Berlin – Russen-Herrscher Wladimir Putin (72) provoziert den Westen immer dreister mit Drohnen. Der Verdacht: Russland spioniert, will uns spalten.

Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) mahnt bereits: Wir befinden uns nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden. Und trotzdem machen 1400 deutsche Firmen weiter Geschäfte im Kriegstreiberland. Warum?

Laut der Delegation der deutschen Wirtschaft in Russland handelt es sich „um Tochtergesellschaften oder Mehrheitsbeteiligungen deutscher Firmen.“ Umsatz im vergangenen Jahr: Rund 20 Milliarden Euro.

BILD hakte bei mehr als einem Dutzend großen Unternehmen nach: Warum machen Sie weiter Geschäfte in Russland? Geantwortet hat nur eine Handvoll. Tenor: Der Krieg wird selbstverständlich „aufs Schärfste“ verurteilt, die Sanktionen werden eingehalten. ABER: Es gebe Gründe fürs Weitermachen.

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▶︎ Käse-Hersteller Hochland rechtfertigt sich mit seiner „sozialen Verantwortung“ als Familienunternehmen gegenüber 1800 Mitarbeitern, ihren Familien und jahrzehntelangen Partnern in Russland.

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▶︎ Auch die Marken Nivea und Eucerin sind weiterhin in Russland erhältlich, wenn auch stark reduziert. Laut Produzent Beiersdorf zu BILD zur Sicherstellung der Versorgung „und aus Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden vor Ort.“ 2024 fuhr der Konzern 1,5 Prozent seines weltweiten Umsatzes in Russland ein.

▶︎ Der Großhandelskonzern Metro betreibt in Russland 91 Filialen. Gegenüber BILD verweist ein Sprecher ebenfalls auf die Verantwortung für „rund 8000“ Mitarbeiter. Russland sei ein großes Geschäft „mit Bedeutung für das Gesamtportfolio des Konzerns“. Der Umsatz sei im Geschäftsjahr 2023/24 auf 2,4 Mrd. Euro gesunken (-minus 2,9 Prozent).

Metro betreibt auch in der angegriffenen Ukraine Geschäfte. 3500 Mitarbeiter sind dort angestellt

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Foto: IMAGO/Olaf Döring

▶︎ Der Medizintechnik-Hersteller B. Braun antwortet BILD: Das Geschäft in Russland beschränke sich „auf die medizinische Grundversorgung der Zivilbevölkerung. Dazu gehört insbesondere auch die lebensnotwendige Behandlung chronisch kranker Menschen wie Dialysepatienten.“

▶︎ Ähnliche Worte kommen von Merck, Technologieunternehmen aus Darmstadt: „Unsere Geschäfte in Russland haben wir auf notwendige Leistungen im Gesundheitsbereich zugunsten von Patientinnen und Patienten beschränkt.“