomez/Instagram

Hochzeitskleid-Kauf: ein harter Kampf

Alles müsse größer, teurer, spektakulärer sein. Das Problem: „Je perfekter die Inszenierung, desto weiter entfernt man sich vom eigentlichen Kern – der Liebe.“ Ihr Buchtitel sei bewusst provokant, aber kein leeres Wortspiel. Besonders wenn es um Hochzeitskleider geht, entbrennt bei den Verkäufern ein harter Kampf.

Die Unternehmerin zu BILD: „Es gibt Netzwerke, Absprachen, Konkurrenzkämpfe. Wer ehrlich bleibt, hat es schwer. Hinter dem Tüll wird manchmal härter gekämpft als in der Chefetage eines Großkonzerns.“

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Eine Hochzeit koste heute nicht selten ein kleines Vermögen (laut Expertin um 20.000 Euro, „nach oben offen“) – und doch scheitern viele Ehen kurz nach dem Fest. „Weil Paare in die Inszenierung investieren, nicht in ihre Beziehung“, warnt die Autorin. Ihre klare Botschaft: „Eine Hochzeit ist kein Happy End, sondern ein Open End. Wer nur die Show plant, aber nicht das Leben danach, verliert schon vor dem Jawort.“

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Hochzeit abschaffen? „Auf keinen Fall! Aber wir müssen zurück zu dem, worum es wirklich geht: Herz, Gefühl, echte Verbundenheit“, sagt Buschening-Kaffenberger. Ihr Appell: „Weniger Perfektion, weniger Show, weniger Likes und mehr Liebe – nur dann ist die Hochzeit wieder das, was sie sein soll: ein Fest für zwei Herzen.“