Iserlohn. (MK) Die Fans der Iserlohn Roosters sind in den letzten drei Wochen sicherlich nicht verwöhnt worden.
Und auch im so wichtigen Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen erlebten sie eine emotionale Achterbahnfahrt. Nach einem frühen 0:2 Rückstand erlöste Kapitän Daniel Fischbuch seine Farben erst in der Verlängerung mit dem erlösenden 4:3 Siegtreffer.
Eislöwen schocken die Roosters mit zwei frühen Toren
Die Gastgeber starteten sichtlich verunsichert ins Spiel. Dresdens Gorcik (2.) prüfte erstmals Iserlohns Torhüter Jenike. Das Powerplay der Roosters lief während der ersten Hinausstellung gegen Eislöwe Suess eher schleppend, trotz der guten Torchance von Thomas (4.). Wieder vollzählig schlugen die Gäste erstmals zu: Bouma vollendete einen Konter ins rechte Eck zum 0:1 in der 5. Spielminute. Und es kam noch besser für die Schützlinge von Headcoach Sundblad. McCreas Schuss fälschte Turnbull zum 0:2 geschickt ab. Eine durchaus sehenswerte und einstudierte Variante der beiden Ex-Iserlohner in der 8. Minute. Iserlohn berappelte sich nur langsam von dem Schock des frühen Rückstandes. Nach sehenswerter Vorarbeit von Fischbuch reagierte Törnqvist in der 11. Minute vor Dresdens Goalie Hudacek am schnellsten und verkürzte zum 1:2. Nachdem Niehus´ Strafe überstanden war wurden die Hausherren endlich offensiv stärker, der Ausgleich gelang bis zur Pause aber nicht mehr.
Roosters melden sich Schrittchen für Schrittchen zurück im Spiel
Kurz nach Wiederbeginn verpasste Törnqvist den Ausgleich für Iserlohn. Dann profitierten die Eislöwen immer mehr vom mangelnden Spielaufbau der Gastgeber. Ortegas Chance (25.) leitete eine Phase der Eislöwen ein, in der sie immer mehr die Kontrolle des Spiels übernahmen. McCreas Strafe (29.) konnten die Roosters in Überzahl durch Napravniks Schuss zum 2:2 Ausgleich nutzen. Mit dem leichten Schwung des Ausgleichs wurden die Iserlohner offensiv etwas stärker. Mit Ansage kam in der 35. Minute das Zuspiel von Napravnik zu Norell, der im Slot stehend direkt ins rechte Eck zum 3:2 einschoss. Dresden war nun wieder aus der Komfortzone der Führung heraus, und drängte auf den Ausgleich. Eine strittige Torraumszene sorgte für einige Auseinandersetzungen vor Jenikes Tor. Nach Überprüfung mittels Videobeweis erkannten die Schiedsrichter aber keinen Treffer.
Roosters bekommen den Deckel nicht drauf
Tumult im Iserlohner Torraum – © Sportfoto-Sale (Jan Brüggemann)
Bereits 79 Sekunden nach Wiederbeginn kassierte Eislöwe Suvanto die nächste Strafe. Gästetorwart Hudacek parierte Iserlohns beste Chance durch Fischbuch souverän. Ortega (44.) und Johansson (46.) scheiterten mit verdeckten Schüssen am aufmerksamen Jenike im IEC-Kasten. Auf der Gegenseite behielt Hudacek gegen Niehus´ Schuss (48.) die Übersicht. Mit dem Powerbreak kassierte Erkamps die nächste Iserlohner Strafzeit, die aber ohne Folgen überstanden wurde. Das Spiel lebte immer mehr von Zweikämpfen. In der Schlussphase ergab sich eine Chance für Iserlohns Boland (57.). Er scheiterte aber an Hudacek. Aufregung dann einen Moment später, als die Referees eine Strafe gegen Fischbuch aussprachen. Spieler und Anhang der Roosters mit ordentlich Puls, aber die TV-Bilder zeigten einen eingefädelten Schläger beim Gegenspieler. Die Hinausstellung somit unglücklich und hart, aber sicherlich auch nicht falsch. Dresdens Powerplay stach zwölf Sekunden vor Ablauf der Strafe, als Hudacek schon für den sechsten Feldspieler auf der Bank saß, durch Brauns platzierten Schuss, den Parkes noch zum 3:3 ins Tor abfälschte. Der Torschütze drohte dann zum tragischen Helden zu werden und kassierte zwanzig Sekunden vor Ende die nächste Dresdner Strafe. Iserlohns Headcoach Nyman nahm seine Auszeit. Für Napravnik ergab sich mit der Schlusssirene noch eine Gelegenheit, aber Hudacek war auf dem Posten. Overtime!
Fischbuch setzt den Schlusspunkt
In der Verlängerung hatten Fischbuch und Thomas die gefährlichsten Chancen in der verbliebenen Überzahl. Die Strafe war gerade abgelaufen, als Fischbuch die Roosters mit dem 4:3 Siegtreffer belohnte. Cornel war vors Tor gezogen und Fischbuch staubte gekonnt ab. Ende und kollektiver Jubel auf dem Eis und auf den Rängen.
Tore & Stimmen zum Spiel
Die nächsten Aufgaben
Am Sonntag geht es für beide Mannschaften weiter. Iserlohn reist zum Derby nach Köln (19 Uhr) und Dresden empfängt um 14 Uhr die Fischtown Pinguins.
Der Einsatz von Iserlohns Verteidiger Kyle Wood dürfte am Sonntag mehr als fraglich sein. Er schied im Spiel verletzt aus, nachdem er sich offensichtlich das Knie verdreht hatte. Aus Sicht der Sauerländer bleibt zu hoffen, dass der Erfolg gegen den Aufsteiger dem Team mehr Selbstvertrauen gibt. Im Spielaufbau, beim Puckmanagement und auch in Punkto Effizienz bleibt weiterhin noch viel Luft nach oben.
Tore: 0:1 (04:28) Bouma (Suess), 0:2 (07:51) Turnbull (McCrea/Fox), 1:2 (10:44) Törnqvist (Fischbuch/Cornel), 2:2 (29:57) Napravnik (Ugbekile/Fischbuch) 5-4PP, 3:2 (34:35) Norell (Napravnik/Cornel), 3:3 (58:32) Parkes (Braun) 6-4PP, 4:3 (61:43) Fischbuch (Cornel/Napravnik)
Schiedsrichter: Iwert, Schadewaldt
Strafen: 6 – 8
Torschüsse: 23 – 23
Bullys: 21 – 43
Zuschauer: 4.567
Positiv verhaltensauffällig: Fischbuch, Iserlohner Fans – Ortega, Johansson
Iserlohn: Jenike – Ugbekile, Wood; Lassen, Norell; Huss, Erkamps; Jobke – Napravnik, Boland, Thomas; Törnqvist, Cornel, Fischbuch; Niehus, Salsten, Borzecki; Saffran, Neumann, Geiger,
Dresden: Hudacek – Johansson, McCrea; Suvanto, Karlsson; Hammond, Braun; Korte – Bouma, Suess, Yogan; Ortega, Fox, Turnbull; Gorcik, Andres, Parkes; Hendreschke, Postel, Pischoff
Iserlohn Roosters – Dresdner Eislöwen (10.10.2025)
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