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Borussia Mönchengladbach ist aktuell mehr denn je auf Tim Kleindienst angewiesen. Die Comeback-Pläne des Stürmers klingen jedoch wenig hoffnungsvoll.
Mönchengladbach – Mit 16 Toren war Tim Kleindienst vergangene Saison der Top-Torschütze von Borussia Mönchengladbach. Nach dem Start der neuen Spielzeit stellen sich die Fans die große Frage, wer den Traditionsverein aus der Krise schießen soll. Bisher ist der Plan von Ex-Sportchef Roland Virkus jedenfalls nicht aufgegangen.
Tim Kleindienst arbeitet an seinem Comeback nach einer langwierigen Knieverletzung. © IMAGO/Malte Ossowski/Sven Simon
Virkus hatte Shuto Machino von Holstein Kiel verpflichtet und obendrein Haris Tabaković ausgeliehen, nachdem Tomáš Čvančara zuvor an Antalyaspor abgegeben worden war. Die beiden Stürmer sollten die Kleindienst-Lücke schließen, denn von Anfang an war klar: Borussia will die Zeit durchstehen, bis der deutsche Nationalspieler von seiner im Mai erlittenen Knieverletzung zurückkehrt.
Ohne Kleindienst geht in Gladbach fast gar nichts
Die Mission „Warten auf Kleindienst“ verlief bis zur Länderspielpause schlecht. Gladbach ist nach sechs Spieltagen sieglos und hat erst fünf Tore auf dem Konto. Tabaković trug sich gegen Bayer Leverkusen (1:1) und Eintracht Frankfurt (4:6) jeweils einmal in die Torschützenliste ein, effektiv ist der Schweizer aber nur als Joker.
Spielt Tabaković von Beginn an, hält sich seine Torgefahr in Grenzen. Machino ist noch gar kein Faktor in der Offensive, bekam beim 0:0 gegen den SC Freiburg sogar U23-Stürmer Jan Urbich vor die Nase gesetzt, der sich mit elf Toren in zehn Regionalliga-Spielen für einen Platz bei den Profis empfohlen hat.
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Fakt ist: Der Ausgleich gegen Leverkusen fiel nach einer Ecke, die vier Treffer gegen Frankfurt waren erzielt worden, nachdem die Adlerträger das Fußballspielen in der Schlussphase eingestellt hatten. Insgesamt bejubelte Gladbach vier Kopfballtore, mit dem Fuß war nur Yannik Engelhardt bei einem Abstauber aus kurzer Distanz erfolgreich.
Kleindienst wäre ab seinem Comeback sofort der große Hoffnungsträger – wann er zurückkehren wird, ist jedoch offen. Ursprünglich war in Medienberichten der November als Ziel genannt worden, gegenüber DAZN deutete Kleindienst am Sonntag allerdings eine längere Ausfallzeit an. „Es können vier Wochen sein, es können acht Wochen sein“, so der Stürmer.
Kleindienst macht wenig Hoffnung auf zeitnahes Comeback
„Man weiß es nicht, weil ich leider nicht hineinschauen kann und das Knie mir nicht erzählen wird, was jetzt der Plan ist“, sagte Kleindienst: „Grundsätzlich geht es mir gut, aber es ist eine Langzeitverletzung. Ich glaube, man kann nie davon ausgehen, dass sie reibungslos läuft.“ Manche Tage seien „sensationell“, doch „dann sagst du am nächsten Tag, vielleicht übertreibst du ein bisschen.“
In der Reha sei „eine gute Basis“ geschaffen worden, „jetzt kommt das Feintuning“, so Kleindienst. „Und das kann sich ein bisschen ziehen.“ Für Gladbach ist das eine schlechte Nachricht, denn der von Verletzungen geplagten Offensive gehen Wucht und Dynamik ab. Auch Robin Hack, Franck Honorat und Giovanni Reyna können derzeit keine Impulse setzen und fallen aus. So verharren die Fohlen im Notstand.