Stand: 10.10.2025 19:24 Uhr

In Delmenhorst und Bremen haben Aktivisten am Freitag die Zufahrten zweier Unternehmen blockiert. Um gegen Futtermittelimporte und industrielle Tierhaltung zu protestierten, betonierten sich Teilnehmende teils auch ein.

In Delmenhorst demonstrierten nach Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) etwa 70 Personen des Bündnisses „Disrupt Now“ vor der Fleischwarenfabrik Könecke. Einzelne Teilnehmende hatten sich demnach an Toren festgekettet, auf dem Asphalt vor den Werkstoren festgeklebt oder auch einbetoniert. Die Aktivistinnen und Aktivisten blockierten drei Werkstore. 15 Aktivisten kamen laut Polizei der Aufforderung nicht nach, eines der Tore freizugeben, sodass die Beamten die Zufahrt am Nachmittag räumten. Da die Personen laut Polizei keine Ausweise dabei hatten, mussten sie mit zur Dienststelle kommen. Nachdem die Zufahrt wieder frei war, lösten sich die übrigen Blockade-Aktionen nach Angaben der Polizei selbstständig auf.

Bremen: Blockade mit 100 Aktivisten

In Bremen blockierten etwa 100 Aktivisten im Stadtteil Walle ab dem Vormittag die Zufahrt eines Hafendienstleisters, wie die Polizei und „Disrupt Now“ mitteilten. Das Unternehmen hat sich auf den Umschlag landwirtschaftlicher Güter spezialisiert. Ein Polizeisprecher sagte, die Aktivisten in Bremen seien aufgefordert worden, ihre Vermummung abzunehmen. Weil sie dem laut Polizei nicht nachkamen, seien Personalien festgestellt worden. Vereinzelt wurden laut Deutscher Presse-Agentur Menschen weggetragen. Videoaufnahmen zeigen, wie mehrere Lastwagen daran gehindert wurden, das Gelände des Unternehmens zu verlassen. Auf Plakaten stand unter anderem „Futtermittelimporte stoppen“. Die Polizei Bremen ermittelt nach eigenen Angaben wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und des Verdachts der Nötigung. Durch die Aktion seien Zulieferer blockiert worden, so die Polizei.

Bündnis richtet in Bremen Camp ein und plant Demonstration

Einer Sprecherin des Bündnisses zufolge hat sich die Allianz gegründet, um für die Landwirtschaft einzutreten. „Wir stehen für gutes Essen, für alle, mit allen. Das bedeutet für uns, dass es absolut absurd ist, dass Futtermittel aus Latein- und Südamerika importiert werden. Dort werden Wälder abgeholzt, indigene Gemeinschaften vertrieben.“ Das Futtermittel komme in Brake und Bremen an und diene dazu, hierzulande Schweine zu mästen. Das Bündnis richtete in Bremen zudem für mehrere Tage ein Camp ein. Für Samstag kündigte es eine Demonstration am Bremer Hauptbahnhof an. Das Bündnis setzt sich nach eigenen Angaben für eine globale Ernährungsgerechtigkeit ein.

BUND will in Brake mit Hafenrundfahrt protestierten

Auch in Brake wollte sich der Naturschutzbund BUND am Nachmittag mit einer Hafenrundfahrt am Protest beteiligen. Der BUND kritisiert, dass für den Hafen erneut die Unterweser vertieft werden soll. „Anstatt immer mehr Futtermittel zu importieren, sollten Tiere in bäuerlichen Betrieben mit lokal erzeugtem Futter gefüttert werden“, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt.

Blick auf den Lappan, das Wahrzeichen der Stadt Oldenburg.

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