Sie hatten mit einem Punktgewinn bei RB Leipzig Großes geleistet, aber voll zufrieden waren Nicolai Remberg und Steven Skrzybski nach dem 1:1 von Holstein Kiel in der Fußball-Bundesliga nicht. Denn beide wussten: In Sachsen war (noch) mehr drin, mit ein wenig Cleverness und Fortune hätten die „Störche“ die Rote Laterne an den VfL Bochum (0:1 bei Werder Bremen) abgeben können.
So aber verbleibt die KSV am Tabellenende und muss nun im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (26. April, 15.30 Uhr) den nächsten Versuch unternehmen, die beiden Konkurrenten im Kampf um den Relegationsplatz (neben Bochum der 1. FC Heidenheim) noch weiter unter Dampf zu setzen.
„Wir spielen hier in Leipzig und sind mit dem Ergebnis irgendwie unzufrieden. Das ist eigentlich traurig“, deutete Remberg an, dass Holstein zwei Punkte liegen gelassen hatte. „Wir müssen Minimum mit zwei Toren Vorsprung in die Halbzeitpause gehen“, stellte der 24-Jährige fest. Es sei ein bisschen bitter, dass die Leipziger in der zweiten Halbzeit Vollgas gegeben haben, urteilte der Mittelfeldmann, „aber das kannst du hier nicht verhindern“. Schlussendlich war für den Ex-Münsteraner das Glas halb voll: „Ich bin echt stolz auf die Truppe, auch weil uns viele schon abgeschrieben hatten.“
„Wenn wir so spielen wie heute, glaube ich an uns.“
Nicolai Remberg
Spieler Holstein Kiel
Aktuell scheint es, als seien die Kieler auswärts stärker als zu Hause. „Wir haben nichts zu verlieren, waren heute befreiter als sonst“, sagte Remberg. „Wenn wir so spielen wie heute, glaube ich an uns.“ Eine direkte Ansage an Gladbach wollte er nicht loslassen. „Wir können jeden schlagen.“ Mit diesem Satz des „Kieler Kampfschweins“ musste sich die versammelte Journaille zufriedengeben.
Freistellung von Carsten Wehlmann musste abgehakt werden
Mit der Verkündung der Freistellung des bisherigen Geschäftsführers Sport Carsten Wehlmann indes ist die Holstein-Mannschaft professionell umgegangen. „Wir haben das gehört, und dann mussten wir es abhaken“, sagte Remberg. Dass die starke erste Halbzeit in Leipzig eine Antwort gewesen sei, unterstrich er: „Ja, besser geht es nicht.“
Steven Skrzybski: Matchplan ist aufgegangen
Ähnlich fasste es sein Teamkollege Skrzybski zusammen: „Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Aber das Unentschieden fühlt sich ein Stück weit zu wenig an. In der ersten Halbzeit war mehr möglich, doch am Ende müssen wir froh sein, dass nicht noch einer reingerutscht ist.“
Der Matchplan sei aufgegangen, bilanziert der 32-Jährige. „Wir wollten unfassbar kompakt stehen“, verriet der Angreifer. „Einziger Kritikpunkt ist, dass wir nicht mehr Tore gemacht haben.“
Beschäftigte die gegnerische Abwehr mehr, als es Leipzig lieb war: Steven Skrzybski (Holstein Kiel, Zweiter von links). Hier gibt der Routinier den RB-Akteuren Arthur Vermeeren (links), Kosta Nedeljkovic und Lukas Klostermann das Nachsehen.
Foto: imago/Beautiful Sports
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Auftritte wie beispielsweise in Mainz, wo die „Störche“ zwei Wochen zuvor ebenfalls ein sehr achtbares 1:1 mitgenommen hatten, in der Hinrunde in Leverkusen (2:2) und nun in Leipzig „zeigen, was wir können“, erklärte Skrzybski. „Jeder sagt, dass wir eh schon abgestiegen sind. Aber in den Köpfen unserer Mannschaft steckt, dass wir uns nicht ergeben.“
„Es kommen nur noch schwierige Spiele.“
Steven Skrzybski
Spieler Holstein Kiel
Einen Groll darüber, dass die Kieler in den vergangenen Wochen vermeintlich leichtere Spiele verrissen hatten, wollte der gebürtige Berliner nicht hegen. „Wir brauchen nicht zurückzugucken“, meinte Skrzybski. „Es kommen nur noch schwierige Spiele, vielleicht ist die Leistung heute ein Mutmacher für die nächsten Wochen.“