Köln – Psychische Erkrankungen sind auch im Jahr 2025 noch ein häufig unterschätztes Problem. Heute, am 10. Oktober, wird im Rahmen des weltweiten Tags für mentale Gesundheit darauf aufmerksam gemacht. Der Deutschen Depressionshilfe zufolge leiden 24 Prozent der Bürger hierzulande an Depressionen. Betroffene fühlen sich häufig allein.

Vor wenigen Tagen lud der WDR-Sender „1 Live“ ein YouTube-Video hoch, in dem zahlreiche Stars über ihre Erfahrungen zum Thema Einsamkeit sprechen.

Felix Lobrecht: Einsamkeit seit der Kindheit

„Seit ich ein Kind bin, ist das so eine Konstante in meinem Leben, dass ich mich nie so richtig dazugehörig gefühlt habe“, gesteht Felix Lobrecht. Erst Anfang des Jahres sprach der Comedian in seinem erfolgreichen Podcast „Gemischtes Hack“ öffentlich über seine inneren Kämpfe. So sei er drei Monate in einer Psychiatrie gewesen. Er lebe mit Angststörungen und Depressionen.

Felix Lobrecht, hier 2024 mit dem BZ-Kulturpreis in der Hand, moderiert gemeinsam mit TV-Moderator Tommi Schmitt (36) einen der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands – „Gemischtes Hack“

Lobrecht (hier 2024 mit dem BZ-Kulturpreis in der Hand) moderiert mit TV-Moderator Tommi Schmitt einen der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands – „Gemischtes Hack“

Foto: Ralf Günther

Lobrecht rät: „Erstmal würde ich mich fragen: Warum will ich hier dazugehören, wenn ich mich verstellen muss, um akzeptiert zu werden? Wenn man ehrlich zu sich ist, müsste man dann eigentlich konsequenterweise sagen: ‚Eigentlich ist das Quatsch!‘“

Nina Chuba: Allein in einer fremden Stadt

Nina Chuba, einst ein Kinderstar in der Serie „Die Pfefferkörner“, füllt heute als erfolgreiche Sängerin Arenen. Doch auch sie hat in jungem Alter schon Erfahrungen mit Einsamkeit gemacht, als sie für ein Praktikum in die deutsche Hauptstadt zog: „Ich habe mich sehr stark einsam gefühlt, in der ersten Zeit, als ich nach Berlin gezogen bin.“

Nina Chub

Mit dem Song „Wildberry Lillet“ feierte Nina Chuba im Jahr 2022 ihren Durchbruch. Heute ist sie von den großen Musikbühnen des Landes nicht mehr wegzudenken

Foto: Georg Wendt/dpa

Jetzt wendet sich Chuba direkt an Betroffene: „Ich verstehe zu 100 Prozent wie ihr euch gerade fühlt. Ich weiß, dass sich die Lage vielleicht auch endgültig anfühlt. Aber im Leben ist alles eine Phase.“

Zarbex: „Über Probleme zu reden, ist keine Schwäche“

Streamer Zarbex (plattformübergreifend rund 3 Millionen Follower) ging schon in der Vergangenheit offen mit dem Alleinsein um. So habe er sich sehr einsam gefühlt, als er in seine erste eigene Wohnung zog. Er rauchte, trank viel Alkohol – ging zu der Zeit sogar betrunken in seine Streams. Seine Freundin Julia brachte Ordnung in sein Leben, holte ihn aus dem Loch. Heute gehört er zu den erfolgreichsten Streamern im deutschsprachigen Raum.

Zarbex (27, bürgerlich Maik) ist seit 2024 nicht mehr aus der deutschen Twitch-Szene wegzudenken. Mit seinen ehrlichen und unterhaltsamen Art begeistert „Mr. Geil“, wie er sich selbst nennt, ein Millionenpublikum im Netz

Zarbex (27, bürgerlich Maik) ist seit 2024 nicht mehr aus der deutschen Twitch-Szene wegzudenken. Mit seiner ehrlichen und unterhaltsamen Art begeistert „Mr. Geil“, wie er sich selbst nennt, ein Millionenpublikum im Netz

Foto: zarbex/instagram

Zarbex’ Rat an Menschen, die sich ähnlich einsam fühlen wie einst er: „Ich glaube, das Wichtigste ist wirklich, sich einfach zu öffnen und über seine Probleme zu reden. Das hat nichts mit Schwäche zu tun. Redet mit irgendwem, mit Familie, mit Freunden, vielleicht habt ihr einen Brieffreund – schreibt dem einen Brief.“

Suchen Sie aktive Hilfe?

Im Internet gibt es zahlreiche Ratgeber-Seiten, auf denen Betroffene mehr zum Thema Depression finden können. Im Ernstfall sollte aber immer das persönliche Gespräch mit dem Arzt oder Psychiater gesucht werden. Nur mit der richtigen medizinischen Hilfe können alle Therapiemöglichkeiten besprochen und richtig angewandt werden.

Haben Sie Fragen zur Erkrankung und zu Anlaufstellen in Ihrer Nähe? Dann können Sie sich beispielsweise beim Info-Telefon Depression unter der Tel.: 0800 / 33 44 533 melden.