„Europa, seine Mitgliedstaaten und seine Regionen stehen aktuell vor großen politischen Herausforderungen. Das Europa der Regionen zeigt Stärke durch gelebte Partnerschaft, Solidarität und enge Kooperation. Über die Jahre haben wir die Zusammenarbeit in vielfältigen Bereichen wie den Schulpartnerschaften, der Demokratiebildung, der Kultur, dem Sport oder auch dem Katastrophenschutz stetig ausgebaut und vertieft“, betonte Ministerpräsident Alexander Schweitzer anlässlich der Unterzeichnung. „Unsere interregionale Partnerschaft im 4er-Netzwerk ist Vorreiter für ein sicheres und widerstandsfähiges Europa.“
Die nun unterzeichnete Erklärung bekräftige die bestehende Zusammenarbeit und fördere den Austausch von Erfahrungen, Wissen und bewährten Verfahren, die sich auf die allgemeine öffentliche Sicherheit und den Katastrophenschutz auswirken. Ziel der Zusammenarbeit ist die Bündelung von Kräften auf regionaler und interregionaler Ebene, um die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften und Institutionen gegenüber den Auswirkungen von Gefahren erhöhen. Darunter fällt unter anderem die gemeinsame Entwicklung einer projekt- und bildungsbezogenen Zusammenarbeit sowie der Ausbau gegenseitiger Kontakte und Unterstützung von Austauschaktivitäten zwischen der Zivilgesellschaft und lokalen Institutionen in den Partnerregionen.
Im Rahmen des Gipfeltreffens besuchte die Delegation des 4er-Netzwerks unter anderem das am 1. Januar 2025 neu gegründete Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und diskutierte dort mit Schülerinnen und Schülern mehrerer Europaschulen aus Koblenz über die Zukunft Europas. „Das Gipfeltreffen ist auch eine Begegnung mit europäischen Freunden und das 4er-Netzwerk ist Ausdruck für ein gelebtes Europa der Regionen. Ich bin überzeugt, nur so können wir Europa nah an die Menschen bringen und Teilhabe ermöglichen – gerade auch durch das Engagement junger Europäerinnen und Europäer“, sagte Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte beim Bund und für Europa und Medien. Erst im August 2025 wurde das rheinland-pfälzische Europaschulen-Netzwerk zehn Jahre alt und die 100. Europaschule von der Landesregierung zertifiziert.
Hintergrund
Seit seiner Gründung vor 22 Jahren gehört Rheinland-Pfalz dem 4er-Netzwerk der Regionalpartner an, das europaweit einzigartigen Vorzeigecharakter besitzt. Am 21. Mai 2003 unterzeichneten Landtag und Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit den Partnern Burgund (Frankreich), Oppeln (Polen) und Mittelböhmen (Tschechien) eine Erklärung zur Weiterentwicklung ihrer bislang bilateralen Partnerschaften zu einem 4er-Netzwerk der Regionalpartner. Erstmals begründeten damit zwei Regionen aus den langjährigen EU-Staaten und zwei Regionen aus den EU-Beitrittsstaaten eine derartige Kooperation. Das 4er-Netzwerk trägt zur Integration der 2004 zur Europäischen Union beigetretenen mittel- und osteuropäischen Staaten bei und fördert so die Begegnungen der Menschen und damit die innere Entwicklung und Festigung der EU. Es rückt die Partnerschaft der Regionen gezielt ins Bewusstsein der Menschen und stärkt die regionale Komponente im politischen System der EU durch größtmögliche Bürgernähe, fundierte lokale Sachkompetenz und starke Identifikationspotenziale.