Auerbach/Vogtl..
Aufsteiger Dynamo kämpft in der 2. Bundesliga gegen den Abstieg. Die Länderspielpause nutzte Cheftrainer Thomas Stamm, um in Auerbach neue Erkenntnisse zu sammeln. Acht Stammspieler bekamen gegen Regensburg eine Pause. Und Stefan Kutschke nahm sich ganz viel Zeit für Autogramme und Selfies. „Der Bernd Richter hat mal erste Liga gespielt“, rief es aus dem Hintergrund. „Ich auch“, lachte der Dynamo-Kapitän und stellte sich zum Erinnerungsfoto. Bernd Richter spielte zu DDR-Zeiten für Sachsenring Zwickau und den FC Karl-Marx-Stadt in der höchsten Spielklasse des Landes. Als Spieler und Co-Trainer beim Reichenbacher FC sowie Assistenztrainer des VfB Auerbach wird Bernd bis heute von den Fans verehrt.
Stars zum Anfassen: Stefan Kutschke und Heiko Scholz ganz nah
Geduldig arbeitete sich Stefan Kutschke durch die Handymeute auf dem Rasen. „Das gehört dazu. Unsere Fans sind unglaublich wichtig.“ Jeder bekam sein Foto, ein Autogramm, ein Shakehand, ein nettes Wort. Die Profis hautnah. Das war in Auerbach überhaupt kein Problem. Heiko Scholz ist eine Legende. In der DNA des Görlitzers sind die ganz großen Vereine verwurzelt: Dynamo Dresden, Bayer Leverkusen, Werder Bremen. Natürlich auch Chemie und Lok Leipzig. Mit Lok stand „Scholzer“ 1987 im Europapokalfinale. Mit Leverkusen gewann er 1993 den DFB-Pokal. Fast 300 Erstligaspiele in Ost und West kann er vorweisen. Als Co-Trainer von Dynamo Dresden besuchte der 59-Jährige in dieser Woche mal wieder das Vogtland. In Auerbach fühlen sich die Elbflorenzer wohl. „Letztes Jahr waren wir ja auch schon hier. Die machen das hier toll.“
Dynamo ist zuletzt nach Gastspiel in Auerbach durchgestartet
Stimmt. Im Juli 2024 hatte das schon einmal funktioniert. „Wir sind nach dem Testspiel in Auerbach durchgestartet und haben am Saisonende den Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert. Vielleicht nehmen wir ja auch diesmal den Schwung aus dem Vogtland mit und sammeln Punkte, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, hofft Heiko Scholz. Dabei hatten die Dynamos letztes Jahr aber noch mit 1:2 verloren gegen Regensburg. „Das lag jedoch daran, dass dieses Spiel drei Halbzeiten a 45 Minuten hatte. Das wollte der damalige Regensburger Cheftrainer Joe Enochs so. Nach 90 Minuten stand es 1:1-Unentschieden“, erinnert sich Ronny Kadelke. Der VfB-Präsident freute sich sehr über die Rückkehr beider Teams ins Vogtland.
Regensburg und Dresden im Abstiegskampf
„Die Zeiten haben sich ganz schön geändert. Das Bundesligageschäft ist unglaublich schnelllebig“, stellte Hannes Liedl fest. Der Pressesprecher von Jahn Regensburg reiste im Vorjahr noch als Zweitliga-Funktionär an. Doch der SSV musste nach dem sensationellen Aufstieg nach nur einer Spielzeit wieder runter in die 3. Liga. „Wir haben zum Beispiel gegen den Hamburger SV ein tolles Spiel gemacht und hatten einige Großchancen zum 2:0. Am Ende haben wir wie so oft den 1:1-Ausgleich kassiert, obwohl wir in diesem Spiel besser waren als der HSV, der jetzt in der 1. Bundesliga auftrumpft. Deshalb sind wir abgestiegen“, blickt Hannes Lidl zurück. Aktuell ist Regensburg in Liga 3 nur Drittletzter. Der Jahn erlebt gerade eine unruhige Zeit. Drittletzter ist auch Dynamo Dresden, nur inzwischen eben eine Liga höher.
587 Zuschauer erleben sechs Tore im VfB-Stadion
Dass beide Vereine im Vergleich zum Vorjahr die Liga getauscht haben, wurde den 587 Zuschauern ganz schnell bewusst. Dynamo traf leicht und locker zur 3:0-Halbzeitführung durch Dominik Kother (12.), Luca Herrmann (16.) und Jan Hendrik Marx (43.). Regensburg kam gewillt aus der Kabine und verkürzte durch Phil Beckhoff (47.) auf 3:1. Stefan Kutschke (54.) und Lars Bünning (72.) dokumentierten anschließend jedoch die Dresdner Dominanz auch in der Statistik. „Wir hoffen, dass wir jetzt bei Preußen Münster punkten können“, blickte Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke auf das nächste Spiel, während er fleißig Autogramme schrieb und mit den zahlreichen Ferienkindern Selfies knipste. Die Moderation im VfB-Stadion hatte die Sprecherschule Plauen übernommen.