Die Oppositionsführerin von Venezuela, María Corina Machado, hat angesichts ihrer Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis den demokratisch regierten Ländern und insbesondere US-Präsident Donald Trump für deren Unterstützung gedankt. Der Preis sei eine große Anerkennung für den Kampf aller Venezolaner, sagte Machado, die sich in ihrem autoritär-sozialistisch regierten Heimatland für freie und faire Wahlen einsetzt. 

„Wir stehen kurz vor dem Sieg und zählen heute mehr denn je auf Präsident Trump, das Volk der Vereinigten Staaten, die Völker Lateinamerikas und die demokratischen Nationen der Welt als unsere wichtigsten Verbündeten, um Freiheit und Demokratie zu erreichen“, schrieb Machado in einem Beitrag auf der Plattform X.

Das Nobelkomitee würdigte Machado am Freitag als „eine
Frau, die die Flamme der Demokratie inmitten wachsender Dunkelheit am Lodern
hält“. Das mache sie „zu einem der außergewöhnlichsten Beispiele für
zivilen Mut in Lateinamerika“.

Die 58-Jährige gilt als Gesicht und die Seele der venezolanischen Opposition. Seit mehr als 20 Jahren – erst unter
Langzeitherrscher Hugo Chávez, seit 2013 unter dessen Nachfolger Maduro – kämpft sie für die
Demokratie in Venezuela. Seit der umstrittenen Präsidentenwahl 2024 lebt sie im
Untergrund, da sie von einer Verhaftung bedroht ist. Manchmal lebe sie „wochenlang ohne menschlichen Kontakt“, sagte sie im vergangenen Jahr in einem Interview. Das Land verlassen hat sie aber nicht, anders als viele andere Dissidenten, darunter auch der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Edmundo González Urrutia.

US-Präsidialamt und Netanjahu kritisieren Entscheidung

Machado sieht nach eigenen Angaben Trump als
wichtigen Verbündeten bei ihrem Vorhaben. Dieser hatte den Friedensnobelpreis wiederholt für sich beansprucht. Er habe in nur sieben Monaten sieben Kriege
beendet, behauptete er. Nach der Bekanntgabe der Entscheidung des Nobelkomitees übte die US-Regierung scharfe Kritik: Mit seiner Entscheidung habe das Komitee in Oslo bewiesen, dass es „Politik über Frieden stellt“.

© Lea Dohle

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Ähnlich äußerte sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der Trump öffentlich für die Auszeichnung nominiert hatte. „Das Nobelkomitee spricht über
Frieden. Präsident Donald Trump macht es möglich. Die Fakten sprechen
für sich. Präsident Trump hat es verdient“, schrieb Netanjahu am Freitag
auf der Plattform X.

Friedensnobelpreis

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