„Das Universum ist das Tor zum Leben. Es umgibt uns und wir alle sind ein Teil davon“, erklärt die Medizinerin Renate Massmann das Thema ihrer Kunstausstellung unter dem Titel „Universum porta vitae“. „Wenn man malt, macht man das Leben beziehungsweise das Universum sichtbar“, sagt sie. Die Ausstellung wird am kommenden Sonntag, 12. Oktober, von 14 bis 16 Uhr in der Concordia eröffnet und dauert bis Januar 2026. Ein Cellist der Musikhochschule wird die Vernissage musikalisch untermalen.
Die ausgestellten Kunstwerke der pensionierten Ärztin bilden schwangere Frauen, männliche Körper, Porträts, Landschaften und eine Callablüte ab. „Das menschliche Leben ist etwas Kostbares und sein Entstehen auch“, sagt Renate Massmann. Die genannten Motive hat sie mit Grafit und Kreiden gezeichnet sowie mit Acrylfarben auf Leinwände und mit Aquarellfarben gemalt. Zudem hat sie verschiedene Papiere und Pappen verwendet.
Sie habe sich durch ihre künstlerisch tätige Mutter von Anfang an mit der Kunst verbunden gefühlt und bereits in ihrer Kindheit viel gemalt, verrät die Künstlerin. Ehe, Mutterschaft und Berufstätigkeit als leitende Ärztin des mitaufgebauten Vereins „Lebenshilfe Wuppertal“ ließen die Malerei stagnieren. Der Wunsch, wieder anzufangen, sei jedoch „immer da gewesen“. Im Jahr 2010 kam Massmann durch eine Patientin mit der Künstlerin Teresa Wojciechowska in Kontakt, die ihr half, ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Im Laufe der gemeinsamen künstlerischen Arbeit habe Massmann „ein ganz anderes Sehen gelernt. Man geht mit anderen Augen durch die Welt.“ Mit Wojciechowska verbinde sie bis heute eine tiefe Freundschaft. Diese habe sie neben ihrer Tochter Katja zu ihrer ersten Ausstellung ermutigt, die im April/ Mai 2023 gemeinsam mit der bekannten Juristin Barbara Salesch stattfand. Nach einer weiteren Kunstausstellung im Museum Haus Martfeld in Schwelm handelt es sich bei „Universum porta vitae“ um Massmanns dritte Ausstellung und zweite Einzelausstellung. Die Idee zu der Schau sei ihr bei einem Besuch der Concordia im vergangenen Jahr gekommen, sagt sie. Der Mensch und die Natur dienen ihr als Hauptinspiration. „Mein Leben ist der Mensch“, sagt die pensionierte Ärztin.
Massmann findet es wichtig, im Alter aktiv zu bleiben und die eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Außerdem spüre sie ein inneres Drängen, das in ihrer Umwelt Gesehene künstlerisch auszudrücken. „Der sogenannte Ruhestand hat sich bei mir eher in einen Unruhestand entwickelt“, scherzt sie.
Für die Vernissage backe sie unter anderem selbst Kuchen für ihre Besucher. Die Menschen sollen sich dort treffen und über ihre individuellen Empfindungen austauschen, welche die Kunstwerke bei ihnen auslösen. Am meisten freut sich Massmann allerdings darüber, dass ihre Kinder bei ihrer Ausstellungseröffnung am Werth 48 dabei sein werden.