Pjöngjang – Da fährt der Nordkorea-Diktator aber mal richtig groß auf! Bei der ersten großen Militärparade seit zwei Jahren hat Kim Jong-un in der Hauptstadt Pjöngjang zum ersten Mal die neue Interkontinentalrakete des Landes vorführen lassen.

Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA pries das Geschoss vom Typ „Hwasong-20“ in einem Bericht als „stärkstes nukleares strategisches Waffensystem“. Interkontinentalraketen gelten als wichtigste Träger für Atomwaffen.

Diese neue nordkoreanische atomwaffenfähige ballistische Interkontinentalrakete namens „Hwasong-20“ soll auch die USA erreichen können

Diese neue nordkoreanische atomwaffenfähige ballistische Interkontinentalrakete namens „Hwasong-20“ soll auch die USA erreichen können

Foto: KCNA via KNS/AP/dpa

Neben der neuen „Hwasong-20“-Rakete stellte Nordkorea bei der Parade etliche weitere Waffensysteme vor

Neben der neuen „Hwasong-20“-Rakete stellte Nordkorea bei der Parade etliche weitere Waffensysteme vor

Foto: STR/AFP

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Anlass für die Militärparade auf dem nach Kims Großvater benannten Kim-Il-Sung-Platz war der 80. Jahrestag der Gründung der herrschenden Arbeiterpartei Koreas.

Unter den Zuschauern waren Chinas Ministerpräsident Li Qiang, Russlands Ex-Präsident und jetziger Vize des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew und der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, To Lam. Ein Foto zeigte die Drei an der Seite Kims, wie sie vom Ehrenbalkon den jubelnden Zuschauern zuwinken.

Gemeinsam winken für Nordkoreas Waffen: An der Parade in Pjöngjang nahmen neben Diktator Kim Jong-un auch Chinas Premier Li Qiang (4.v.r.), Vietnams Chef der Kommunistischen Partei To Lam (2.v.r.) und Russlands Sicherheitsrats-Vize und Kreml-Sprachrohr Dmitri Medwedew (r.) teil

Gemeinsam winken für Nordkoreas Waffen: An der Parade in Pjöngjang nahmen neben Diktator Kim Jong-un auch Chinas Premier Li Qiang (66, 4. v. r.), Vietnams Chef der Kommunistischen Partei To Lam (68, 2. v. r.) und Russlands Sicherheitsrats-Vize und Kreml-Sprachrohr Dmitri Medwedew (60, r.) teil

Foto: AP

Jubel, Fahnen und Blumen: Das ausgewählte Publikum feierte bei der Protz-Parade in Pjöngjang

Jubel, Fahnen und Blumen: Das ausgewählte Publikum feierte bei der Protz-Parade in Pjöngjang

Foto: KCNA/via REUTERS

Nordkoreas Diktator forderte die Streitkräfte laut KCNA in einer Rede auf, sich zu einer „unbesiegbaren“ Einheit zu entwickeln, die „alle Bedrohungen“ zerstöre.

▶︎ Fotos der Parade vom Freitagabend (Ortszeit) zeigten die riesige „Hwasong-20“, die an zahlreichen Zuschauern mit nordkoreanischen Fähnchen vorbeirollte. Es wird angenommen, dass die Waffe auch Ziele in den gesamten USA erreichen kann.

Sie ist eine Weiterentwicklung der bereits 2017 vorgestellten „Hwasong-15“. Schon damals sagte der damalige US-Verteidigungsminister James Mattis, die abgefeuerte Rakete zeige, dass Nordkorea in der Lage sei, „jeden Ort der Welt“ zu treffen.

Wie KCNA berichtete, präsentierte die Armee auch weitere Waffensysteme wie Hyperschallraketen.

Vor Tausenden jubelnden Militärs und Schaulustigen präsentierte Diktator Kim Jong-un seine neuen Waffen in Pjöngjang

Vor Tausenden jubelnden Militärs und ausgewählten Zuschauern präsentierte Diktator Kim Jong-un seine neue „Hwasong-20“-Rakete und weitere Waffen in Pjöngjang

Foto: AP

Auch Panzer ließ Nordkorea-Diktator Kim Jong-un bei seiner großen Parade auffahren

Auch „Cheonma-2“-Panzer ließ Nordkorea-Diktator Kim Jong-un bei seiner großen Parade auffahren

Foto: AP

Das international weitgehend isolierte und mit Sanktionen belegte Land hatte zuletzt 2023 eine ähnlich große Militärparade veranstaltet.

Kim Jong-un lobt Erfolge im Ukraine-Krieg

In seiner Rede sprach Diktator Kim Jong-un den Staatsmedien zufolge vom „heldenhaften Kampfgeist“ und dem „Sieg“, den die Streitkräfte auf ausländischen Schlachtfeldern für internationale Gerechtigkeit und echten Frieden errungen hätten.

▶︎ Nordkorea hatte Russland für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zunächst Raketen und Artilleriemunition geliefert und später dann auch Soldaten entsandt – nach Schätzungen dürfte es sich um mehrere Tausend Mann handeln.

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