Es war ein Triumph, eine Machtdemonstration, eine Ansage an die Konkurrenz: Nach der 4:1-Gala in Saarbrücken ist klar, dass der Zweitliga-Aufstieg in diesem Jahr nur über Dynamo Dresden gehen kann.

Nicht nur der erste Sieg beim absoluten Angstgegner seit 20 Jahren nötigt Respekt ab, sondern vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft im Drittliga-Gipfel auftrat.

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Hoch motiviert, konzentriert, giftig, gallig, zielstrebig und gedanklich hellwach trotzte Sie dem enormen Druck. Lieferte eine eindrucksvolle Antwort nach der bitteren 0:1-Pleite in der Vorwoche gegen Osnabrück.

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Von Trainer Thomas Stamm hervorragend eingestellt, zog Dynamo mit einem Blitzstart und einer bärenstarken zweiten Halbzeit dem FCS den Stecker. „Es ging um die Basics. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet, hatten eine sehr hohe Intensität und haben für viel Stress für den Gegner gesorgt“, beschrieb Stamm den Schlüssel zum Erfolg.

Aus einem homogenen Team ragte neben Top-Torjäger Christoph Daferner (18. Saisontreffer) ein Trio noch heraus.

Lars Bünning hatte als Abwehrchef immer den Kopf oben und die Ruhe weg. Prädikat: Bockstark! Und die zuletzt schmerzlich vermissten Vinko Sapina und Niklas Hauptmann zeigten einmal mehr, warum sie derzeit aus der Dresdner Schaltzentrale nicht wegzudenken sind.

Letzterer krönte seine Leistung noch mit einem 20-Meter-Hammer Marke „Tor des Monats“ zum 3:1 – eingeleitet nicht zufällig von Sapina. Dabei war vorm Spiel nicht mal klar, ob „Haupe“ überhaupt spielen kann.

Ein Geniestreich! Torschütze Niklas Hauptmann (l.) und Christoph Daferner jubeln über das 3:1

Ein Geniestreich! Torschütze Niklas Hauptmann (l.) und Christoph Daferner jubeln über das 3:1

Foto: Steven Mohr/Jan Huebner

„Die Schmerzen sind schon da“, gab der Spielmacher auch zu. „Aber die hat am Ende der Saison fast jeder. Ich habe mich gut gefühlt und mit dem nötigen Adrenalin lässt sich auf dem Platz der eine oder andere Schmerz gut unterdrücken.“

Kaum mehr unterdrücken lässt sich dagegen die Aufstiegs-Euphorie im Dynamo-Land. Und das zurecht. Denn dieser Sieg dürfte die halbe Miete für die 2. Bundesliga sein.

Zum einen, weil mit Saarbrücken ein Haupt-Konkurrent abgeschüttelt wurde. Und zum anderen, weil es in den verbleibenden vier Spielen gegen drei Kellerkinder (Sandhausen, Mannheim, Unterhaching) geht.

Hauptmann: „Es ist noch nichts geschafft“

Fast logisch, dass sich Spieler und Trainer von Dynamo Dresden vehement gegen solche (voreiligen) Schlüsse stemmen. „Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt nachlassen und denken, es kommt mit Sandhausen ein Team von unten und wir haben auch noch den Heim-Bonus“, stellt Stamm klar. „Es sind noch zwölf Punkte zu vergeben. Und so viel Vorsprung haben wir noch nicht.“

Sieht Hauptmann genauso: „Jetzt genießen wir das, denn man darf Siege nie für selbstverständlich nehmen. Aber wichtig wird sein, dass wir Samstag nachlegen. Denn es ist noch nichts geschafft…“