- Der Corona-Subtyp XFG, genannt Stratus, hat sich in Deutschland ausgebreitet.
- Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt aktuell – auch Corona-Fälle nehmen wieder zu.
- Kommt eine große Infektionswelle im Winter? Experten ordnen die Lage ein.
Nach Nimbus hat sich die Coronavirus-Subvariante XFG – auch Stratus genannt – in Deutschland und weltweit ausgebreitet: Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle in den vergangenen Wochen kontinuierlich angestiegen. In den meisten Fällen war Stratus verantwortlich: Laut dem aktuellen Monatsbericht des RKI wurde die Subvariante in 82 Prozent der untersuchten Corona-Fälle nachgewiesen.
Auch die Corona-Viruslast im Abwasser hatte in den vergangenen Wochen zugenommen, zuletzt blieb die Viruslast auf einem stabilen Niveau. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Corona-Subtyp Stratus bereits im Juni dieses Jahres unter Beobachtung gestellt. Droht im Winter also eine bedrohliche Corona-Welle?
Corona-Variante Stratus: Für so gefährlich halten WHO-Experten den Subtypen
Die gute Nachricht: Zwar gilt Stratus im Vergleich zu anderen Vorgängervarianten des Coronavirus als besonders ansteckend, trotzdem wird ihr Gesundheitsrisiko global von der WHO als gering eingestuft. Corona-Impfstoffe schützen demnach weiterhin zuverlässig vor schweren Krankheitsverläufen. „Aktuelle Daten deuten nicht darauf hin, dass diese Variante zu schwereren Erkrankungen oder Todesfällen führt als andere im Umlauf befindliche Varianten“, heißt es in einem WHO-Bericht.
Die Corona-Variante XFG ist durch eine Rekombination aus den Omikron-Varianten LF.7 und LP.8.1.2 entstanden. Sie wird auch als „Stratus“ bezeichnet: Diesen wolkenbezogenen Spitznamen hat XFG auf dem Online-Portal „X“ vom Evolutionsbiologen T. Ryan Gregory bekommen. Er hatte auch die Vorgängervariante „Nimbus“ getauft und andere Namen von Corona-Subtypen geprägt.
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Two new variants are competing for dominance: NB.1.8.1 and XFG. We recently nicknamed NB.1.8.1 „Nimbus“, and it’s pretty clear that XFG deserves a nickname as well. Keeping with the meteorological theme, XFG = „Stratus“.
Here’s some more info about Nimbus and Stratus. 🧵
1/
— T. Ryan Gregory 🇨🇦 (@TRyanGregory) 12. Juni 2025
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Stratus weist laut WHO mehrere Mutationen am Spike-Protein auf und könnte dem Immunschutz deshalb teilweise ausweichen. Erstmals nachgewiesen wurde die Variante bereits im Januar 2025.
Seit ihrem Aufkommen hat Stratus sich rasant verbreitet: Weltweit machte die Subvariante bereits Anfang Juni 2025 ein Viertel aller erfassten Corona-Fälle aus, mittlerweile ist in Deutschland laut RKI-Daten von Anfang Oktober 2025 in mehr als 80 Prozent der Corona-Fälle Stratus der Auslöser.
Corona-Subytp Stratus: Zu den Symptomen zählen „rasierklingenartige“ Halsschmerzen
Die Stratus-Variante bringt laut Experten ähnliche Symptome wie ihre Vorgänger mit sich: Neben Fieber, Schnupfen und Husten berichten US-Medien von „rasierklingenartigen“ Halsschmerzen und Heiserkeit. Neben Muskel- und Gliederschmerzen kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen.
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Derzeit ist Experten zufolge keine besorgniserregende Infektionswelle in Sicht, laut den Berichten des RKI sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen jedoch stetig angestiegen. In dem Bericht heißt es, die Fälle akuter Atemwegserkrankungen hätten in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen, auch sei die Zahl der Arztbesuche deshalb gestiegen. Vereinzelt kam es auch zu Corona-Ausbrüchen in Krankenhäusern. Jedoch ist die Zunahme von Infektionskrankheiten laut RKI ein für die Jahreszeit typischer Effekt.
Stratus hat ideale Voraussetzungen, um sich auszubreiten
Durch die kühleren Temperaturen im September haben sich dem Mediziner Christoph Specht zufolge Menschen wieder häufiger in Innenräumen zusammen aufgehalten – eine ideale Bedingung für die Verbreitung des Virus, sagte er dem Portal „ntv“. Laut Specht sollten sich die Menschen auf einen „ganz normalen“ Infektionsherbst und -winter einstellen: Es kann zu Erkältungen, Grippe- – und auch zu Corona-Erkrankungen kommen.
Vorsicht vor Corona ist dem Mediziner Georg-Christian Zinn zufolge vor allem bei Risikopatienten geboten. Er rät älteren Menschen dazu, ihren Impfschutz zu überprüfen. Eine chirurgische Maske zu tragen, zum Beispiel in der überfüllten U-Bahn, könne Zinn zufolge nicht schaden, sagte er dem Portal „ntv“. Auch in anderen engen Räumen, an denen Menschen zusammenkommen, könne das Maske-Tragen sinnvoll sein.
Corona-Subtyp Stratus: Was ein Experte bei Infektion rät
Wer andere Leute nicht anstecken wolle, sollte sich zu Hause auskurieren – „egal, bei welcher Infektion“, mahnte Christoph Specht. Neben Corona erwarte er im Winter auch andere Infektionskrankheiten wie Grippe oder RSV. Besonders fürchten müsse man sich vor Stratus nicht. „Wer vor Corona Angst hat, muss vor den 200 anderen Erregern ebenfalls Angst haben“, sagte der Mediziner dem Portal „ntv“. „Corona ist kein Sonderfall mehr.“