Melania Trump hat in einer ungewöhnlichen Ansprache im Weißen Haus die Rückkehr von acht Kindern aus der Ukraine bekannt gegeben, die im Krieg von ihren Familien getrennt worden waren: Die First Lady berichtete, dass die Kinder innerhalb der letzten 24 Stunden wieder mit ihren Angehörigen vereint wurden. Ihr Mann, US-Präsident Donald Trump, war während dieser Ansprache nicht anwesend.

Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Im Sommer hatte Melania Trump durch ihren Ehemann einen Brief an Wladimir Putin übermitteln lassen. Donald Trump übergab das Schreiben während eines Treffens mit Putins in Alaska im August. In dem Brief wandte sich die First Lady mit eindringlichen Worten an den russischen Präsidenten, ohne dabei explizit die Ukraine zu erwähnen. Sie schilderte jedoch die Notlage von Kindern in Kriegsgebieten und appellierte an Putins Verantwortung, die Unschuld der Kinder zu schützen – unabhängig von deren Herkunft, Regierung oder Ideologie.

(FILES) US First Lady Melania Trump arrives to attend the opening night of

Die Schicksale der befreiten Kinder

Die Schicksale der befreiten Kinder sind unterschiedlich: Drei von ihnen wurden aufgrund der Kämpfe an der Front von ihren Eltern getrennt und nach Russland gebracht. Weitere fünf Kinder wurden über Landesgrenzen hinweg von ihren Familien getrennt, darunter ein junges Mädchen, das nun aus Russland zurückgekehrt ist. Melania Trump erklärte, dass man weiterhin mit der russischen Seite in Kontakt stehe, um den Verbleib von ukrainischen Kindern in Russland zu klären. Sie stellte in Aussicht, dass weitere Kinder möglicherweise zu ihren Familien zurückkehren könnten, was Hoffnung für andere betroffene Familien schüren soll.

Melania Trump betonte, dass es sich um fortlaufende Bemühungen handle und die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland darauf abziele, vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen. Gleichzeitig bleibt das Thema der Verschleppung ukrainischer Kinder ein zentraler Konfliktpunkt: Die ukrainische Regierung hatte 2023 über 19.500 verschleppte Kinder und Jugendliche in russisch kontrollierten Gebieten gemeldet. Präsident Wolodymyr Selenskyj informierte im September über die Rückkehr von 1.625 Minderjährigen in Gebiete unter ukrainischer Kontrolle, im Rahmen der Initiative „Bring Kids Back UA“, die regelmäßig über Erfolge berichtet.

Außenminister Wadephul in Polen

Thema hat juristische Dimensionen

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Das Thema hat auch juristische Dimensionen: Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte 2023 Haftbefehle gegen Wladimir Putin sowie die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa ausgestellt. Der Vorwurf lautet auf rechtswidrige Verschleppung ukrainischer Kinder und Jugendlicher. Vor diesem Hintergrund wirft Melania Trumps Initiative ein neues Licht auf die Zusammenarbeit mit der russischen Seite, auch wenn offen bleibt, wie dauerhaft sich die Fortschritte gestalten lassen werden.