Ein russischer Angriff tötet einen siebenjährigen Jungen in der Region Saporischschja. Kiew meldet massive Luftangriffe, Explosionen und Stromausfälle.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

04:00 Uhr – Estland lobt sicherheitspolitische Entschlossenheit Deutschlands

Estlands Außenminister Margus Tsahkna hat die sicherheitspolitische Entschlossenheit der Bundesregierung gelobt. „Wir sehen, dass die neue deutsche Regierung die Dynamik in Europa wirklich verändert hat“, sagte Tsahkna der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn. Lange habe es für zu viele Länder die Möglichkeit gegeben, sich hinter dem Rücken Deutschlands verstecken zu können. Doch für diese gebe es angesichts der Erhöhung der deutschen Militärausgaben und Investitionen in Verteidigung nun keine Ausrede mehr.

Lobend äußerte sich Tsahkna auch zu Bundeskanzler Friedrich Merz, der eine klare Führungsrolle übernommen habe, und zur deutschen Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Die Hilfspakete, Investitionen und politische Rhetorik seien „sehr stark“.

Tsahkna äußerte sich zudem zufrieden mit der Nato-Reaktion auf die jüngsten russischen Verletzungen des Luftraums seines Landes – rechnet aber mit weiteren Störmaßnahmen Moskaus. „Ich bin mir sicher, dass Russland diese Provokationen fortsetzen wird. Es geht nicht um Estland, sondern um die Einheit der Nato sowie darum, unsere Fähigkeiten und auch die transatlantische Einheit zu testen“, sagte Tsahkna der Deutschen Presse-Agentur in Tallinn.

In Estland waren im September drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den Luftraum des EU- und Nato-Landes eingedrungen. Die Regierung in Tallinn hatte deswegen sowohl eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt als auch Beratungen nach Artikel 4 des Nato-Vertrags mit den Verbündeten. In der anschließenden Erklärung warnte die Militärallianz Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. „Wir haben, glaube ich, sehr solide reagiert“, sagte Tsahkna. Die Nato habe gezeigt, dass sie gut funktioniere und die Verbündeten hätten sofort die russischen Flugzeuge abgefangen. „Alles war unter Kontrolle. Es gab keine unmittelbare militärische Bedrohung.“

Freitag, 10. Oktober:21:54 Uhr – Stromausfälle in Kiew: Selenskyj macht Klitschko Vorwürfe

Nach stundenlangen Stromausfällen durch russische Luftangriffe in der Hauptstadt Kiew macht Selenskyj unter anderem Bürgermeister Vitali Klitschko Vorwürfe. „Ich bin mit der Situation in Kiew unzufrieden“, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Staatschef. Zur Abwehr von Drohnenangriffen auf die Heizkraftwerke seien teure Patriot-Raketen ungeeignet.

„Welche Fragen könnte ich an den Bürgermeister haben? An die städtischen Unternehmen? Ich könnte Ihnen sagen, was ich über das alles denke, doch das werde ich nicht“, fuhr Selenskyj fort. An erster Stelle stehe der Sieg über den gemeinsamen Feind. Er versprach dabei Abhilfe zu schaffen, unter anderem dort, „wo die lokalen Behörden nicht in der Lage sind etwas zu tun“.

Der seit Langem schwelende Konflikte zwischen Selenskyj und Klitschko wird immer schärfer auch öffentlich ausgetragen. So warf Klitschko dem Staatschef in einem Interview der britischen „The Times“ autoritären Regierungsstil und eine Aushöhlung der Demokratie vor. Selenskyj sieht Beobachtern zufolge in Klitschko einen möglichen Konkurrenten bei einer kommenden Präsidentschaftswahl.

21:43 Uhr – Selenskyj: Über 700.000 Haushalte wieder mit Strom versorgt

Nach Stromausfällen durch russische Luftangriffe ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten für mehr als 725.000 Haushalte die Stromversorgung wieder hergestellt worden. Das gelte für die Hauptstadt Kiew und die Umgebung und die Gebiete Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Tscherkassy und Tschernihiw, sagte Selenskyj in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft. Nach Angaben des Stromversorgers DTEK waren allein in der Dreimillionenstadt Kiew mehr als 678.000 Haushalte ohne Strom.

21:16 Uhr – Merz spricht mit Selenskyj: Wollen Druck auf Moskau erhöhen

Bundeskanzler Merz (CDU) hat der Ukraine in einem Telefonat mit Präsident Wolodymyr Selenskyj versprochen, den Druck auf Moskau zu erhöhen. „Der Bundeskanzler sagt ihm zu, die deutsche Unterstützung fortzusetzen und die Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie auszubauen“, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Zudem werde Deutschland gemeinsam mit den westlichen Partnern den Druck auf Moskau erhöhen.

Selenskyj dankte Merz in einem X-Beitrag für dessen Unterstützung. „Heute hat Russland einen Terroranschlag auf die Ukraine verübt, bei dem Hunderte Drohnen und Dutzende Raketen gegen unsere Energieinfrastruktur eingesetzt wurden.“ Deutschland habe viel dazu beigetragen, das Leben von Ukrainerinnen und Ukrainern zu schützen.

17:36 Uhr – Melania Trump: acht ukrainische Kinder nach Gesprächen mit Putin wieder mit Familien vereint

First Lady Melania Trump sagt, acht ukrainische Kinder seien nach laufenden Gesprächen mit Putin mit ihren Familien wiedervereint worden. Die Frau des US-Präsidenten schrieb im August einen Brief an Putin und ließ ihn von ihrem Mann bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten in Alaska persönlich überbringen.

Putins Invasion in der Ukraine hat dazu geführt, dass Russland ukrainische Kinder aus dem Land holt, damit sie als Russen erzogen werden. Die First Lady sagte gegenüber Reportern im Weißen Haus, dass Putin auf ihren Brief geantwortet habe und sie danach einen „offenen Kommunikationskanal“ bezüglich des Wohlergehens dieser Kinder eingerichtet hätten. „Wir haben vereinbart, zum Wohle aller an diesem Krieg beteiligten Menschen zusammenzuarbeiten“, sagte sie.

Die Associated Press dokumentierte die Entführung ukrainischer Kinder im Jahr 2022. Der Internationale Strafgerichtshof erklärte daraufhin, er habe einen Haftbefehl gegen Putin wegen Kriegsverbrechen erlassen und ihn der persönlichen Verantwortung für die Entführung ukrainischer Kinder beschuldigt.

16:40 Uhr – Ukraine: Zwei Millionen Verbraucher in Kiew ohne Wasserversorgung

Russlands nächtlicher Drohnen- und Raketenangriff auf die Infrastruktur in der Ukraine hat nach deren Angaben die Wasserversorgung von zwei Millionen Verbrauchern in Kiew vorübergehend unterbrochen. 4000 Gebäude in der Hauptstadt seien noch immer ohne Wasser, schreibt der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident, Olexij Kuleba, auf Telegram. Derzeit werde daran gearbeitet, die Versorgung wiederherzustellen.

14:13 Uhr – Polen bietet Ukraine Hilfe nach Angriff auf Energieanlagen an

Polen bietet seinem Nachbarland Hilfe nach dem russischen Angriff auf die dortige Energieinfrastruktur an. Generatoren, zusätzliche Stromversorgung und ein LNG-Terminal stünden der Ukraine zur Verfügung, sagt der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski. Sikorski sagt bei einem Besuch in Lwiw in der Westukraine, die polnische Regierung berate, wie sie ihren östlichen Nachbarn unterstützen könne. „Generatoren, zusätzliche Stromversorgung, beschleunigter Bau von Stromverbindungen zwischen der Ukraine und Polen und natürlich unser LNG-Terminal in Swinemünde stehen Ihnen zur Verfügung“, sagt er auf einer Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen.

„Dies ist eine weitere Eskalation, denn wir wissen, warum sie betrieben wird. Sie soll die Menschen vor dem Winter einschüchtern.“ Im August erklärte der polnische Raffineriebetreiber Orlen, er wolle weiterhin jeden Monat 100 Millionen Kubikmeter Gas an die Ukraine liefern, nachdem er in diesem Jahr bereits 430 Millionen Kubikmeter geliefert habe. Der Flüssigkraftstoff wird aus den USA zum Terminal in Swinemünde importiert und über Polen in die Ukraine transportiert.

07:45 Uhr – Bundeswehr plant massive Stärkung der Drohnenabwehr

Die Bundeswehr plant einem Medienbericht zufolge eine massive Stärkung der Drohnenabwehr. Wie das „Handelsblatt“ aus Kreisen des Bundesverteidigungsministeriums sowie Personen aus dem industriellen Umfeld erfuhr, will die Bundesregierung noch in diesem Jahr mehr als 600 Flugabwehrpanzer des Typs Skyranger 30 vom Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall bestellen. Der Auftragswert der in diesem Fall gemeinsam mit dem französisch-deutschen Rüstungskonzern KNDS gefertigten Radpanzer wird auf mehr als neun Milliarden Euro beziffert, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Geliefert werden sollen die Panzer bis 2030. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte die Beschaffung von mehreren Hundert Skyranger-Flugabwehrpanzern in den kommenden Monaten angekündigt. Bislang sind nur 19 bestellt.

07:40 Uhr – EU-Finanzminister diskutieren in Luxemburg über eingeforene russische Vermögen

Die EU-Finanzminister treffen sich am Freitag in Luxemburg, um unter anderem über die weitere Unterstützung der Ukraine zu beraten. Dabei soll es auch um die Verwendung in Europa eingefrorener russischer Vermögen gehen. Für Deutschland nimmt Finanzminister und Vize-Kanzler Lars Klingbeil (SPD) an dem Treffen teil.

Es wird erwartet, dass die EU-Finanzminister bei dem Treffen auch grünes Licht für den langfristigen Haushaltsplan der Bundesregierung für die nächsten Jahre geben. Weitere Themen sind die Währungsunion und die Tabaksteuer. Auch die politische Situation und die Haushaltslage in Frankreich dürften am Rande des Treffens besprochen werden.

07:35 Uhr – Gouverneur: Siebenjähriger bei russischem Angriff in Südukraine getötet

Bei einem russischen Angriff in der Nacht zum Freitag ist nach ukrainischen Angaben ein sieben Jahre alter Junge getötet worden. Der Junge sei bei dem Angriff in der Region Saporischschja im Südosten des Landes verletzt worden und im Krankenhaus gestorben, erklärte der örtliche Gouverneur.

03:15 Uhr – Heftige Raketenangriffe auf die Hauptstadt

Russland greift Kiew mit Drohnen und Raketen an. In einem Hochhaus im zentralen Bezirk Petscherskyj brennen nach Behördenangaben Wohnungen. Bürgermeister Vitali Klitschko meldet neun Verletzte, fünf davon befinden sich im Krankenhaus. Energieministerin Switlana Grynchuk zufolge zielen die Angriffe auf Energieanlagen, es kam bereits zu Stromausfällen. Auch die südöstliche Stadt Saporischschja wird attackiert – dort gibt es drei Verletzte.

Tymur Tkachenko, Chef der Kiewer Militärverwaltung, sagte, der Angriff habe zu Stromausfällen und Unterbrechungen der Wasserversorgung in Stadtteilen am Ostufer des Dnipro gesorgt. „Die Energieexperten ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um die negativen Folgen zu minimieren“, erklärte Energieministerin Switlana Grynchuk und kündigte Wiederherstellungsarbeiten an, sobald es die Sicherheitslage erlaube.

02:15 Uhr – Fünf Explosionen nahe AKW Saporischschja

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beginnt der Prozess zur Wiederherstellung der externen Stromversorgung des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja. Dies sei nach intensiven Konsultationen mit den Behörden in der Ukraine und Russland erfolgt, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Das AKW im Südosten des Landes ist seit mehr als zwei Wochen vom Stromnetz abgeschnitten und auf Dieselgeneratoren angewiesen. Grossi zufolge berichteten IAEA-Beobachter vor Ort von fünf aufeinanderfolgenden Explosionen nahe der Anlage. Bis zur vollständigen Wiederherstellung der Netzanbindung werde es noch einige Zeit dauern.

01:50 Uhr – Erfolg im Programm „Bring Kids Back UA“

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge 23 Kinder und Jugendliche aus russisch besetzten Gebieten des Landes in von Kiew kontrollierte Territorien gebracht. Die Rettungsaktion sei Teil des Programms „Bring Kids Back UA“ von Präsident Wolodymyr Selenskyj gewesen, teilte Stabschef Andrij Jermak mit. Unter den Geretteten befinden sich zwei Schwestern, die sich geweigert hatten, russische Schulen zu besuchen. Die von Russland eingesetzten Behörden hatten damit gedroht, die Mädchen aus der Obhut ihrer Mutter zu nehmen. Die Ukraine wirft Russland vor, mehr als 19.500 Kinder illegal deportiert oder zwangsumgesiedelt zu haben.

Donnerstag, 9. Oktober:23:00 Uhr – Russisches Militär räumt Absturz von Kampfjet ein

Ein Kampfjet vom Typ Mig-31 ist offiziellen Angaben aus Moskau zufolge bei einem Trainingsflug im Südwesten Russlands abgestürzt. Die Crew habe sich mit dem Schleudersitz aus dem Flugzeug retten können und sei am Leben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit. „Das Flugzeug ist in unbewohnter Gegend abgestürzt. Der Flug fand ohne Bewaffnung statt“, betonte die Behörde und teilte weiter mit, es habe keine größeren Schäden am Boden gegeben.

Der Absturz ereignete sich demnach um 19:20 Uhr Ortszeit im nicht weit von der Grenze zur Ukraine entfernt liegenden Gebiet Lipezk. Demnach missglückte der Landeanflug.

22:45 Uhr – Trump: „Wir erhöhen den Druck“

Angesichts des ausbleibenden Fortschritts bei den Verhandlungen über einen möglichen Frieden in der Ukraine hat US-Präsident Donald Trump eine Verstärkung des Einsatzes des Westens angekündigt. „Wir erhöhen den Druck“, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Oval Office während eines Besuchs des finnischen Präsidenten Alexander Stubb. „Wir erhöhen ihn zusammen. Wir erhöhen ihn alle. Die Nato ist großartig gewesen.“

Trump hatte im Wahlkampf erklärt, er werde den Ukraine-Krieg innerhalb von „24 Stunden“ beenden. Zuletzt äußerte er sich jedoch wiederholt enttäuscht über das Verhalten des russischen Staatschefs.

22:30 Uhr – Russland wirft Ukraine Sprengung an Ammoniak-Pipeline vor

Russland hat die Ukraine beschuldigt, eine stillgelegte Ammoniak-Pipeline in der ostukrainischen Region Donezk beschädigt zu haben. Ukrainische Streitkräfte hätten während ihres Rückzugs einen Teil einer Ammoniakleitung gesprengt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Der Vorfall habe sich etwa 2,5 Kilometer östlich des Dorfs Russin Jar ereignet. Aus dem beschädigten Abschnitt traten laut dem Verteidigungsministerium Ammoniakrückstände aus.

Das russische Ministerium veröffentlichte ein Video, das große Mengen weißen Rauchs zeigt, der über einer Leitung inmitten von Feldern aufsteigt. Das Ministerium beschuldigte Kiew mit der Sprengung das Vorrücken der russischen Streitkräfte im Osten der Ukraine bremsen zu wollen. Die ukrainische Militärverwaltung der Region Donezk bestätigte im Onlinedienst Telegram, dass die Leitung „beschädigt“ worden sei, ohne den Grund dafür zu nennen.

19:45 Uhr – Friedensnobelpreis: Merz sieht Chancen für Trump

Friedrich Merz sieht Chancen für US-Präsident Donald Trump bei der Friedensnobelpreis-Vergabe – wenn er den Ukraine-Krieg beenden könnte. Er lade Trump ein, das, was er möglicherweise im Nahost-Konflikt erreiche, „mit uns zusammen, auch gemeinsam erfolgreich in der Ukraine hinzubekommen“, sagt der Kanzler in einem ARD-Interview. „Wenn er das hinbekommt, dann hat er wirklich große Verdienste“, fügt Merz hinzu. Derzeit stehe eine Entscheidung aber nicht an. Für dieses Jahr habe das Nobelpreis-Komitee längst entschieden.

14:56 Uhr – Selenskyj: Im Fall einer Waffenruhe nominieren wir Trump für Friedensnobelpreis

Der ukrainische Präsident Selenskyj könnte sich vorstellen, US-Präsident Trump für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. „Wenn Trump der Welt – vor allem dem ukrainischen Volk – die Chance auf eine solche Waffenruhe gibt, dann sollte er für den Friedensnobelpreis nominiert werden“, sagt Selenskyj vor der Presse. „Wir werden ihn im Namen der Ukraine nominieren.“ Die Ukraine hofft auf die Lieferung von US-Tomahawk-Raketen, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.

14:16 Uhr – Putin bestätigt Abschuss von aserbaidschanischem Passagierflugzeug

Kremlchef Putin bestätigt, dass die russische Luftabwehr für den Abschuss eines aserbaidschanischen Verkehrsflugzeugs im Dezember verantwortlich gewesen ist, bei dem 38 Menschen ums Leben kamen. Damit bekennt er sich erstmals dazu, für den Absturz verantwortlich zu sein. Putin gab die Erklärung bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliev in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe ab, wo beide an einem Gipfeltreffen der ehemaligen Sowjetstaaten teilnehmen.

Das Passagierflugzeug der Azerbaijan Airlines stürzte am 25. Dezember 2024 auf einem Flug von Baku nach Grosny, der Regionalhauptstadt der russischen Republik Tschetschenien, ab. Die aserbaidschanischen Behörden erklärten, das Flugzeug sei versehentlich von der russischen Luftabwehr getroffen worden und habe anschließend versucht, im Westen Kasachstans zu landen. Dabei sei es abgestürzt, wobei 38 der 67 Menschen an Bord ums Leben gekommen seien.

Putin hatte sich damals bei Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew für den „tragischen Vorfall“ entschuldigt, ohne jedoch die Verantwortung dafür zu übernehmen. Alijew kritisierte Moskau für seinen Versuch, den Vorfall zu „vertuschen“.

Weil die Maschine am Flughafen von Aktau abstürzte, gab es zahlreiche Videos des Unglücks, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden. Zu sehen war eine dichte schwarze Rauchsäule über der Absturzstelle. Sie zeigen auch, dass das Flugzeug in niedriger Höhe mit der linken Tragfläche und der Nase nach unten auf das Gelände prallte.

11:50 Uhr – EU-Sanktionsbeauftragter: Weiterer US-Kurs bei Sanktionen unklar

Unter den europäischen Verbündeten ist man sich nach Angaben des EU-Sanktionsbeauftragten David O’Sullivan unsicher, ob US-Präsident Trump weitere Strafmaßnahmen gegen Russland mittragen wird. „Es gibt Anzeichen, dass er die Geduld mit Präsident (Wladimir) Putin verliert“, sagt O’Sullivan in einem Reuters-Interview. „Ob er daraus jedoch den Schluss ziehen wird, dass Amerika weitere Sanktionen gegen Russland verhängen sollte, ist eine offene Frage.“

Die USA müssten bei den Sanktionen zu den übrigen G7-Staaten aufschließen, nachdem sie sich zuvor auf einen Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine konzentriert hätten. So sei es bedauerlich, dass die USA sich nicht der EU, Großbritannien und Kanada angeschlossen hätten, als diese die Preisobergrenze der G7 für russisches Rohöl Anfang September von zuvor 60 auf 47,60 Dollar je Barrel senkten.

dpa/AFP/Reuters/AP/ll/coh/dol/sebe/krö/dp/lay/saha