Dampfschwaden hängen in der Luft, es riecht nach Apfeltabak. Die Stühle sind mit Samt bezogen, aus der Musikbox erklingt „Get Lucky“ von Daft Punk. Eine Kellnerin stellt eine Schüssel Chips und Salzstangen auf den Tisch. Ein paar bärtige Männer halten mit der einen Hand das Mundstück einer Wasserpfeife und nuckeln daran, in der anderen Hand halten sie ihr Smartphone, auf das sie starren.

Manche Tische leuchten bunt, auf den Bildschirmen laufen elektronische Spiele. Mal flackert nur ein Kaminfeuer auf dem Bildschirm. Ein gemütlicher Ort, ein bisschen kitschig vielleicht. Zwei junge Frauen bringen die gläsernen Wasserpfeifen an die Tische.

Hier, in einer der rund 400 Berliner Shishabars mitten im Wedding, kann man gut entspannen. Jedenfalls, wenn man nicht drüber nachdenkt, dass an solchen Orten mitunter hohe kriminelle Energie im Spiel ist. Denn das Geschäft mit unversteuertem Shishatabak boomt. Es ist mittlerweile fast so lukrativ wie das Geschäft mit Rauschgift. Das jedenfalls sagen Fahnder der Kripo. Shisha, das ist ein Kult für alle, die in einer Bar keinen Alkohol trinken, sondern in Wasserpfeifen aromatisierten Tabak rauchen. Andere sagen: Es sind die neuen Hotspots für Geldwäsche oder Steuerhinterziehung.

Eine Ahnung vom Ausmaß der Probleme kann man derzeit im Amtsgericht Tiergarten bekommen. Dort muss sich ein Mann wegen Steuerhinterziehung verantworten. Es geht um mehr als 15 Tonnen unversteuerten und unverzollten Wasserpfeifentabak, die nach Deutschland eingeschmuggelt wurden. 

Ein Tag im September, Gerichtssaal A618: Ahmad A., 1985 in Bagdad geboren, trägt dunkle Kleidung und einen Vollbart. Er blickt düster drein. Leise bestätigt er die Angaben, die der Richter zu seiner Person vorliest. Er soll Steuern und Zollgebühren in einer Höhe von mindestens einer halben Million Euro hinterzogen haben.

Wie man mit illegalem Tabak seinen Einsatz verzehnfacht

Glaubt man den Ermittlungsergebnissen, dann war Ahmad A. offenbar in ein äußerst lukratives Geschäft verwickelt. Denn die Gewinnspannen beim illegalen Geschäft mit Shishatabak sind riesig, aber auch die mit illegalen Zigaretten und Vapes, also E-Zigaretten. Die kriminellen Banden, die den Tabak am Zoll vorbei nach Deutschland schmuggeln, agieren international und arbeitsteilig.

Schön feucht: Shishatabak hat eine andere Konsistenz als der von Zigaretten.

Schön feucht: Shishatabak hat eine andere Konsistenz als der von Zigaretten.Sepp Spiegel/imago

Behördenschätzungen zufolge verdienen die Banden in ganz Deutschland pro Jahr allein mit illegalen Zigaretten mindestens sieben Milliarden Euro. Ähnlich hoch dürfte der Gewinn bei Shishatabak sein. In Berlin, so schätzt man beim Zoll und in den Ordnungsämtern, die die Gewerbekontrollen durchführen, liegt der Markt für Shishatabak bei etwa 300 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Ein großer Teil des Geschäfts befindet sich in den Händen arabischer Clans.

In letzter Zeit kam das Geschäftsfeld der E-Zigaretten hinzu – weitere etwa 100 Millionen Euro. „Wenn man sieht, wie viele Verpackungen von illegalem Rauchzeug im Umfeld dieser Läden liegen, bekommt man ein Gefühl dafür, wieviel illegal verdient wird“, sagt ein Ordnungsamtsmitarbeiter, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat. Er berichtet von einem Baustellenloch, das es vor einem Laden gab. Neun von zehn Verpackungen, die dort hineingeworfen wurden, hätten zu illegaler Ware gehört, denen die Steuerbanderole fehlte oder die nicht marktfähig waren, wegen zu hohen Nikotingehalts.

Mit illegalem Tabak kann man seinen Einsatz durchaus verzehnfachen: Beim Dealer ihres Vertrauens kaufen Kriminelle den gepanschten „steuerfreien“ Tabak für 60 bis 70 Euro pro Kilo ein. 600 bis 700 Euro machen sie dann im Laden durch den Verkauf per Wasserpfeife, rechnet der Mann vom Ordnungsamt vor.

15.000 Kilogramm Tabak geschmuggelt – mindestens

Der Angeklagte Ahmad A. ist da nur ein kleiner Akteur in einem riesigen Milliardengeschäft. Seine Frau war von 2016 bis 2022 Geschäftsführerin einer Firma in Neukölln. Im Handelsregister war das Unternehmen als „Einzelhandel mit Wasserpfeifen und Zubehör sowie der Handel mit Getränken und Geschenkartikeln“ eingetragen. Tatsächlich, so steht es in der Anklageschrift, kümmerte sich Ahmad A. aber um die laufenden Geschäfte, um die Beschaffung des unversteuerten Wasserpfeifentabaks.

Das ist keine Linsensuppe, sondern sichergestellter Shishatabak in einer illegalen Werkstatt in Berlin.

Das ist keine Linsensuppe, sondern sichergestellter Shishatabak in einer illegalen Werkstatt in Berlin.Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Am 12. August 2019 kam es zu einer ersten Razzia in den Räumen seines Shishashops an der Sonnenallee. Dabei fanden Zollfahnder einen Autoschlüssel, der zu einem Wagen gehörte, der in einer Seitenstraße der Sonnenallee stand. Darin lagen 270 Kilogramm Shishatabak.

Laut Anklage stellte Ahmad A. wohl auch 844 Kilo Shishatabak in den Geschmacksrichtungen True Passion, Al Fakher Mastigum, Fakher grün und Fakher blau selbst her oder besorgte den Tabak. Allein dafür wären mehr als 20.000 Euro Steuern fällig. Das Ganze flog durch einen Feuerwehreinsatz in Gropiusstadt auf, wo er und seine Frau wohnen. Das Paar hatte fast eine Tonne Shishatabak in einer Garage gelagert.

Mitten in der Corona-Pandemie, im November 2020, versuchte A. laut Anklage, die größten illegalen Geschäfte mit Wasserpfeifentabak zu machen: Etwas mehr als 15.000 Kilogramm Shishatabak soll er am Zoll vorbeigeschmuggelt haben. Da hatten ihn Fahnder der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten (GE Zig) des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg und des Landeskriminalamts Berlin schon auf dem Schirm. Sie erwischten ihn und zwei Helfer, als sie den Tabak von einem Laster luden.

Nun läuft endlich der Prozess gegen ihn. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, allein für diese Ladung 362.865,64 Euro Tabaksteuer hinterzogen zu haben. Hinzu kommt eine Zollgebühr in Höhe von 96.097,67 Euro und Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 93.962,34 Euro. Das macht insgesamt 552.925 Euro sowie 65 Cent.

Vielleicht kommt Ahmed A. bei einem Schuldspruch für ein paar Jahre ins Gefängnis. Vielleicht auch nicht. Das Urteil soll Anfang November fallen. Nach Einschätzung von Fahndern ist das Geschäft mit illegalem Shishatabak auch deshalb so attraktiv für die Täter, weil die Strafandrohung auf Steuerhehlerei aus ihrer Sicht lächerlich ist: Wenn nicht mindestens eine Million Euro Steuerschaden entstanden ist, droht kein Gefängnis. Tatsächlich gibt es meist Geldstrafen und ab 50.000 Euro auch Haftstrafen. Erst bei Beträgen von mehr als einer Million Euro sind Freiheitsstrafen ohne Bewährung die Regel.

Illegale Tabakdosen hinter einem Regal

So sind eben die Gesetze. Und trotzdem machen die Fahnder weiter. Es ist 13 Uhr, bei der Polizei ist die Besprechung des kommenden Einsatzes angesetzt. An diesem Tag im September steht wieder eine gemeinsame Kontrollaktion an, bei der Mitarbeiter mehrerer Behörden sich gemeinsam auf den Weg machen, um Gewerbetreibende zu überprüfen. Mit dabei sind Steuerfahnder des Finanzamtes für Körperschaften III, Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Berlin und Mitarbeiter des Ordnungsamtes Neukölln. Beschützt werden sie von mehr als einhundert Kräften der Bereitschaftspolizei.

Ab dem 1. Juli dürfen nur noch 25 Gramm schwere Verpackungen mit Wasserpfeifentabak in den deutschen Handel kommen.

Ab dem 1. Juli dürfen nur noch 25 Gramm schwere Verpackungen mit Wasserpfeifentabak in den deutschen Handel kommen.Jörg Carstensen/dpa/dpa

Bei diesem sogenannten Verbundeinsatz stehen 50 Läden auf dem Zettel: auch Shishabars und Läden für Shishazubehör. Mit quietschenden Reifen halten drei Polizeiautos vor einem Shishazubehörgeschäft in Friedrichshain. Keiner der beiden Männer, die hinter dem Ladentresen stehen, darf raus, kein Kunde darf rein. Vor der Tür postieren sich drei Polizeibeamte. Die Verkäufer müssen dem Mann vom Finanzamt die Kassenaufzeichnungen geben. Währenddessen durchstöbern Zöllner die Regale nach Tabakbüchsen, auf denen die Steuerbanderole fehlt.

Ein weiterer Trupp Kontrolleure nimmt wenig später eine Shishabar im Norden Neuköllns unter die Lupe. Auch hier müssen die Kassenaufzeichnungen vorgezeigt werden, die Arbeitserlaubnis und die Tabakbehältnisse. Die Kassenführung ist nicht in Ordnung. Aber sonst wird nichts Illegales gefunden. Die Ausbeute des Einsatzes an diesem Tag ist im Vergleich zu anderen Razzien eher mäßig: 65 illegale Vapes beschlagnahmen die Fahnder.

An anderen Tagen sind es schon mal kiloweise unversteuerter und unverzollter Tabak. Erst im Juli entdeckte der Zoll in Wedding acht Kilo illegalen Shishatabak in einem Keller unter einer Weddinger Shishabar. Den Kontrolleuren war dort die Menge des versteuerten Tabaks aufgefallen. Angesichts der vielen Gäste erschien sie ihnen ziemlich gering. 50 Gramm waren für zwei Pfeifen offiziell verkauft, doch zehn Leute saßen da und rauchten. Der Geschäftsführer konnte das nicht erklären.

Als die Zollfahnder den Keller der Bar näher in Augenschein nahmen, stießen sie auf ein Regal, das eine Tür zu einem weiteren Raum verbarg. Dort lagerten drei Dutzend E-Zigaretten ohne Steuerbanderole sowie zahlreiche Dosen mit Tabak, ebenfalls ohne Steuerbanderole. Gegen den Geschäftsführer wurde ein Steuerstrafverfahren wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei eingeleitet.

Etwa 400 Shishabars gibt es in Berlin

Immer wieder finden Ermittler in Berlin unversteuerten Shishatabak. Im Mai dieses Jahres vollstreckte die GE Zig im Berliner Stadtgebiet 20 Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts der besonders schweren und bandenmäßigen Steuerhinterziehung sowie gewerbsmäßigen Steuerhehlerei. Eine Schmugglerbande soll seit September vergangenen Jahres mehr als 25 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak vertrieben und teils selber hergestellt haben. Der reine Steuerschaden liegt laut Zollfahndungsamt bei mehr als einer Million Euro. Bei der Razzia nahmen Polizisten in Kreuzberg einen 48-jährigen kuwaitischen Staatsbürger fest, den mutmaßlichen Bandenchef.

Alla Belova für Berliner Zeitung am Wochenende

Bei den Durchsuchungen in Berlin konnten insgesamt über sechs Tonnen unversteuerter Wasserpfeifentabak, 8500 nicht versteuerte Einweg-E-Zigaretten, 80.000 Euro Bargeld sowie diverse Grundstoffe zur Herstellung von Wasserpfeifentabak sichergestellt werden. Ausgehend von diesen Ermittlungen gab es am selben Tag Razzien in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie in Tschechien, Schweden und den Niederlanden.

In Berlin gibt es nach Angaben des Zollfahndungsamtes zirka 400 Shishabars, das ist die größte Ansammlung bundesweit. Und doch scheinen zumindest in der Hauptstadt die Zeiten, in denen man große Mengen Tabak in Shishabars beschlagnahmte, vorbei zu sein. „Wegen der vielen Kontrollen haben die nicht mehr so viel im Laden“, sagt ein Ordnungsamtsmitarbeiter. „Sie haben den Tabak außerhalb gebunkert und ein System von Just-in-time-Belieferung entwickelt. Sie lernen dazu.“

Zollfahnder: „Das ist oft richtig ekelhaft, was wir vorfinden“

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Tabak in die Shishabars kommt: offiziell importiert aus Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Kuwait – ordnungsgemäß verzollt und versteuert. Die Behörden vermuten aber auch, dass bei offiziellen Herstellern in Deutschland und Europa die Maschinen nach Feierabend noch weiterlaufen – dann ohne Steuerbanderole.

Oder aber: Der Tabak wird in Kellern illegal zusammengepanscht. Aus Polen importierter Grobtabak wird zu Rauchtabak zerkleinert. Dann kommt Glyzerin hinzu, um ihn geschmeidig zumachen. Auch Aromastoffe werden hinzugesetzt. Mit einem Rührer aus dem Baumarkt als Bohrmaschinenaufsatz wird der Tabak gemischt. Es ist nicht schwer, Shishatabak herzustellen, wenn man die Grundstoffe hat. Aus Sicht der Finanzbehörden hat man so einen neuen „Steuergegenstand“ kreiert – der nur eben nicht versteuert wird.

Nicht ganz sauber: Sichergestellte Gerätschaften in einer illegalen Tabakwerkstatt.

Nicht ganz sauber: Sichergestellte Gerätschaften in einer illegalen Tabakwerkstatt.Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Die Werkstätten hierfür befinden sich in zahllosen Kellern in der Stadt, nicht selten direkt unter Shishabars, oder in Brandenburg. In einer früheren Kfz-Werkstatt nahmen Ermittler vor einiger Zeit ein großes Tabaklabor hoch. „Das ist sehr oft richtig ekelhaft, was wir bei den Durchsuchungen vorfinden“, sagt Christian Lanninger vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg. „Statt Tabak ist dann auch mal Kleintierstreu dabei. Der selbst zusammengemixte Tabak kommt dann in Originalverpackungen. Das wird dann tatsächlich geraucht.“

Die GE Zig hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf den illegalen Handel mit Wasserpfeifentabak konzentriert. Noch vor zehn Jahren blühte das Geschäft mit illegal hergestellten und eingeschmuggelten Zigaretten. Diese kamen vor allem aus polnischen Werkstätten. Im Tabak fand sich unter anderem zusammengekehrter Rattendreck, wie Untersuchungen der Kriminaltechnik ergaben. Nachdem polnische Elitepolizisten mehrere dieser Werkstätten stürmten und die Polizei mehrere „Paten“ aus dem Verkehr ziehen konnte, sieht man nun weniger illegale Zigarettenhändler an Bahnhöfen und in Parks.

Illegale Profite auch mit Zigaretten

Auch wenn der Kleinverkauf, vor allem durch Vietnamesen, eingebrochen ist – die Zigarettenmafia gibt es immer noch. Der Markt mit illegalen Zigaretten und zunehmend auch mit alternativen Produkten wie E-Zigaretten und Nikotinbeuteln, boomt. Der jährlich von KPMG herausgegebene Bericht zum Konsum illegaler Zigaretten in 38 europäischen Staaten verzeichnet für das Jahr 2023 einen Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den konsumierten illegalen Zigaretten ist das ein Anstieg um 1,5 Milliarden auf 52,2 Milliarden Stück.

Aus solch einer Werkstatt kommt häufig der Tabak, der in manchen Shishabars teuer an Gäste verkauft wird.

Aus solch einer Werkstatt kommt häufig der Tabak, der in manchen Shishabars teuer an Gäste verkauft wird.Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg

Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) stellte jüngst fest, dass auch der gesetzliche Jugendschutz bei E-Zigaretten in der Praxis nicht funktioniert. Minderjährige kommen weiterhin problemlos an Einweg-E-Zigaretten. Bei Testkäufen in Berliner Shishashops stellte der Verband fest, dass 10 von 14 Shops, die in allen drei Testphasen geprüft wurden, durchgängig illegale Ware verkauften. In 16 von 20 Fällen wurde gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen. Alle Shops mit Jugendschutzverstößen führten mindestens einmal illegale Produkte im Sortiment.

Illegale Produkte mit überhöhtem Nikotingehalt

Gleichzeitig überschwemmen illegale Produkte den Markt, häufig mit überhöhtem Nikotingehalt, ohne Kennzeichnung oder Registrierung. Laut dem Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) wurden deshalb 2024 mehr als 1,9 Millionen illegale Einweggeräte in Deutschland vom Zoll sichergestellt.

Die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen. Die Schätzungen in der Branche: Etwa 50 Prozent aller in Deutschland verkauften Einwegprodukte sind illegal. Das bringt nicht nur gesundheitliche Risiken mit sich, sondern auch einen Steuerausfall von jährlich etwa 200 Millionen Euro. Seriöse Fachgeschäfte geraten dadurch massiv unter Druck.

Fast jede Woche kontrollieren Ordnungsämter in Berlin Gewerbebetriebe, auch um gegen die Clankriminalität vorzugehen. Aber was nutzen die Kontrollen durch Ordnungsämter, Zoll, Finanzamt und Polizei, wenn die Justiz lahmt. Fünf Jahre hat es gedauert, bis gegen Ahmad A. der Strafprozess eröffnet wurde wegen der halben Million Euro, die er hinterzogen haben soll. Und offensichtlich hat die Beschlagnahme seines Tabaks Ahmad A. auch nicht sonderlich beeindruckt. Er steht vor Gericht nur für die Tabakmenge, die man ihm nachweisen konnte. Laut Anklage gab es 2021 weitere Fälle, bei denen er Wasserpfeifentabak entweder selbst herstellte oder organisierte – ohne damalige Kenntnis der Behörden, versteht sich.