Den ganzen Freitag hatte Donald Trump (79) dazu geschwiegen, dass der Friedensnobelpreis an ihm vorüberging. Man fürchtete, dass er schwer zürnen würde – in Norwegen war man schon besorgt.
Doch offenbar nahm der US-Präsident es sportlich, dass er trotz seines Gaza-Friedensplans übergangen wurde. Grund: wohl die Preisträgerin selbst.
Anruf von Nobelpreisträgerin
Trump erzählte, dass María Corina Machado (58) ihn angerufen habe. Die designierte Friedensnobelpreis-Trägerin aus Venezuela habe in einem Telefonat ihm gesagt, dass sie ihm den Preis widme, weil er ihn eigentlich verdient habe.
Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado widmet ihren Friedensnobelpreis Trump, hat den Präsidenten angerufen
Foto: Jesus Vargas/dpa
Machado hatte nach Bekanntgabe der Würdigung auf der Plattform X geschrieben: „Ich widme diesen Preis dem leidenden Volk Venezuelas und Präsident Trump für seine entschlossene Unterstützung unserer Angelegenheit.“
Donald Trump sagte, er habe sich über die Geste sehr gefreut. Auch habe er Machado auf ihrem Weg geholfen. Danach ergänzte Trump im Scherz: „Ich habe nicht gesagt: ,Dann geben Sie ihn mir‘.“ Allerdings nannte er ihren Namen nicht – also ganz milde gestimmt war er offenbar doch noch nicht.
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Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, er habe innerhalb von nur sieben Monaten sieben Kriege beendet – und damit den Friedensnobelpreis verdient. Ein Vertreter des Pressestabs im Weißen Haus hatte die Tatsache kritisiert, dass Trump leer ausgeht und der Friedensnobelpreis Machado zuerkannt wird: „Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten. Er hat das Herz eines Humanisten, und es wird niemals jemanden wie ihn geben, der allein durch die Kraft seines Willens Berge versetzen kann.“
Kritiker halten Trump jedoch vor, die internationale Zusammenarbeit auf Basis von Verträgen, Abkommen und Werten zu untergraben und auch im Inland mit seinem radikalen Vorgehen Gräben vertieft und neue Konflikte geschaffen zu haben.