Damit die Hamas die verbliebenen Geiseln freigibt, muss Israel rund 2.000 palästinensische Inhaftierte freilassen, darunter verurteilte Mörder. Ist das gerecht?

11. Oktober 2025, 15:59 Uhr

8
Kommentare

Zusammenfassen

Schließen
Artikelzusammenfassung

Israels Justizministerium veröffentlichte die Liste mit den Namen von 250 verurteilten palästinensischen Terroristen, die im Rahmen eines Waffenstillstands mit der Hamas freikommen sollen. Unter ihnen befindet sich auch Raad Sheikh, bekannt für den Lynchmord von Ramallah. Die Freilassung der Inhaftierten sorgt für Diskussionen in Israel, da einige als äußerst gefährlich gelten. Trotz Bedenken verteidigt Experte Yoram Schweitzer die Einigung als notwendigen Schritt zur politischen Einigung. Die Debatte um den Gefangenenaustausch lenkt auch den Fokus auf die umstrittene Administrativhaft in Israel und die Haftbedingungen der festgenommenen Palästinenser.

Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.

Gefällt mir

Gefällt mir

Gefällt mir nicht

Gefällt mir nicht

Send

Palästinensische Gefangene: Palästinensische Gefangene bei einem früheren Austausch (Archiv)

Palästinensische Gefangene bei einem früheren Austausch (Archiv)
© Ronen Zvulun/​Reuters

Am Freitagmorgen veröffentlichte Israels Justizministerium die Liste mit den Namen der 250 wegen Terrorismus verurteilter Palästinenser, die im Rahmen des Waffenruheabkommens mit der Hamas freikommen sollen. Das Onlinedokument umfasst 13 Seiten und gibt Auskunft über die Herkunft und die Taten, für die die Männer verurteilt wurden. Am häufigsten taucht der Code 99-99-9999 auf, mit der härtesten Strafe: zeitlich unbefristete Inhaftierung, die nur durch Begnadigung aufgehoben werden kann.  

Auch Raad Sheikh steht auf dieser Liste, ebenfalls mit dem 99er-Code. Sheikh ist mitverantwortlich für den sogenannten Lynchmord von Ramallah: Am 12. Oktober 2000, kurz nach dem Ausbruch der Zweiten Intifada, schlug der damalige Polizist als Teil eines Mobs zwei israelische Soldaten zu Tode, verstümmelte ihre Leichen. Ein ausländisches Fernsehteam filmte das Verbrechen. Um die Welt ging auch das Bild eines anderen Täters, Aziz Salha, der sich stolz mit den vom Blut der Soldaten verschmierten Händen fotografieren ließ. Exakt 25 Jahre nach der Tat soll Raad Sheikh nun freikommen, im Austausch für die israelischen Geiseln, die die Hamas noch gefangen hält.