
AUDIO: Probleme mit Busbeförderung von Kindern mit Behinderungen (1 Min)
Stand: 11.10.2025 16:03 Uhr
Mehrere Kinder mit Behinderungen sind darauf angewiesen mit einem Bus der Schulweghilfe zur Schule gebracht zu werden. Dabei sollen einige Hamburger Kinder in diesem Schuljahr Situationen erlebt haben, die sie verängstigten oder gefährdeten. Eltern der Schule Paracelsusstraße im Stadtteil Rahlstedt sprechen von katastrophalen Zuständen und schlagen mit einem offenen Brief Alarm.
„Unsere Kinder sind keine Pakete“, heißt es in dem Brief, der an Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) gerichtet ist. Eltern berichten darin, dass ihre Kinder seit Beginn des Schuljahres teilweise gar nicht oder zu spät abgeholt, über eine Stunde durch die Stadt gefahren oder an falsche Orte gebracht worden seien. Außerdem sollen Schülerinnen und Schüler im Rollstuhl nicht ordnungsgemäß gesichert worden sein. Ferner seien Fahrerinnen und Fahrer oft ungeschult.
Schilderung traumatischer Erlebnisse
Für Kinder, die auf Struktur und Sicherheit angewiesen sind, seien diese Erlebnisse traumatisch. Anfang Oktober mussten zwei Jugendliche nach Angaben der Eltern etwa eineinhalb Stunden in einem Bus ausharren, der in einen Unfall verwickelt war. Draußen sei es kalt und das Rückfenster zersplittert gewesen. Niemand habe die Eltern informiert.
Der Elternrat der Schule Paracelsusstraße fordert von der Schulbehörde nun vor allem, dass auf jeder Tour eine geschulte Begleitperson dabei ist – und dass alle Fahrerinnen und Fahrer durch die Busunternehmen verbindlich eingewiesen werden.
Schulbehörde bedauert Vorfälle
Die Schulbehörde teilte mit, sie bedauere die benannten Vorfälle und es müsse alles dafür getan werden, solche zu vermeiden. Die von der Behörde beauftragten Fahrdienstunternehmen seien vertraglich dazu verpflichtet, das Fahr- und Begleitpersonal sorgfältig auszuwählen. Erforderliche Schulungen seien regelmäßig zu wiederholen. Die von den Eltern beschriebenen Situationen sollen mit den betroffenen Fahrdiensten aufgearbeitet werden. „Ob vertragsrechtliche Konsequenzen folgen, wird derzeit geprüft“, sagte ein Behördensprecher.