Bonn – Normalerweise schießt Frank Thelen Antworten raus wie eine Maschine. Immer liefern, immer schnell. Effizienz ist Geld. Doch wenn es um sein Leben mit fast 50 geht, dann wird er ganz still. Und sehr nachdenklich.
Wenn man mit Tech-Investor Thelen über sein Gefühl vor dem 50. Geburtstag spricht, erlebt man nicht den knallharten Multimillionär aus der „Die Höhle der Löwen“ (VOX), sondern einen Mann, der offen zugibt, Angst zu haben.
Thelen zu BILD: „Ich hab’ einen totalen Knall mit dem Älterwerden, ich muss wahrscheinlich mal dringend in Therapie. Aber in meinem Kopf bin ich jetzt halt alt. Ich fühle mich zwar eigentlich superfit, aber rein biologisch geht es jetzt abwärts mit mir, wenn ich nicht heftig dagegen ansteuere. Das macht mir etwas Angst.“
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Das Älterwerden steuern – aber wie? Thelen: „Ich habe mein Leben aus Panik vor dem Verfall richtiggehend umgekrempelt. Ich spiele neuerdings regelmäßig Tischtennis, um mich auf ein Match mit Timo Boll vorzubereiten. Mache mindestens 8000 Schritte am Tag, trinke weniger Alkohol, weil es meinen Körper vergiftet und versuche mehr auf gutes Essen zu achten.“
Ziel? „Mit 50 nicht komplett zu verfallen!“ Er lacht dabei. Aber Ernst ist ihm das alles auch.
Frank Thelen ließ – aus Sorge vor unentdeckten Krankheiten – sogar seinen kompletten Körper in einer Berliner Privatklinik durchchecken. „30 Blutproben, zwei Stunden MRT, vier Stunden Ultraschall. Einfach aus meiner Angst heraus, eine Krankheit im Anfangsstadium vielleicht nicht zu entdecken.“
So ein Scan ist keine Kassenleistung und liegt bei etwa 15.000 Euro. Thelen: „Meine Frau verfolgt das alles leicht belustigt und findet, dass ich etwas bescheuert bin. Aber mir gibt es Ruhe und Sicherheit.“
Parallel, verrät Frank Thelen, steckt er sein Geld heute vermehrt in Forschungsteams, die an Lösungen für Krankheiten wie Demenz arbeiten. „Aus purem Egoismus, weil ich dieses Problem lösen will.“
Die VOX-Löwen-Familie (v.l.): Carsten Maschmeyer (66), Judith Williams (54), Frank Thelen (seit 2024 wieder dabei), Dagmar Wöhrl (71) und Ralf Dümmel (58)
Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer
„Diesen Winter will ich drei- bis viermal Snowboardfahren“
Außerdem setzt Thelen auf Schnee statt Arbeit. „Ich habe mir ausgerechnet, wie viele Winter ich noch habe, in denen ich ohne Probleme Snowboard fahren kann. Vielleicht zehn? Wenn’s gut läuft. Also habe ich meine Firmen verschlankt, den Terminplan auf mehr Freizeit umgestellt und werde diesen Winter drei- bis viermal Snowboardfahren. Das gab es noch nie.“
Frank Thelen gesteht: Ich kämpfte mit der Privatinsolvenz
Quelle: BILD 25.09.2025
„Falten und graue Haare? Komplett egal!“
Viel entspannter ist er dagegen mit seinem Aussehen. „Ich habe riesigen Respekt davor, dass ich an körperlicher oder geistiger Funktionalität abbaue. Aber Falten und graue Haare – komplett egal. Mir reicht ein Shampoo gegen Haarverlust und morgens ein bisschen Creme. Niemals würde ich mir irgendwas in die Backen spritzen lassen, damit ich jünger aussehe. Dieses Zeug läuft ins ganze Gesicht und lagert sich dort ab, mit komplett unerforschten Folgen!“
Sein größter Fehler in 50 Jahren? Thelen schweigt. Überlegt. Nach sechs Sekunden sagt er: „Zu viel Angst zu haben. Angst, nicht auszureichen, nicht hart genug zu arbeiten. Ich war immer verkrampft, weil ich das Gefühl hatte, ich muss endlich mal liefern.“ Wobei die Realität anders aussieht.
Frank und Nathalie (50) lernten sich vor rund 20 Jahren kennen – es wurde eine große Liebe. Thelen zu BILD: „Ich bin so unfassbar dankbar, sie gefunden zu haben“
Foto: picture alliance/dpa
„Meine Frau war der beste Deal meines Lebens“
Mit 18 Jahren gründete Thelen sein erstes Unternehmen, seine erste Million machte er 2008, da war er 33. Heute ist er Multimillionär und steckt mit seinem Geld in über 100 Unternehmen. Neuerdings mischt er mit einer neuen Hautcreme – „Tallow Naturals“, einem Produkt aus „Die Höhle der Löwen“ (u.a. bei Rossmann) – auch die Kosmetikbranche auf.
Das Beste in 50 Jahren? Thelen blitzschnell: „Meine Frau. Bester Deal meines Lebens. Sie ist das Rückgrat von all dem Wahnsinn. Und fraglich ist, ob mich irgendeine andere genommen hätte.“ Thelen lacht: „Wahrscheinlich wäre ich irgendwann auf Tinder gelandet.“